Würdet ihr sagen Lego hat sich im Vergleich zu früher verbessert oder verschlechtert?

5 Antworten

Kommt drauf an was du mit früher meinst, aber außer im Preis verbessert sich Lego eigentlich dauerhaft. Es gibt immer mehr Teile und Formen können wesentlich schöner umgesetzt werden. Außerdem werden Figuren und deren Bedruckungen auch immer Detailierter.

Beides.

Es gibt heute viele interessante Sets zu vielen verschiedenen Themengebieten für verschiedene Altersklassen.

Aber es gibt viel zu viele individuelle Teile und die Phantasie, eigene Dinge zu bauen wird weniger gefördert.

Und die Preise sind mittlerweile schon etwas übertrieben.

Wir hatten in den 80'ern immer nur die einfachen "Grundbausteine" und ein paar Männchen. Alles, was wir daraus basteln wollten, mussten wir selbst konstruieren, und so sah es dann auch aus: "Falsche" Farben, eckige "Rundungen" usw. Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht, und nach jedem Projekt waren wir entweder wahnsinnig stolz oder hatten tausend neue Ideen.

Wenn ich heute am Regal vorbeilaufe, spricht mich das nicht mehr an - das sind Modellbausätze, die meisten davon auch noch auch Filme und Serien bezogen, von denen man die Rechte gleich mitbezahlt.

Man kann nichts vermischen, weil man die Steinchen am Ende nicht zurücksortiert bekommt, und jedes fertige Teil liegt in genau der Form bald nur noch in der Ecke.

Mag sein, dass das heute besser ankommt, ich hätte mich als Kind damit aber ziemlich schnell gelangweilt...

Besser ist, dass es viel mehr verschiedene Steine gibt als früher. Jedes Jahr kommen ein paar neue Steine dazu. Das erweitert sehr deutlich die Möglichkeiten beim Bau. Besser sind auch die Power Functions, so weit sie noch konventionell gesteuert werden können. Die alten Batterieboxen und schwachbrüstigen Motoren der 80er und 90er waren im Vergleich dazu echt schlecht.

Gleich geblieben ist, dass die Qualität der Steine bei Lego weiterhin verlässlich ist. Die Fertigungstoleranzen sind immernoch eng und die Steine in der Regel völlig ohne Probleme verbaubar.

Schlechter ist, dass Lego immer mehr auf erwachsene Sammler setzt, die Lego von früher kennen. Kreativspielzeug für Kinder tritt immer mehr in den Hintergrund. Lego versäumt es, die nächste Generation von Legokindern heranzuziehen und gräbt sich dadurch langfristig selbst das Wasser ab. Früher waren Sets von Grund auf so konstruiert, dass sie gut miteinander zu etwas neuem kombiniert werden konnten. Im Prinzip hat man mit jedem neuen Set nur eine sinnvolle Erweiterung seiner Teilesammlung gekauft. Jedem Set lag ein Plan für ein Alternativmodell bei, das man aus den Teilen auch bauen konnte. Heute denkt niemand mehr so weit. Die meisten Sets sind in sich abgeschlossen konstruiert. In diesem Zusammenhang wird auch die eigentlich positive, größere Farbenvielfalt der heutigen Legosteine leider negativ, weil selbst aus mehreren Sets kombinierte Bauwerke dadurch noch bunter werden als früher. Bei vielen Sets ist auch offensichtlich, dass die Konstrukteure nicht frei arbeiten dürfen, sondern innerhalb eines eng gesteckten Preisrahmens bleiben müssen. So entstehen teilesparende Konstruktionen, die in vieler Hinsicht schlechter sind als sie sein könnten. Schlecht ist auch diese Control Plus Technik, die nicht frei kombinierbar ist und nur mit dem Smartphone funktioniert.

Die meisten der unter der Federführung eines Frankfurter Youtubers hemmungslos übern grünen Klee gelobten Alternativhersteller machen übrigens genau die selben Fehler wie Lego. Die haben auch die Kinder vergessen. Noch dazu haben sie häufig Probleme mit Passgenauigkeit der Steine und seit die Globalisierung am Zusammenbrechen und Fernost nicht mehr automatisch billig ist, haben sie auch ihren Preisvorteil verloren.

Was die Qualität betrifft, es gibt Sets bei denen es deutliche Farbunterschiede gibt. Also perfekt ist es nicht. Passgenauigkeit ist zwar gut, aber allgemein zahlt man immer mehr und bekommt immer weniger Leistung