Wozu schafft man sich eigentlich Kinder an?

27 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Fest steht, Kinder sind anstrengend, kosten Geld und machen Sorgen. Aber man wird dadurch überreich belohnt, einfach damit, daß man sie hat. Und das umspannt jedes Lebensalter, egal ob sie klein und süß sind, freche Schulkinder, pubertierende Problemis oder wenn sie dann "vernünftig" und flügge werden.

Das Schönste glaube ich ist, wenn sie erwachsen sind und man mit ihnen auf Augenhöhe reden und über existenzielle und metaphorische Dinge diskutieren kann - und wenn man merkt "huch, das hat er/sie von mir geerbt!" - wenn es nun die Haare, die Hände, die Nase - oder die Liebe zu Büchern ist...


Herb3472  01.05.2015, 00:18

Naja, selbstverliebte Romantiker wie Du haben auch ihre Existenzberechtigung. Ich liebe meine(?) Kinder, aber mir ist es wurscht, was sie von mir geerbt haben. Hauptsache, sie sind anständige Menschen, kommen mit ihrem Leben zurecht und können möglichst viele glückliche Augenblicke genießen. Und wenn wir zusammen sind (das passiert leider viel zu wenig, höchstens 2 mal im Jahr, und das nicht einmal zu Weihnachten, zu Ostern oder zum Geburtstag), dann fühlen wir uns miteinander wohl und haben unseren Spaß - und sicher keine Zeit und keine Lust, um über existenzielle und metaphorische Dinge zu schwafeln. Aber jedem das seine....

3
Segnbora  01.05.2015, 12:22
@Herb3472

Das finde ich sehr schade - erstens daß du dir nicht sicher bist, ob es tatsächlich deine Kinder sind - oder wie sonst sollte man das Fragezeichen interpretieren.

Dann deine sehr trockene, emotionslose Einstellung dazu - wundere dich dann nicht, wenn ihr euch nur  2 x im Jahr trefft.

Meine eigenen Kinder sind noch zu jung, um mit ihnen über Philosophie oder das Universum zu diskutieren - ich spreche hier eher meine Erfahrung mit meinen eigenen Eltern an - mit niemand kann ich so gut und weitschweifig diskutieren wie mit meinem Vater, weil wir uns so ähnlich sind - meine Liebe zum geschriebenen Wort und das Talent zum Schreiben habe ich von ihm - und die Genauigkeit und Erbsenzählerei, die man als Buchhalterin braucht, habe ich von meiner Mutter - darauf bin ich sehr stolz, und meine Eltern ebenfalls.

Ich wage zu behaupten, daß dir diese Erkenntnis in beide Richtungen fehlt.

0
ThomasJNewton  02.05.2015, 03:41
@Herb3472

Den DH hast du für den Teil ab dem dritten Satz.

Die ersten beiden finde ich eher kleinlich, den letzten auch. Jeder hat so seine eigenen Vorlieben und Sichtweisen. MIr geht es ähnlich wie Segnbora, und anständige Menschen fallen ja nicht vom Himmel. Wenn meine Kinder anständig sind, dann deswegen, weil ich es ihnen ermöglicht habe - nicht bewirkt, das wäre vermessen.

Und ich weiß nicht, wie viele Menschen sich davon frei machen können, dass sie etwas in der Welt bewirken wollen. Ich finde es jedenfalls sehr erfrischend, wenn meine Kinder zugeben (!!!), dass sie die eine oder andere Macke von mir haben.

Das Leben wird doch durch Luxus erst schön, durch die vielen netten überflüssigen DInge, auch existenzielle und metaphorische.

0
LexiiSo  01.05.2015, 00:29

Ich bin zwar selbst noch mehr oder weniger "Kind" mit meinen 18 Jahren, aber für mich steht auch jetzt schon fest, dass ich später einmal Kinder möchte. Ich weiß selbst gar nicht unbedingt, wieso. Ich mag Kinder einfach und finde, die würden mein Leben dann wirklich "komplett" machen.

Eigentlich wollte ich Segnbora mit diesem Kommentar nur restlos zustimmen. Ich merke das selbst im Moment an der Beziehung zu meinen Eltern. Jetzt, also kurz vor meinem Auszug, wo ich langsam vernünftig werde, verstehen wir uns noch besser als vorher. Ich ähnel rein charakterlich zu 100% meinem Vater und dadurch würde ich schon sagen, dass wir uns sehr nah stehen. Es ist einfach ein schönes Gefühl, weil wir uns eigentlich immer verstehen und in den meisten Fällen gleich handeln würden und ich denke, dass es ihm da ähnlich geht.

