Zu dumm um Medizin zu studieren?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hör erst mal auf, dir einzureden du seist dumm. Damit blockierst du dich selbst. Es ist verblüffend wieviel Einfluss die Psyche auf unser Leistungsvermögen hat.

Also fassen wir mal zusammen: Du hast einen Migrationshintergrund, bist in der 11.Klasse und hast einen Notendurchschnitt von 1,7. Erst mal Glückwunsch dazu. Das ist doch schon mal gut.

Nach den Sommerferien fängst du also mit Punktesammeln an. Gut….dann hast du schon mal 6 Wochen Zeit dir noch mal die Sachen anzugucken, wo du Lernbedarf siehst.

Und dann sei stolz auf dich und hau rein. Wie viele Punkte du wirklich schaffst, wirst du erst wissen, wenn es so weit ist.

Und um den Rest deiner Frage zu beantworten:

https://www.gesundheit-studieren.com/infos/bewerbung/nc-medizin/

Schön bis unten lesen, da wird’s für dich interessant 🥳


RJHRFWGKJH 
Beitragsersteller
 27.06.2022, 03:10

Danke für deinen Kommentare 🙂

Ich fande deine Worte echt aufmunternd und werde in den nächsten 6 Wochen so gut wie es gehr "vorlernen". Der Artikel war auch hilfreich, aber für mich gibt es (leider) keine Alternative zum Medizinstudium😅

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RJHRFWGKJH 
Beitragsersteller
 27.06.2022, 03:28
@Pausenraum

Also Landarzt wäre auf jeden Fall eine Alternative, wenn ich keine andere Alternative mehr habe. Da ist das Problem einfach, dass ich gerne Augenarzt werden möchte, aber notfalls würde ich auch Allgemeinmediziner werden.

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Pausenraum  27.06.2022, 03:57
@RJHRFWGKJH

Gut….und auch wenn du gesagt hast, dass Privatunis nicht in Frage kommen:

https://studierendengesellschaft.de/studieren/zahlungsvarianten/

Guck dir mal die verschiedenen Varianten an, wie man in Witten die Gebühren bezahlen kann.
Die Variante „erst zurück zahlen, wenn man verdient“ ginge doch zur Not auch.

Witten ist auch ein schweres Studium, das ist Medizin immer, aber sie wählen nicht nach NC aus. Guck dir die Seite mal in Ruhe an.

Ein Zitat über die Auswahl der Studierenden:

“Für uns ist es wichtig, nicht die meisten, sondern die zu uns passenden Studierenden zu gewinnen. Dabei setzen wir statt auf einen Numerus Clausus auf Persönlichkeiten mit Praxiserfahrung und Verantwortungsbereitschaft. Im individuellen Auswahlverfahren fragen wir nicht nach der Abiturnote, sondern nehmen uns in intensiven persönlichen Gesprächen Zeit für den Bewerber und seine Studienmotivation. Die Gespräche sind dabei so individuell wie unsere Bewerber. Damit haben wir und auch unsere Studierenden gute Erfahrungen gemacht.“

Und zum Schluss: wenn du dir Gedanken um die Finanzen machst und nicht nur an Bafög denken möchtest: Stipendien….es gibt auch Stiftungen, die gezielt Menschen mit Migrationshintergrund fördern. 😉

So….in zwei Stunden muß ich aufstehen. Gute Nacht 🙋🏼‍♀️

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RJHRFWGKJH 
Beitragsersteller
 28.06.2022, 03:44
@Pausenraum

1000× Danke für deinen Kommentar 🙏🏼

Das Studium in Witten wäre eine echte Alternative. Hat mir echt Hoffnung gegeben. Aber darf ich etwas blödes fragen, was mir echt wichtig ist, weil das echt entscheidende wäre: Wo findet man nochmal das Zitat, dass nicht auf den NC geachtet wird?

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Pausenraum  28.06.2022, 11:29
@RJHRFWGKJH

Sorry, ich finde es gerade nicht. Witten ist als Uni eh speziell, deshalb solltest du dir mal insgesamt die HP gut durchlesen.

Und das ist keine Ausrede nicht reinzuhauen 😉 Je besser dein Durchschnitt, desto breiter aufgestellt bist du später was deine Chancen auf einen Studienplatz angehen (vielleicht schaffst du ja noch die 1,0 😉)

Hier noch der Link zum Bewebungsverfahren, aber lies dir auf jeden Fall mal die ganze HP durch.

https://www.uni-wh.de/studium/bewerbung/

(da kommt bei den Fragen auch noch mal der NC vor)

Mir ist übrigens Witten eingefallen, weil ich zwei Leute kenne, die da Zahnmedizin studieren konnten, obwohl ihr NC für keine andere Uni reichte.

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Hallo,

1. Stimmt es was ich über das Studium gelesen habe?

Nein. Das studium ist nicht sooo schwer. Es gibt sehr viele schwierigere studiengänge, beispielsweise mathe oder Physik. Wie gut du darin bist ist auch nicht von deinen abinoten abhängig. Ich komme sehr gut durch (ohne 24/7 zu lernen) trotz schlechtem abi. Latein brauchst du im übrigen vorher garnicht, das wird dir alles im studium beigebracht.

