Wurden Christen in Rom wirklich öffentlich bei lebendigem Leibe den Löwen zum Fraß vorgeworfen?
Was war das für ein schauspiel? Wurden die in die Manege geschickt und die Löwen dann einfach so losgelassen und man hat darauf gewartet, dass die Löwen die angreifen und dann niederringen, beißen und schließlich auffressen? Wieviele Christen hat man bei so einer Vorführung in die Manege gelassen, und wieviele Löwen dazu? Haben die Löwen die christen dann ganz aufgefressen oder nur tot gebissen, weil sie vielleicht nur auf Töten abgerichtet waren? Oder wurden sie so ausgehundert, dass sie auf jeden Fall fressen wollen, egal was? Das Ganze scheint mir auch deshalb fragwürdig, weil Menschen normalerweise nicht in das Beuteschema von Löwen passen, Löwen töten Menschen eher als Ausdruck eines Kampfes, beispielsweise zur Revierverteidigung, als dass sie sie als Nahrung betrachten. Und ein Christ pro Löwe oder sogar noch mehr Christen erscheint mir auch recht viel, kann ein Löwe denn in kurzer Zeit, die die Vorführung dauert, um die 60 Kilo Fleisch herunterschlingen??? Wenn also 100 Christen in die Manege gelassen wurden, müssten nach meiner ersten groben Schätzung auch mindestens 100 Löwen dabei sein, um die Christen auch ganz aufzufressen. Und fanden wirklich die meisten Römer diese Vorführungen geil, auch die Frauen? Oder reget sich insgeheim Widerstand gegen das öffentliche Christen-Auffressen-Lassen?
Also, wie lief das in Roma mit den Christen und den Löwen in der Arena ab?
10 Antworten
In einigen Fällen sicher ja aber das passierte auch mit verurteilten Tätern. Allerdings nicht in dem Ausmaß wie es i Filmen usw gezeigt wird. Da ist vieles Propaganda. Die wilden Tiere kämpften oft gegen Tiergladiatoren gegen deren Waffentechnik sie kaum eine Chance hatten. Zudem waren sie durch Hunger und Gefangennahme geschwächt und es war recht schwer sie zu angriffen zu bewegen. Wenn sie das täten gewann fast immer der Tiergladiator. Viele Raubkatzen wurden durch den Handel dezimiert weil man immer wieder neue holen musste. Löwen zb gab es einst in Griechenland, dem südlichen Balkan und südserbien. Auch in weiten Teilen des nahen Ostens und Indien. Tiger gab es in vielen Ländern des nahen Ostens auch. Sie wurden nicht alle während der Römerzeit ausgerottet die in Europa lebenden Löwen aber schon.
Nun ja, die Löwen sollten die Leute nicht essen, sondern nur töten, denn genau das war das Spektakel. Die Löwen waren natürlich extra dressiert und gezüchtet worden. Und diese historischen Dinge sind durch die Hagiographien diverser Heiliger, denen dieses Schicksal erfolgte, belegt. Es gab die Christenverfolgung, dass steht heute außer Frage. Vor allem Nero und Diokletian verfolgten mit unglaublicher Härte, dazu gehörte auch, dass die Leichen nicht vor Ort gefressen wurden, sondern später in Massengräbern verscharrt wurden oder verbrannt wurden.
Das war nicht nur bei Christen so sondern generell bei allen anderen. Menschenrechte galten nur für Römer, jeder nicht Römer war nur ein Barbar und mehr Tier als Mensch in der Auffassung der Römer.
Folglich wurden Kriegsgefangene entweder zu Sklaven, oder zu Zwangssoldaten oder wurden in Gladiatoren kämpfen nieder Gemetzelt oder eben das mir den Löwen
Detailliert kann ich Deine Frage nicht beantworten. Vielleicht nützt Dir das Folgende?
>Tertullian schrieb, dass nach allgemeiner Überzeugung „an jeder Katastrophe des Staates, an jedem Missgeschick des Volkes die Christen die Schuld trügen. Wenn der Tiber die Mauern überflutet, wenn der Nil die Felder nicht überflutet, wenn der Himmel sich nicht rührt, wenn die Erde sich bewegt, wenn eine Hungersnot, wenn eine Seuche wütet, gleich schreit man: ‚Die Christen vor den Löwen!‘ “< („Wachtturm“ 02, 15.7., S. 22)
>BEGINNEND mit dem Jahr 33 u. Z., als Rom den Begründer des Christentums zu Tode brachte, lag die sechste Weltmacht der biblischen Geschichte ständig mit den Christen im Streit. Sie wurden eingesperrt, und einige warf man sogar den Löwen vor. Aber selbst als man ihnen mit dem Martyrium drohte, als menschliche Fackeln Neros Gärten zu erleuchten, ...< („Erwachet“ 89, 22.6., S. 25)
>Aus einem Zitat von Tacitus vernehmen wir folgendes: „Um die Qual der Sterbenden zu erhöhen, trieb man auf verschiedene Weise Spott mit ihnen. Man hüllte sie in Tierhäute, ließ sie von Hunden zerreißen, kreuzigte sie oder zündete sie gleich Fackeln an, damit sie als nächtliche Beleuchtung dienten. Nero stellte für dieses Schauspiel seinen eigenen Garten zur Verfügung . . . die Leute begannen erst Mitleid mit ihnen zu haben, als sie merkten, daß sie nicht im Interesse des Reiches geopfert wurden, sondern nur um die rohen Wünsche eines einzelnen Mannes zu befriedigen“ [The Great Events by Famous Historians, Band III, von F. P. G. Guizot, S. 246; F. W. Farrar, S. 142]< (Wachtturm“ 58, 1.4, S. 202)
>Josephus schreibt: „Während nun Titus in Caesarea weilte, feierte er anläßlich des Geburtstags seines Bruders ein prächtiges Fest und ließ zu seinen Ehren wieder an zahlreichen gefangenen Juden die Todesstrafe vollziehen. Es waren über 2 500, die seinerzeit teils im Kampf mit wilden Tieren, teils als lebende Fackeln und teils Mann gegen Mann fechtend ums Leben kamen. . . . Dann zog der Caesar nach Berytos [Beirut] in Phönizien, einer römischen Kolonie, und hielt sich dort länger auf; er feierte nämlich den Geburtstag seines Vaters und ließ deshalb großartige Spiele veranstalten und dabei unter ungeheurem Aufwand die größte Pracht entfalten. Auch hier kam es wieder in der nämlichen Weise wie vorher zur massenweisen Hinschlachtung von Gefangenen“ (Der Jüdische Krieg, übertragen von Dr. H. M. Endres, 7. Buch, Kap. 3).< („Wachtturm“ 94, 15.7. S. 25)
Danke ... In der Tat: nicht jeder verfügt über so gute Quellen.
was für Quellen..... Zeugen Jehovas.