Zeit für Hobby als Vater?
Hallo Miteinander!
Ich bin Vater eines 6 jährigen Kindes und arbeite in Schichten, meine Frau ist Hausfrau. Soviel zur Ausgangslage; nun zu meinem Anliegen..
Wie die meisten Menschen habe auch ich Hobbys. Wenn ich diesen nachgehe, plagt mich immer ein schlechtes Gewissen, da ich aufgrund meiner Arbeitszeiten schon zu den unmöglichsten Zeiten und Wochentagen manchmal nicht bei meiner Familie, insbesondere Kind, sein kann. Und mich dann auch noch in meiner Freizeit alleine einem Hobby widmen?
Ich denke Jeder braucht ein Hobby und Zeit für sich, aber mein Sohn versteht das noch nicht und äußert sich immer negativ darüber, wenn Papa alleine los will. Das kann ich ja auch verstehen..
Aber wie viel Zeit darf man sich als Vater für sich nehmen ohne ein schlechter Vater zu sein? Natürlich möchte ich auch Zeit mit meinem Kind verbringen, aber mein Hobby ist mir auch wichtig und es bereitet mir Frust dieses zu vernachlässigen, aufgrund meines schlechten Gewissens meinem Kind gegenüber. Leider kann ich mit meinem Kind das Hobby auch noch nicht zusammen ausüben.
Bedingt durch Corona sind Frau und Kind auch viel mehr zu Hause. Davor waren sie öfters mit anderen Muttis im Park und solche Dinge, da hatte ich regelmäßig mehr Zeit für mich ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Habt ihr einen Rat? Ist mein schlechtes Gewissen übertrieben oder sollte man als junge Eltern eigene Hobbys stark zurück schrauben?
Wünsche noch ein charmantes Wochenende
5 Antworten
Man sollte sich als Eltern auch Freiräume schaffen.
Das deine Frau nun den ganzen Tag beim Kind ist, gibt dir die Möglichkeit viel zu arbeiten. Aber trotzdem hast du, genau wie sie, auch Anspruch darauf Zeit nur für dich zu haben.
Letztendlich kommt es natürlich auch darauf an, um welches Hobby es sich handelt.
5 Tage nach Feierabend wären da natürlich zu viel. Genauso wie jedes Wochenende unterwegs.
Also suche mit deiner Frau einen Kompromiss. Wann nimmt sie sich ihre Auszeit - wann hast du deine und wann kümmert man sich gemeinsam um das Kind.
Zeit für sich zu haben ist wichtig. Es schafft Zufriedenheit und nützt am Ende auch dem Kind und dem Familienleben. Wenn du in der verbleibenden Zeit dich wirklich um dein Kind kümmerst und die Frau, dann ist es absolut ok.
Also setzt euch zusammen und besprecht das Ganze. Und schaffe auch ihr Freiräume. Da hat das Kind dann dich ganz für sich alleine.
Ich finde schon dass Eltern ein Recht auf ihre hobbys haben, gerade auch um in den zeiten, in denen Sie zuhause sind, wirklich für das Kind da zu sein. das sollte jetzt nicht jeden tag mehrere Stunden in Anspruch nehmen, aber einmal die Woche sollte Papa schon etwas ME-Time haben. Gleiches gilt natürlich auch für Mama. Kindern tut es unheimlich gut, wenn sie mit einem Elternteil eine gemeinsam Zeit haben, wo die Aufmerksamkeit ganz beim Kind liegt und das Kind entschieden darf, was gemacht wird.
Eine Idee wäre, dass du mit deinem Kind so eine gemeinsam-Zeit einführst, in der Mama unterwegs ist und ihre Hobbys und Freunde pflegt, und mama und Kind ebenfalls so eine Gemeinsamzeit haben, in der du dann unterwegs bist und deine Kontakte und Hobbys pflegst. Du siehst selbst, der Zeitraum wird begrenzt sein, aber so kommen alle zu wertvollen Erfahrungen. Und du brauchst kein schechtes gewissen haben weil der oder die Kleine eben die Zeit mit mama in vollen zügen genießen kann..ungeteilte Aufmerksamkit eben, und diese dann im gegenzug an einem anderen tag von dir bekommt.
wie viel Zeit nimmst du dir denn sonst für deine Sohn? Habt ihr sowas wie eine Vater-Sohn-Zeit? es scheint ja so als würde der dich ganz schön vermissen kann das sein?
