Zitat - Immanuel Kant
"Niemand kann mich zwingen, auf seine Art glücklich zu sein, sondern ein jeder darf seine Glückseligkeit auf dem Wege suchen, der ihm selbst gut dünkt, wenn er nur der Freiheit anderer nicht Abbruch tut.“
Hallo :)
ich wollte mal fragen wie ihr dieses Zitat interpretiert...also ich habe mir jetzt gedacht das Kant meint das Jeder seine Art hat wie er glücklich ist und keiner mich zwingen kann auf seine Weise (seine Definition von Glück) glücklich zu sein. Solang ich mit "meinem Glück" den ich gefunden hab keinen anderen Schade.
hab ich das richtig verstanden? Danke <3
3 Antworten
Ja so ziemlich. In "meine Sprache" würde ich es so übersetzen:
Niemand kann mir sagen, auf Partys zu gehen und einen festen Freund zu haben macht glücklich, wenn ich mein Glück doch im Sonnenschein und zwischen den Seiten von Büchern finde.
Denn Glück ist etwas absolut Persönliches, um es zu erlangen, musst du dich selbst gut genug kennen. Weiters Beispiel:
Sagen wir mal ein eher griesgrämiger Mann, geschieden und in einem festen, ein wenig öden Beruf, lebt seinen Alltag, in dem er sich wundert, wo er sein Glück findet. Er schaut in jede Zeitschrift, in jedes Schaufenster in jedes Abendprogramm, in dem ihm erzählt wird, was Glück bedeutet. Doch so wird er nie die Chance haben glücklich zu werden...
Eines Tages im Winter sitzt er vor seinem Ofen, mit dem Tee, den er an solchen Tagen immer trinkt. Aus einem Hauch von Nostalgie blättert er seinen Lieblingsroman durch, er hat ihn zum ersten Mal gelesen, als sich seine Frau von ihm getrennt hat. Er hält inne und bemerkt plötzlich etwas. Sein eigenes Glück. Die Tasse Tee in der Hand und die Wärme, des von eigener Hand gehacktes Holz. Tee war der erste Schritt zu seiner Glücklichkeit.
Er fängt an sich auf seinen Abendtee zu freuen, an manchen Tagen macht er sich sogar Tee bei der einst gehassten Arbeit und freut sich über den Geschmack. Nach und nach fliegen ihm auch die restlichen Teile seines persönlichen Glücks zu. Vom Tee inspiriert malt er ein Bild für jede Sorte, auch schon bevor er seine Exehefrau kennen lernte, malte er liebend gern, sie nahm ihm jedoch die Zeit dazu. Er geht nach der Arbeit oft in einen Malerladen und spricht mit der gleichaltrigen Kassierin, teilt seine Leidenschaft. Er hat sein eigenes, persönliches Glück gefunden.
Das ist es, was Glück ist. Sich selbst so zu kennen, dass man sich glücklich machen kann.
Hoffe ich konnte dir helfen :)
Super vielen vielen dank! Jetzt habe ich das aufjeden fall verstanden :)
Nein, sie sind das Wichtigste! Denn durch diese Worte ist der Satz erst mit der Ethik Kants vereinbar.
Hallo :-) Ich intrepretiere das auch so. Ich denke jeder soll das tun und leben was ihn glücklich macht jedoch keinen anderem dabei die freiheit verletzt. Zb Feiern.. soll man ruhig machen solange es einen glücklich macht und nicht zb den Partner verletzt oder? LG
Das ist ein gutes Beispiel Danke
schön zu hören das ich nicht ganz daneben liege :)
In unserer Sprache bzw. der Sprache unserer Zeit: Jeder darf das tun, was ihn selbst glücklich macht, solange er damit die Freiheit anderer nicht einschränkt.
Eigentlich der Grundsatz überhaupt des politischen Liberalismus.
Die letzten Worte "wenn er nur der Freiheit anderer nicht Abbruch tut" sind überflüssig, finde ich. Sie sagen nur dem Mörder, dass er für sein Glück keine Menschen umbringen darf..