Zu oft krank, Ausbildung gefährdet, was tun?psychische Probleme?
Guten Tag... Ich habe eher eine Frage die mich seit längeren nicht los lässt.
Ich bin seit einem Jahr in einer Tierpfleger Ausbildung die noch 2 Jahre geht. In meinem Betrieb bin ich einfach nur unzufrieden... Da hier vieles Falsch läuft.
Die Ausbildung kann ich nicht mehr abbrechen, da ich seit kurzem erst in eine eigene Wohnung gezogen bin mit meiner Freundin. Ich würde gerne TMFA machen, dass wollte ich eigentlich schon immer...
Da ich wegen elterlichen Problemen ausgezogen bin, kann und möchte ich nicht mehr raus aus der Wohnung. Ich höre nur noch " Du musst es durchziehen", " das ist normal".
Nur keiner nimmt mich wirklich wahr, da ich meistens nicht zur Arbeit kann wegen psychischen Problemen... Ich leide seit mehreren Jahren an Depressionen und panikattacken... Ich befinde mich in Therapie seit längeren, eigentlich schon ein ganzes Leben lang.
Das andere nebensächliche schaffe ich... Nur wenn ich morgens wach werde, bin ich meistens so kaputt das ich es kaum schaffe aufzustehen. Die Schwäche lässt mich einfach nicht los, die antriebslosigkeit... Meine Panik ist durch die eigene Wohnung schon besser geworden.. Manchmal habe ich die Motivation mehrere Wochen zu schaffen, manchmal jedoch nicht ein.
In meinem ersten Lehrjahr habe ich 40 Tage gefehlt... (krank). Kann dies meine Ausbildung gefährden, wenn ich es öfters einfach nicht schaffe? Ich weiss das Arbeiten das ganze Leben ist. Aber ich will einfach mal Glück haben im Beruf. Danke...
Bitte
8 Antworten
Wenn Du in dem Betrieb einfach unzufrieden bist, solltest Du zwei Sachen machen:
- Das Gespräch mit Deinem Vorgesetzten/ Chef suchen und erklären was in Deinen Augen schief läuft.
- Sollte das nichts bewirken melde Dich bei der Kammer und schildere Deine Lage, oft wird einem da geholfen. Es ist unter Umständen auch möglich den Ausbildungsbetrieb zu wechseln.
Deine Fehltage können Dir später zum Verhängnis werden, da Dir einfach eine Menge Stoff fehlt um zur Prüfung zugelassen zu werden.
Viel Erfolg und gute Besserung.
Nein. Arbeiten soll nicht, dass ganze Leben beinhalten.
Ich war in den Ferien auf Praktikum und mir ging es ähnlich wie dir. Ich hatte auch Panikattacken. Ich erzählte es meinen Eltern und die nahmen mich auch nicht wirklich ernst. Sie sagten nur, dass ich durchbeißen muss und das ich auch Geld dafür bekomme. Es war schlimm. Es war halt so, dass ich in meinen Zimmer blieb und da ging es mir auch gut, aber sobald ich nur das Gefühl hatte wieder Arbeiten zu müssen, zog sich alles in mir zusammen. In der Arbeit flog ich auch einmal um. Ich hatte immer Herzrasen und dazu auch noch Bauchweh.
Doch alles wurde wieder besser als ich nach Hause kam und wieder in die Schule ging. Das war das Umfeld in dem ich mich sicher fühlte. Ich denke, die Wohnung ist ein guter Anfang, aber das sind ernst zunehmende Probleme, die auch schlimmer enden können. Ich würde wirklich etwas anderes suchen. Ich weiß es ist schwer und es raten dir vielleicht einfach alle durchzuhalten, aber die fühlen nicht tagtäglich das was du fühlst, die wissen nicht ganz genau wie dir zumute ist. Entscheidungen sind das wichtigste im Leben. Sie entscheiden darüber wer man ist. Du musst dich einfach fragen. Willst du ein unglücklicher Mensch sein, der jeden Tag sein bestes gibt und doch keine Bestätigung bekommt? Ist es das wirklich wert?
Meine Freundin hat sich ihre Depressionen bescheinigen lassen und hatte auch längere Aufenthalte in Anstalten. Sie hat dann zwar ganz abgebrochen, aber ihr wurde zumindest angeboten, ein Jahr auszusetzen und im Anschluss wieder einzusteigen.
Vorgeschichte war bei ihr damals schon frühere Therapien wegen einer Depression, die bei ihr nach einer Operation wieder stärker wurden, weil sie körperlich stark eingeschränkt war.
Sprich mit dem Schulleiter und mit deinem Betrieb, ob sie dir das ermöglichen könnten.
Ich selbst habe allerdings während meiner Ausbildung den Betrieb gewechselt und sollte dir die Schule zusagen, der Betrieb aber nicht, könnte auch das eine Option sein. Wobei ich nicht weiß ob andere Betriebe sich von der psychischen Vorgeschichte nicht beeinflussen lassen (das sind meine Bedenken, aber ich vertrete nicht diese Meinung und möchte dir nur etwaige Probleme aufzeigen).
der betrieb kann ab einer bestimmten zahl an fehltagen dir die zulassung für die prüfung nicht zulassen. jedoch würde ich mich an deiner stele ein gespärch mit einem metor suchen. jemanden aus deiner handelskammer für deine ausbildung, der für dich zuständig ist.
alles gute!!!!!!
sorry für die Grammatik :D aber hoffe du weisst was gemeint ist. der betrieb kann dir die prüfung verweigern und dich dafür nicht zulassen durch die handelskammer etc.
Bei Krankheitstagen entscheidet am Ende die Prüfungsstelle, ob du zur Prüfung trotzdem zugelassen werden kannst oder ob du noch ein halbes Jahr zum "Nachholen" der Fehlzeiten bis zur nächsten Prüfungsperiode dranhängen musst. Ich vermute, bei Tierpflegern ist das die IHK, oder? So ab ca. 10% Fehlzeit wird dort geschaut, ob das Ausbildungsziel trotzdem erreicht wurde. Ist jedes mal eine Einzelfallentscheidung.
Du solltest dir auf jeden Fall bewusst machen, dass du aktuell eine Ausbildungsstelle hast, um die nach wie vor großer Konkurrenzkampf herrscht. Tierpflegerstellen sind rar, da kommt locker das 10- bis 20-fache an Bewerbungen für die paar Stellen rein!
Wenn du diese Ausbildung also abbrichst, dann wirst du sehr wahrscheinlich so eine Stelle nicht wieder bekommen. Das solltest du dir also sehr genau überlegen! Such doch lieber mal das Gespräch mit Kammer und Betrieb, ob es möglich wäre, eine etwas längere Pause einzulegen, in der du dich in stationäre Therapie begibst, um deine Probleme in den Griff zu bekommen und danach dann wieder weiterzumachen!
Dankeschön für die liebe Antwort... 😊