2. Was soll ich machen wenn das Abi doch nur 1,7 wird? In Österreich Medizin studieren?

Ja, warum nicht? Ich studiere hier mit 2,1 und es passt super. Bereite dich gut auf den medat vor. Ich glaube das ist eine deiner besten Chancen ins medizinstudium.

3. Wie kann ich besser in der Schule werden?

Es hängt halt leider nicht immer von dir ab, sondern auch von deinen Lehrern, deinen LKs etc. 🤷🏾‍♀️

4. Wenn ich mich jetzt auf 1,5 oder 1,4 steigere, ein FSJ mache und gut im Medizinertest abschneide, habe ich dann eine Chance?

Eher nicht. Eine ehemalige klassenkameradin hatte 1,5 und ein fsj gemacht. Sie wurde auch nicht genommen. Sicher ist es möglich, aber ich würde an deiner stelle definitiv einen Plan b bereitlegen.

5. Welche Alternativen habe ich noch ohne Geld auszugeben Medizin zu studieren (private Universitäten sind also keine Option)

Die Bundeswehr und landarztprogramme. Beides ist allerdings mit Verpflichtungen danach verbunden und deine FA Richtung darfst du dir meist auch nicht aussuchen. Ich würde daher eher auf Österreich setzen.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Andere Frage: Warum eigentlich genau Medizin? Was interessiert dich so sehr daran? Geht es dir wirklich um die Faszination dieses Fachs? Wenn ja: wieso dann nicht im Zweifel alternativ Biologie, Pharmazie, Biochemie, Bioinformatik, Chemie, Physik oder irgendwas anderes aus dem naturwissenschaftlichen Bereich?

Oder wenn es das Helfen ist: warum nicht Soziale Arbeit, Psychologie, Lehramt, Sonderpädagogik oder etwas in dieser Richtung?

Oder willst du Arzt werden wegen des gesellschaftlichen Prestiges und wegen der Wahrnehmung dieser Berufsgruppe als Lebensretter und Helden? Vielleicht auch, weil es neben Jura sehr klischeehaft der Studiengang ist, der irgendwie in diesen klischeehaften "Aufstiegsgeschichten" besonders hoch gehandelt als "Der hat's geschafft!" wird?

Mal so als Tipp von einer Tochter eines Anästhesisten und einer Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie: für mich war sehr früh klar, dass ich definitiv NICHT Medizin studieren werde ;). Dieser Beruf hat herzlich wenig mit "Grey's Anatomy" zu tun in der Realität. In einem System, wo ständig BWLer noch mehr Gewinn rauszupressen versuchen, wo hinter jeder Ecke ein Jurist lauert, der dich wegen nichts vor Gericht zerren will und wo du deshalb heutzutage ganz viel Zeit mit Dokumentation am Rechner anstatt am Patienten verbringst und wo zudem noch massiver, akuter Personalmangel herrscht, der all das noch schlimmer macht - wieso will man da unbedingt arbeiten? Und das auch noch in einem Schichtsystem? Ich habe meinen Vater nur am Wochenende gesehen - unter der Woche ging er, bevor wir aufgestanden sind und kam wieder heim, nachdem wir schon im Bett lagen. Von all den Wochenenden und Feiertagen, wo er gar nicht da war oder wir kaum was unternehmen konnten, weil er Bereitschafts- oder Hintergrunddienst hatte, ganz zu schweigen...

Von daher, mach dir doch nicht so einen Druck und Stress! Es gibt sooooo viele Studiengänge, die ebenfalls sehr spannend sind und genau so in solide, gut bezahlte, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Jobs führen können! Und vielleicht sogar in Jobs, die wesentlich weniger psychische und physische Belastungen mit sich bringen und dadurch eine erheblich bessere Work-Life-Balance haben!


RJHRFWGKJH 
Beitragsersteller
 27.06.2022, 03:04

Erstmal danke für deinen Kommentar🙂

Ich versuche mal so gut wie möglich auf deine Fragen zu Antworten:

Medizin ist für mich die ideale Kombination aus Naturwissenschaften und Arbeit am Menschen. Ich kann einerseits Menschen helfen und meine Faszination für Naturwissenschaften ausleben. Alle anderen Studienfächer haben das nicht.

Physik und Pharmazie sind mir zu theoretisch. Ich "brauche" jeden Arbeitstag das Gefühl geholfen zu haben und die Welt ein kleines Stückchen besser hinterlassen zu haben. Hätte ich das Gefühl nicht würde mich der Beruf wahnsinnig schnell frustrieren und ich würde mir wie eine Last für mich selber vorkommen. Ob dieser pfadfinderhafte Gedanke "Jeden Tag eine gute Tat" nur aufgespieltes Heldentum oder tatsächlicher Humanismus ist weiß ich leider nicht.