Eine feste Vater-Sohn-Zeit haben wir nicht, verbringen aber regelmäßig Zeit miteinander. Er ist halt anhänglich und dem Alter entsprechend egoistisch, was ja auch verständlich ist.
Ich denke dass das hilfreich sein kann, wenn ihr eine solche Zeit einführen würdet, auf die sich sein Sohn auch wirklich verlassen kann.
dann kannst du auch auf diese Zeit verweisen, wenn dein Sohn dich nicht loslassen kann wenn es zum Hobby geht.
Diese sollte immer verbindlich eingehalten werden, unabhängig, was vorher war. Also auch wenn dein Kind bockig war oder ähnlichs. Diese zeit soll dem Kind zeigen, dass es euch wichtig ist, unabhängig davon was es tut oder nicht tun. das ist für die Kindesentwicklung gold wert.
Ich danke dir und werde das ausprobieren!
Das Problem ist mir nur zu gut bekannt, als meine Kinder noch klein waren. Ich habe dann bewusst einige Jahre weitgehend auf außerhäusige Hobbies verzichtet. Meine Frau, die ein paar Jahre lang mit den Kindern von montags bis freitags bis jeweils zu meinem Feierabend allein war, dankte es mir sehr, dann auch mal die Kinder abgeben zu können und was für sich zu machen; und an den Wochenenden war ich meist der erste Ansprechpartner für die Kinder.
Alles in allem habe ich es genossen, auch wenn es zeitweise natürlich anstrengend war. Und ich habe mir bis heute - mittlerweile sind beide erwachsen - ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen bewahrt.
Da unsere Kinder immer sehr früh schlafen gingen, waren die Abende ab 20.00 Uhr in der Regel zur freien Verfügung, so dass ich dann z.B. wieder regelmäßig joggen gegangen bin.
Mach dir klar: je älter das Kind wird, desto mehr Freiräume werdet ihr wieder haben.
Es ehrt dich sehr, dass du nach Feierabend und an den Wochenenden stehts deine Frau entlastet hast. Aber ich finde, wobei da ja auch jeder Mensch anders ist, braucht auch ein Vater neben Beruf und Familie Freiräume um Kraft für den stressigen Alltag zu tanken. Ich empfinde meinem Beruf als stressig und belastend, auch körperlich und mache diesen nur noch für meine Familie, weil er gut bezahlt ist. Wäre ich Single, hätte ich mir schon längst etwas Anderes gesucht. Allein deswegen brauche ich auch etwas Ausgleich und Zeit für mich manchmal. Das ist der Preis für den Beruf. Meine Frau versteht und weiß das auch und gönnt mir meine Zeit, aber mein Gewissen beisst
Klar hast du von deiner Warte aus recht.
Bei uns war es halt so, dass die beiden Kinder rel. kurz hintereinander geboren wurden und meine Frau dann ein Kleinkind und ein Baby zu versorgen hatte. Und wie gesagt: die Abende waren zuverlässig zur freien Verfügung.
Wie schon andere User vorschlugen: gib deinem Sohn verlässliche Vater-Sohn-Zeiten und stecke auch ihm die Grenze, dass du für einem bestimmten Zeitraum regelmäßig was für dich machst. Es wird ja nicht jeden Tag sein.
Letztendlich ist eine Absprache von euch dreien, wer mal was allein machen darf.
"Ist mein schlechtes Gewissen übertrieben"
Nein, vor allem da Dein Sohn ja schon entsprechende Bemerkungen macht.
Das Kind wollte ihr doch gemeinsam, nehm ich an? Ich find es immer wieder faszinierend, dass Männer heutzutage immer noch glauben, einen Anspruch darauf zu haben, dass ihr Leben trotz Kind unverändert weitergehen kann.
Die Frage ist halt, was Dein Hobby ist und wie viel Zeit es von deiner Freizeit wegnimmt.
Und wann deine Frau eigentlich mal Zeit für sich und ihre Hobbys hat - und damit mein ich nicht, mit Kind und anderen Müttern auf dem Spielplatz zu treffen, sondern mal ein paar Stunden nicht Mutter zu sein.
Letztlich sollte dein Sohn Priorität haben. Kinder spüren das, wenn sie als Ballast empfunden werden.
Meine Frau sagt ich soll mir auch Zeit für mich nehmen, dass ich kein schlechtes Gewissen haben bräuchte und dass ein 6 jähriges Kind noch nicht versteht, dass Eltern auch eigene Interessen haben.
