Würdet ihr eine Kopftuchträgerin einstellen?

42 Antworten

Kommt auf den Beruf und ihre Fähigkeit zur Toleranz und Integration an. Verlangt sie auf der Arbeit übertriebene Rücksicht auf ihre Religion, z.B. keinen Verzehr von Schweinefleisch oder ähnliches, dann würde ich sie rauswerfen.

Außerdem kommt es vor allem auf den Beruf und auch auf die Region an: Bürojob - warum nicht. Bedienung in einer Kneipe in Bayern - auf keinen Fall.

Als Unternehmer muss man immer den eigenen Profit im Auge haben. Und wenn man vor allem konservative Kunden hat, könnten Muslimas mit Hijab einen schlechten Eindruck erzeugen: „Jetzt sind die sogar schon hier...früher war das eine anständige Kneipe, jetzt kommen die Muselmanen her“, so könnte ein Kunde denken. Und wenn die Kunden, die so denken, in der Überzahl sind, dann würde ich den Teufel tun und einen Muslima mit Hijab anstellen.

Also: Grundsätzlich nicht schlimm, aber wenn es Kunden missfallen könnte oder absurdd Forderungen gestellt werden, dann sicher nicht.

Ich persönlich: Ja, würde ich einstellen, wenn es NUR um Leistugnen geht.

ABER:

WENN der Erfolg des Unternehmens von den Meinungen der Kunden abhängig ist (zB Dienstleistungssektor) und ein direkter Kundenkontakt zwischen Kunde und Angestellten stattfindet (Face-to-face), DANN muss ich als Personaler sehr wohl bedenken, ob diese muslimische Kraft zwar top im Beruf sein würde, aber eben Kunden abschreckt, die eben nicht tolerant sind!

Was nutzt mir eine sehr gute Arbeitskraft, wenn kaum ein Kunde bereit ist, sich von dieser betreuen zu lassen? Oder, schlimmer, wenn die bereits vorhandenen Kollegen mit so einer Kraft nicht umgehen können/wollen?

DAS ist das eigentliche Problem.


Bomberos911  08.06.2018, 06:51

Würdest du dann aus dem Grund auch schwarze Bewerber ablehnen?

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Richard30  08.06.2018, 07:40
@Bomberos911

Wenn es schlecht für,s Geschäft wäre, würden das die meisten. Aber da Deutschland eines der am wenigsten rassistischen Länder der Welt ist, würde das hier niemanden jucken.

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Bei solchen Gesprächen kommt es auch darauf an, wie man sich verkaufen kann. Scheinbar hast du da zusätzlich zum Kopftuch auch Defizite und dass die anderen schlechter als du wären, ist ja auch nur eine Vermutung von dir, weil du denkst du wirst nur aufgrund deines Kopftuches nicht genommen.

Die Frage ist zu allgemein.

Aus sachlichen Gründen kann und muss man das Tragen von einem Kopftuch am Arbeitsplatz ablehnen. Ebenso wie Ketten, Ringe, weite Kleidung etc..

Das hat nichts mit der Religion zutun, sondern ganz einfach mit dem Arbeitsschutz.

Alles andere ist mehr eine Bauchgeschichte. Grundsätzlich hat jeder Mensch in Deutschland das Recht seinen Glauben frei auszuleben, auch auf Arbeit.

Was zu hinterfragen ist, wie tolerant die potentiell neue Mitarbeiterin zu anderen Glaubensrichtungen steht.

Fehlt die Toleranz, dann ist weniger das Kopftuch das Problem als die Ansichten und Konfliktpotenzial muss man sich nicht ins Unternehmen holen.

Die Grenze fängt bei mir z.B. schon dort an, wenn erwartet wird das Schweinefleisch aus der Kantine zu verschwinden hat. Wobei meine bisherigen Erfahrungen eher so sind, das in einer Art vorausschauendem Gehorsam agiert wurde und die muslimischen Mitarbeiter eher davon überrascht wurden.

Das kommt darauf an, in welchem Job eine Muslima, die Hijab trägt, tätig werden möchte.

Am Arbeitsplatz gilt Neutralität und dort bleibt es dem Arbeitgeber vorbehalten und auch für welchen Bewerber er sich entscheidet.

Ausschlaggebend sind nicht nur gute Noten, sondern auch noch andere Kriterien.

Wenn sich eine Muslima, benachteiligt fühlt, dann steht ihr der Rechtsweg offen.

An seinem Arbeitsplatz arbeitet ein Mensch in erster Linie und das ist kein Ort um seine Religiosität zu bekunden.

Bei den Christen tragen, wenn, sowohl Frauen und Männer eine Kreuzkette, meist unter der Kleidung, während sich bei den Muslimen nur die Frauen ihr Haupt mit einem Tuch umwickeln. Der Vergleich ist nicht zutreffend.