Zufälle in Zeitreise?
Mein Bruder und ich diskutieren gerade darüber, wie zufällig Zufälle wirklich sind.
Angenommen man wirft eine Münze und landet auf Kopf. Nun wird die Zeit zurückgedreht und man wirft die Münze „nochmal“.
Mein Bruder ist der Ansicht, dass die Münze ebenso auf Kopf landen wird, also die Wahrscheinlichkeit 100% ist, weil man ja sozusagen weiß, dass es Kopf war. Ich glaube aber, dass es jedes Mal der Zufall entscheidet, in diesem Fall wäre die Wahrscheinlichkeit immer noch 50% Kopf zu kriegen.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine 😅 Wer hat Recht?
5 Antworten
Hallo,
Vorerst muss man sagen, dass deine Frage aufgrund dem Punkt der Zeitreise nicht mit Stochastik betrachtet werden kann, sondern mit Physik.
Unter der Bedingung dass man davon ausgeht dass unsere Welt deterministisch, sowie dass die Gleichen Bedingungen herrschen, geschieht das gleiche Geschehen zu 100% erneut.
Wenn die Welt jedoch nicht deterministisch ist, und/oder nicht die gleiche Ausgangsbedingung vorhanden ist, wird nicht das gleiche passieren.
Wenn ihr nun in die Zukunft zurückreist und den Versuch wiederholt, und ihr vom Ausgang des Experimentes wisst, habt ihr mehr wissen vor dem Experiment als zuvor, was zu einer veränderten Ausgangsbedingung führt.
Daraus folgt dass unabhängig von Determinismus der Möglichkeit von Zeitreisen usw. es nicht möglich ist hervorsagen zu können wie die Münze aufkommt, da man die Ausgangsbedingungen durch die Zeitreise geändert hat.
Wenn nun jedoch beachtet wird, dass wenn beim ersten Versuch bereits ihr dabei wart aus einer anderen Zukunft, wodurch die gleiche Ausgangsbedingungen herrschen sollten, so muss man Bedenken, dass Entropie nicht vernichtet werden kann, durch eine Reise in die Vergangenheit ist dies jedoch der Fall, da sie stetig zunimmt. Man kann Entropie aber Bündeln und dadurch weniger Entropie lokal verursachen und dadurch lokale Zeitreisen ermöglichen. Da dies aber mit veränderten Außeneinflüssen einhergeht, würde auch hierbei ein anderer Ausgangspunkt vorhanden sein.
Folglich ist unabhängig von allem die Seite der Münze mit der sie aufkommt nicht gewiss.
Man unterscheidet deterministischen von echtem Zufall.
Ein Münzwurf ist genau genommen deterministisch (vorherbestimmt), da man den Ausgang des Wurfes theoretisch berechnen könnte, wenn man nur jegliche Informationen über die vorliegenden Bedingungen hätte. Würde man von jedem beteiligten Atom bzw. Molekül alle Informationen haben, ließe sich der Bewegungsablauf, die Flugbahn berechnen und somit der Ausgang vorhersagen.
Dies ist nur aufgrund der extremen Menge an Variablen nicht möglich.
Bei echtem Zufall hingegen ist so eine Vorhersage nicht mal theoretisch möglich. Die Quantenphysik kennt einige Experimente, die mit echtem Zufall ablaufen. Auch der radioaktive Zerfall gehört zu diesen Phänomenen und ist den meisten Menschen wahrscheinlich am ehesten ein Begriff. Wann ein bestimmter Atomkern zerfällt, lässt sich nicht vorhersagen, es ist eben zufällig. Es lässt sich nur eine Aussage über eine große Menge an Teilchen treffen (Zerfallswahrscheinlichkeit).
In eurem Gedankenexperiment würde ich nun behaupten, dass beim Zurückdrehen der Zeit derselbe Zustand erreicht wird und das Ergebnis des Münzwurfes daher wieder dasselbe sein wird (weil es eben deterministisch ist). Allerdings kann man argumentieren, dass derselbe Zustand nicht erreicht werden könnte, weil ihr mehr Informationen habt als vorher und somit nicht davon ausgegangen werden könnte, dass alles exakt genauso abliefe.
Kommt drauf an !
Dein Bruder vertritt die Auffassung ,alles läuft noch mal so ; man kann nix ändern
Du nicht . Dann sind 50% korrekt.
.
Wobei du "rechter" hast , denn der Grundgedanke einer Zeitreise ist ja grad der , dass man etwas anders machen kann .
Sonst wäre man ja auch in einer endlosen Schleife gefangen :
Man entdeckt Zeitreisen . Reist zurück . Kommt wieder an den Punkt , wo die ZReise erfunden wird usw.
Zeitreisen sind nicht möglich. Dazu folgendes Beispiel: ein Glas fällt vom Tisch auf den Boden und zerbricht in 1000 Scherben. Dreht man die Zeit zurück, müssten sich die Scherben Stück für Stück wieder zusammensetzen, und am Ende müsste das Glas auf den Tisch fliegen. Wie will man erklären, dass sich kaltes Glas auf atomarer Ebene wieder zusammenfügt und entgegen der Gravitation nach oben fliegt? Woher soll die nötige Energie kommen?
In der Physik gibt es dazu den Begriff der "Entropie". Auszug aus Wikipedia:
- Entropie kann nicht vernichtet werden. Ein Prozess, bei dem Entropie entstanden ist, kann nicht rückgängig gemacht werden, ohne dass die entstandene Entropie an die Umgebung des Systems abgegeben wird. Selbst wenn der ursprüngliche Zustand des Systems wiederhergestellt werden kann, ist nun die Umgebung in einem anderen Zustand als vorher. Eine spurlose Rückkehr zum alten Zustand von System und Umgebung ist unmöglich. Weil alle spontanen thermodynamischen Prozesse Entropie erzeugen, werden sie auch als irreversibel (= unumkehrbar) bezeichnet.
- Das Anwachsen der Entropie durch jeglichen spontanen Prozess definiert in der Physik die Richtung der fortschreitenden Zeit.
Dein Bruder. Von einer echten Zeitreise würdest du
gar nichts merken. Alle Ereignisse würden nochmal
ablaufen, das heißt, du musst die Zeitreise gar nicht machen.