Zerrissenheit in Fernbeziehung bekämpfen?
Hallo,
ich habe es selbst auch schon bemerkt und gestern Abend sagte es meine freundin am Telefon, leiden wie unter einer Art Zerrissenheit bzw. Geteiltheit. Ist ja klar bei einer Fernbeziehung, aber ist so ein unangenehmes Gefühl.
Man ist zwar da aber nicht hier, man ist bei ihr aber irgendwie auch nicht. Es ist so ein auf und ab. Man hat sich gegenseitig sehr lieb aber die Zeit am Tag, wo man sich nicht hört oder sieht hegt man merkwürdige Gedanken, die aus dem Nichts kommen und nicht stimmen.
Wie kann man solchen Gedanken entkommen?
3 Antworten
Ihr solltet euch eher mal fragen ob eine Fernbeziehung das richtige für euch ist. Ihr scheint damit beide nicht glücklich zu sein. Außerdem stellt sich für mich die Frage ob ihr euch wirklich liebt und auch für eure Beziehung Kämpfe wollt. Schließlich schreibst du nicht von Liebe sondern nur von "sich lieb haben".
Wie oft könnt ihr euch den treffen? Vielleicht braucht ihr auch dringend mehr Zeit zusammen. Vieleicht mal ein gemeinsamer Urlaub?
Diese Gedanken kommen daher das die Bindung nicht so ist wie in einer Beziehung bei der man den Alltag teilt und in jeder Hinsicht immer greifbar für den anderen ist.
Es fehlt da einfach an Bindung und Vertrauen.
Es sind halt 400km. Ich bin auf jeden Fall bereit zu kämpfen und ich hoffe sie auch. Vertrauen haben wir viel. Unser letztes Treffen ist knapp 6 Wochen her, aber in nächster Zeit ist mehr geplant.
Die Menschen sind in diesem Punkt sehr unterschiedlich. Auch spielen natürlich das Alter, die berufliche Angebundenheit und sonstige Faktoren eine Rolle.
Ich führte mit meiner Frau auch eine Fernbeziehung für ca. 7 Jahre. Gesehen hatten wir uns im Durchschnitt nur 1x pro Jahr für ca. 2 Wochen. Nun sind wir glücklich über 10 Jahre miteinander bereits verheiratet.
Wir hatten uns oft eMails geschrieben und SMS und am Wochenende geskyped.
Ich kann auch nur empfehlen, euch gegenseitig so gut es geht am Alltag und am Leben teilhaben zu lassen. Aber nicht auf die Pelle rücken und nicht nerven. Auch zwischendurch mal einen Brief schreiben oder ein Päckchen zu schicken mit kleinen Aufmerksamkeiten kann gut sein.
Ja, wir beide standen voll im Berufsleben und waren ja schon so Mitte 20 damals. Vertrauen spielt natürlich eine große Rolle.
Liest sich wie starke Sehnsucht. Man möchte den Partner oder die Partnerin bei sich haben, möchte seine Gedanken teilen, sich in die Augen schauen. Wenn die andere Person dann nicht greifbar bzw persönlich anwesend ist, siegt die Sehnsucht und die löst oft traurige und zwiespältige Gedanken aus. Was man tun kann? Sich auch zwischendrin hin und wieder ein "ich denk an dich" schicken. Dem anderen zeigen, dass man auch zwischendurch an ihn/sie denkt. Kleine Gesten eben, die man sich auch selber wünschen würde. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, einfach mal zu sagen: "weißt du was? Ich vermisse dich so sehr, wenn es okay ist, komme ich einfach spontan zu dir". Wenn das nicht geht, dann hilft es oft, dass man gemeinsam ein Wiedersehen plant und sich gegenseitig pusht, wie sehr man sich darauf freut. Durch ein Rückwärtszählen im Status (WhatsApp etc.). Durch ein Foto von einem Maßband, von dem man jeden Tag einen Centimeter abschneidet, um zu signalisieren, dass der Tag X bald vor der Tür steht, eben mit kleinen Gesten, sich gegenseitig aufzubauen.
Sehr guter Rat! Gibt es noch mehr Möglichkeiten für gesten zwischendurch? Haben da schon drei vier Sachen, aber ich habe sorge die werden zu monoton.
Oh, 1x im Jahr? Das ist extrem! Respekt dass ihr das geschafft habt