Würdevolles Leben.

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3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es dürfte sich eher um die Frage handeln, was ein würdevolles Sterben ist? Dazu braucht man sich eigentlich nur den Grundsatz der Ethik anzusehen.

"Was Du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem Anderen zu!"

Dieses Prinzip, ist bei der Sterbehilfe, wenn man nicht Neigungen hat, die völlig neben der Spur sind, eins zu eins anzuwenden. Man braucht sich doch nur in die Situation des Sterbenden zu versetzen, um zu wissen, was die klügste, würdevollste und sanfteste Methode ist, um vom Leben in den Tod zu gleiten. I.d.R., dürfte es sich bei Menschen, die einen Sterbenden in den Tod begleiten, um Menschen handeln, die die Vorstellungen des Sterbenden genau kennen.

Ich stelle es mir widerwärtig, bis barbarisch vor, vor meinem Tod, in die Mühlen der Krankenhäuser und Ärzte zu geraten. Ich werde weder lebensverlängernde Maßnahmen in Anspruch nehemn, noch irgendwelche Chemotherapien oder ähnliche Therapien machen. Krankenhäuser, sind für mich Orte, für Kranke, nicht für Sterbende. Menschen sollen im Kreise ihrer Familie, zu Hause sterben, wenn sie das wollen. Das ist für mich auch Würde.

Niemand, wird leichtsinnig oder unnötig nach einer Sterbehilfe verlangen, wenn es sich nicht um einen Suizid (Selbstmord) handelt. Insofern, gehört es auch zur Ethik, das in erster Linie, der Sterbende entscheidet, wie er sterben möchte. Darauf ist im Zweifel, immer Rücksicht zu nehmen.

Die Religionen, haben eine seltsame Vorstellung vom sterben. Zwar stehen sie fast immer auf der Seite, die für das Leben eintritt, was sie ehrt, aber, sie sind nicht in der Lage, nach der Ethik, was bei den Christen "die Goldene Regel" ist, Entscheidungen zu treffen. Oft hat man bei Religionen den Eindruck, das der Wunsch, Seelen zu erhalten, oder Neue dazu zu bekommen, vor der Goldenen Regel steht. Das wiederum, ist verwerflich. Daneben, dürfte es etwas im Widerspruch des Selbstverständnisses der Religionen liegen. Christliche Religionen, haben das Prinzip, " mein Reich, ist nicht von dieser Welt.". Dann bitte, lasst die Sterbenden, sanft in das andere Reich entgleiten, in dem es nach den Vorstellungen der Christen, den Menschen eh besser geht, als im Diesseits.

Die Politik, ist in der Frage der Sterbehilfe, in einer miesen Situation. Sie muss widerstrebende Kräfte, versuchen, unter einen Nenner zu bringen, die sich aufs Messer bekämpfen. Da ist dann auch die Mehrheitsfrage, oft keine Lösung. Es ist zu befürchten, das das Problem der Sterbehilfe, uns noch eine Weile erhalten bleibt. Die Politik, kann auch nicht besser sein, als die Menschen, die in ihr arbeiten. Ich kann also jedem Menschen nur raten, selber frühzeitig, für sich Regelungen zu finden, die notfalls, notarisch festzulegen sind.

Die Wissenschaft, ist in diesem Falle, in der Frage der Sterbehilfe, das schwächste Glied. Insbesondere in der Wissenschaft Medizin, hat man oft den Eindruck, das erstmal das Geld und der Ehrgeiz kommen, bevor man an den Menschen denkt. Was ich da so, im unmittelbaren Umfeld, für Sachen höre, lässt einen grausen, und die Vermutung wachsen, das es nur noch Spinner in den Krankenhäusern gibt. Wie kann man denn Menschen, jahrelang, an lebensverlängernden Apparaten anschließen, wo die Hoffnung auf Gesunden, gegen Null gehen? Wie kann man denn Menschen, Chemotherapien über Jahre aussetzen, wenn man dadurch bestenfalls eine Verlängerung des Lebens, von ein paar Monaten rausbekommt? Gut, wenn der Patient, das will, soll mir das Recht sein. ich wollte es nicht.

Bleibt also nur noch die Frage, nach der Lebensverkürzung. Wenn dies notarisch festgelegt ist, haben Ärzte bei den Lebensverlängernden Maßnahmen, keine Chance. Sie müssen die Stecker ziehen. Ob mit Mitteln, nachgeholfen werden darf, ist umstritten. Ich würde es mir wünschen. Es muss auch beim Menschen, sowas ähnliches möglich sein, wie den "Gnadenstoß" (Einschläfern), den man bei Tieren kennt. Natürlich, gehört sowas nicht in die Hand von Laien. Schon aus Gründen der Ethik, muss sowas, von Fachleuten betreut werden. Es kann aber auch eine Frage der Ethik sein, wenn ich Menschen, unnötiges, sich lang hinziehendes Leiden, ohne Aussicht auf Besserung, erspare. Eine juristische Regelung, wo jeder Mensch, selber entscheiden kann, wie es bei ihm gehandhabt wird, ist meines Erachtens, nicht zuletzt aus dem Gesichtspunkt der Ethik, aber auch der Würde des Menschen, überfällig.

Grüße, Rudi Gems

Es ist nicht die Aufgabe der Philsophie oder der Ethik eindeutige Antworten zu liefern, sondern Sichtweisen zu präsentieren und dem Zuhörer selbst zu überlassen, welche Position er einnimmt.

Würdelos: Demütigungen, Führerkult, Folter, Terror etc.

Die Würde ist dann die Freiheit davon. Was Selbsttötungen betrifft: Stelle die verschiedenen Standpunkte einiger Pphilosophen oder Religionsformen etc. dar und gib dann zum Schluss einen Kommentar ab. Hier ein Buchtipp:

Th. Bronisch: Der Suizid. Beck'sche Reihe Wissen, München 1996.

Da steht alles, was du für den Anfang wissen solltest.

Auch: DSM IV.

Jedes Leben ist schützens- und lebenswert. Sterbehilfe ist also in jedem Fall abzulehnen, was nicht heißt, dass man sich nicht schon präventiv lebensverlängernder Maßnahmen verschließen kann.


Johannes49  14.11.2016, 18:23

Auch wenn das Leben nur noch mit endlosen Qualen verbunden ist? Sie müssen ein grausamer Mensch sein.

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