Auf der anderen Seite hätten wir soziale Berufe wie Psychologie oder Pädagogik. Da kann ich leider nur sagen, dass egoistisch Wünsche der Grund sind, weshalb ich nicht in diese Richtung gehen will. Ich liebe Naturwissenschaften (insbesondere Biologie und Chemie) und ich will nicht mein ganzes rechtliches Leben ohne Biologie und Chemie verbringen. Genauso stark wie mein Verlangen zu helfen ist mein Wunsch noch mehr über Reaktion, biologische Zusammenhänge und den menschlichen Körper zu lernen.

Dein nächster Punkt hat mich ganz schon lange zum grübeln gebracht. Und ich glaube ich kann sagen, dass sozialer Prestige (zu meiner eigenen Überraschung) auf jeden Fall ein Grund sind, weshalb ich Medizin studieren will. Im Moment sehen mich die Leute als Kana*ken, der eh Nichts kann und für immer in der Gosse bleiben wird. Der "Dr. med" vor meinem Namen wäre der Beweis, dass ich doch etwas Wert bin. Für mich ist diese Einsicht selber überraschend, aber ich danke dir dafür, dass du mir diesbezüglich Klarheit über mich selbst gegeben hast. Danke 🙂

Ich will übrigens später die Facharztausbildung in der Augenheilkunde machen. Die haben zum Glück noch eine ganz anständige Work-Life-Balance, so dass ich meine Kinder noch aufwachen sehen kann und kaum Nachtschichten machen muss. 

PS: Ist zwar etwas viel verlangt, aber könntest du deine deine Eltern fragen, ob diese im Studium viel Latein und Altgriechisch gebraucht haben 😅

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HappyMe1984  27.06.2022, 22:20
@RJHRFWGKJH

Ich muss meine Eltern dafür nicht fragen, ich weiß das auch so aus ihren Erzählungen :) - jein ist die passende Antwort! Man muss nicht perfekt Latein können (Altgriechisch noch viel weniger), aber man sollte sich die Mühe machen und gerade im Bereich Anatomie die lateinischen Fachbegriffe übersetzen. Aus einem ganz simplen Grund: so entdeckt man nämlich die Systematik hinter den Bezeichnungen und kann sie sich so VIEL leichter merken ;).

Ansonsten drücke ich dir die Daumen, dass dein Abitur so läuft, wie du es dir erhoffst und dass es dann auch mit dem Platz im Medizinstudium klappt! Dennoch, ich hoffe, dass ich dir auch ein bisschen... Beruhigung mit an die Hand geben konnte für diesen Weg, in der Form, dass dir bewusst wird, dass es im Fall der Fälle auch etliche andere Wege geben kann und somit nicht deine Welt zusammenbrechen muss, wenn das Abi doch "nur" eine 1,5 wird ;).

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Ehrlich. Ein Freund von mir studiert das auch. Aber er ist nicht sonderlich intelligent. Vor allem Medizin ist eher ein Auswendiglernstudium finde ich. Bei Medizin ist es eher wichtig, das du extrem fleißig bist. Außerdem geht das Medizinstudium sehr lange, das heißt du musst lange Zeit ohne viel Geld auskommen.


Tadokiarika  27.06.2022, 11:00

Das medizinstudium geht doch nur 1 jahr länger als alle Masterstudiengänge 🤷🏾‍♀️

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Davion181  27.06.2022, 14:18
@Tadokiarika

Ja, aber nicht immer brauchst du einen Master, um Geld zu verdienen. Du kannst bei anderen Studiengängen auch wenigstens Dual studieren und verdienst schon neben dem Studium Geld.

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Man kann auch andere Dinge als Medizin studieren und dennoch erfolgreich sein.

Ich kenne das Medizinstudium. Es ist wahnsinnig schwirig. Du musst pro Halbjahr 7 Kurse bestehen und für jeden dieser Kurse musst du 500Seite bis ins kleinste Detei auswendig können. Ich glaube nicht das du mit dem Druck im Studium gut fertig wirst und in der Zeit glücklich sein könntest. Denn darum geht es ja eigentlich auch.

Andere Studiengänge mit deutlich weniger Schwirigkeiten und einem ähnlich schönem Gehalt sind: Tierarzt, Ingenieur (Maschienenbau), Manager (BWL), Wirtschaftsinformatiker (Wirtschaftsinformatik).


RJHRFWGKJH 
Beitragsersteller
 27.06.2022, 02:22

Erstmal danke für deine Antwort,

Für mich gibt es keine Alternative zu Medizin. Das Geld ist mir zwar auch wichtig, aber nicht meine Hauptintention. Ich finde das Berufsfeld so wahnsinnig faszinierend, dass ich eigentlich Nichts anderes machen will. Ich kann mir nicht vorstellen, mich die nächsten 50 Jahre mit einem Beruf zu beschäftigen, der mich nicht ausfüllt und mir nur von der Ferne erlaubt zu beobachten, dass andere das machen was ich so gerne machen würde. Es würde mir ernsthaft psychisch Schaden so leben zu müssen.

Ich weiß, dass ich im Studium nicht glücklich sein werde, aber das ist ok. Solange ich danach meiner Berufung nachgehen kann.

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