Darüber hinaus finde ich eigentlich, dass es klar ist, dass das Leben mit Kind anders ist. Und das ist auch okay. Dennoch sollte man auch mal Zeit für sich haben und nicht 100% seines Lebens aufopfern. Und dennoch kann man ein guter Vater sein.. So meine Meinung. Daher die Frage nach dem Ausmaß der Zeit, die man für sich beanspruchen kann. Darüber hinaus finde ich es aber auch für ein Kind wichtig zu lernen Rücksicht auf Bedürfnisse Anderer zu nehmen, und wenn es nunmal ein Hobby der Eltern ist und sie jede Woche 2 Std dafür nutzen wollen. Und; ein Hobby ist auch gut für die Seele und lädt den Nerven-Akku wieder auf um entspannter durch den Familienalltag zu gehen.
Ich finde deine Hardliner-Meinung okay, dass Eltern ihr eigenes Leben aufgeben sollen und rund um die Uhr dem Kind zur Verfügung zu stehen, finde das aber weder richtig noch gesund; für Alle Beteiligten.
"und dass ein 6 jähriges Kind noch nicht versteht, dass Eltern auch eigene Interessen haben."
Muss er auch nicht unbedingt. Er ist ein Kind. Und er artikuliert ja offensichtlich, dass er sich mehr Zeit mit seinem Vater wünscht.
Beruflich mit den Schichten hast Du da schon ziemliche Einschränkungen, die Du auch kaum beeinflussen kannst. Bleibt Deine Freizeit.
Und da kannst Du schon wählen, ob Du Deine Bedürfnisse für ein paar Jahre hinter die Bedürfnisse deines Kindes stellst und die Zeit mit ihm nutzt. Oder ob du sagst, nö, nur weil das Kind für mich kein Verständnis hat, nehme ich mich nicht zurück.
Ich habe nirgends geschrieben, dass Eltern ihr komplettes Leben opfern sollen, sehe aber die Schieflage, dass deine Frau das tut und du weiter dein Ding durchziehst.
Das kannst du machen. Du hast hier nach Meinungen und Ansichten gefragt, ausgehend von den wenigen Ecksteinen kann ich nur diese schildern.
Du musst Dich auch hier nicht rechtfertigen.
Die Rechtfertigung findet vor Deinem Sohn statt. Und wenn Du ihm später auf die Frage, warum Du nicht öfter für ihn da warst, antwortest, dass Dir Dein Hobby wichtiger war als die Zeit mit ihm, dann mach das.
Ich glaube das Problem hat fast jeder verantworungsbewusste Vater bzw auch die Mutter.
Man hat Familie (Kinder) und für die muss man da sein. Punkt. so die Meinung leider vieler Leute. und auch man selber (wie man an dir sieht) macht sich da oft ein schlechtes Gewissen
Das ist aber falsch. Kinder brauchen keine Eltern die sich für sie aufopfern und ihr eigenes Leben zurückstellen. Sicher, jetzt in Coronazeiten ist das etwas schweren den Kindern zu vermitteln. Schließlich können sich auch weniger ihre Freund treffen. Genau da kann man aber im Grunde ansetzen: Ich bin ja auch nicht traurig wenn du lieber mit xx auf den Spielplatz gehst und nicht mit mir (irgendwas was das KInd langweilig findet).
KInder brauchen ausgeglichenen Eltern. Eltern auf die es sich verlassen kann, die aber auch noch Thelittleowl sind und nicht nur Papa (respektive mama)
Du musst halt eine gute Balace finden. Mit sechs Jahren ist dein Sohn alt genug das zu begreifen. Also rein vom Verstand her. Das er es machmal nicht begreifen WILL ist was anderes.
Danke für deine Antwort! Im Prinzip finde ich deine Idee gut, allerdings ist meine Frau wie gesagt Hausfrau, somit verbringen die Beiden eh schon recht viel Zeit miteinander. Trotz der Hausarbeit nimmt sie sich viel Zeit für unser Kind.
Und natürlich möchte ich nicht täglich 3 Stunden für mich, aber 1x pro Woche 3 Std am Stück wär nett. Ich hatte Mitte April Geburtstag und kam erst heute dazu meine Geschenke mal für 2-3 Std richtig auszuprobieren. Mein Sohn hat vorher natürlich wieder gemeckert, wollte das auch nicht verstehen, dass ich die Sachen nach 6 Wochen gern mal ausprobieren möchte.. Das frustet