Es gibt aber auch viele in meinem Freundeskreis oder in der Verwandtschaft (die dann entsprechend älter sind), die keine Kinder möchten. Auch das verstehe ich, weil man sich sicherlich viel mehr leisten kann und unabhängig seine Wünsche ausleben kann. Mir persönlich waren aber Urlaub u.ä. nie wirklich wichtig, also bleibe ich bei meiner Entscheidung.

Ich finde es auch gut, dass heute jeder über seinen Kinderwunsch selbst entscheiden kann und nicht gezwungen ist, sein Leben durch Kinder (seiner Meinung nach) "zu versauen", nur damit er eine geregelte Altersvorsorge hat. Im Endeffekt bleibt es schließlich jedem selbst überlassen, ob und warum er Kinder möchte und das ist auch wünschenswert so.

4
ATCSIDT  01.05.2015, 10:05
@LexiiSo

Das meiste wurde hier ja schon gesagt und ... ich denke mir immer. Mir wurde ein Leben geschenkt. Mindestens einem weiteren Mensch sehe ich mich dazu "verpflichtet" auch ein Leben zu schenken, sonst wäre das unfair. Wenn man sich´s leisten kann auch mehr .

0
GoggoMeier  02.05.2015, 21:34

"Anschaffen" kann man sich ein Auto oder eine Waschmaschine.

1
Segnbora  03.05.2015, 12:46
@GoggoMeier

Warum postest du diesen Kommentar unter meiner Antwort? Was hat meine Antwort damit zu tun?

Wende dich bitte direkt an den Fragesteller mit einer eigenen Antwort und unterlasse sinnloses Herumkommentieren.

Kommentare sind dazu da, direkt auf eine Antwort eines Ratgebers zu antworten. Das Wort "anschaffen" habe ich nicht gebraucht!!

0

Alle Kommentare und Antworten die positiv hier verfasst worden sind, kann ich auch auf meine Fahne schreiben. Ich wollte schon Immer Kinder, selbst als ich ein Kind war, war mein Kinderwunsch schon da. Für mich ist jedoch der wichtigste Grund gewesen... das Wunder des Lebens und die Fähigkeit ein Kind in seinen eigenem Körper entstehen lassen zu können und dies am eigenen Leib auch zu spüren faszinierend. Eine Gabe die das höchste gut darstellt. Wie ein Maler der sein Gedankengut, sein Gefühl und seine Vorstellung in dem Gemälde wieder gibt. Und eines muss jedem klar sein, man hat nicht nur Kinder wenn sie klein sind... Man hat sie ein Leben lang und sollte auch die Verantwortung dafür übernehmen können. Eine Mutter empfindet bedingungslose Liebe zu Ihren Kindern. Beide Eltern haben Leben erschaffen.

Für mich persönlich kann ich folgendes sagen: durch mein Kind haben sich meine Werte verschoben, die Welt sehe ich mit anderen Augen. Was bedeutet schon Stress bei der Arbeit und Überstunden, wenn du es schaffst nach schlaflosen Nächten, ohne Pause oder Urlaub, zu funktionieren und dein Kind glücklich zu sehen? Was stört mich die mürrische Verkäuferin an der Kasse, der Kollege, der mich anraunzt, wenn dort dieser kleine Mensch ist, der mich einfach nur liebt? Der mir sagt, auch wenn ich fix und fertig bin, gestresst, müde "Mama, du bist schön!" Ein Kind ist ehrlich, es ist von dem, was es sagt völlig überzeugt. Ein Kinderlachen ist echtes unbeschwertes Lachen. Kinder nehmen die Welt nicht als selbstverständlich und langweilig hin, alles ist neu und spannend, muss untersucht und hinterfragt werden. Sich darauf einzulassen und einem Kind möglichst viel Sicherheit und vertrauen zu geben, um in dieser Welt bestehen zu können, ist eine wahnsinnig schwere, aber auch schöne Aufgabe. Grad vorhin hab ich überlegt, als ich mein schlafendes Kind sah, wie man jemandem ohne Kind diese große Liebe beschreiben kann, so tief, so bedingungslos, nicht vergleichbar mit der Liebe zum Partner, zu Eltern, Geschwistern oder gar zu sich selbst. Es ist mit Worten einfach nicht auszudrücken, was es bedeutet, ein Kind zu haben.


lorena281993  01.05.2015, 01:11

Sehr schön formuliert. Besser hätte ich es nicht definieren können. Und recht hast du allemal. :)

0
NoLa1402  01.05.2015, 14:47

Das hast du sehr schön gesagt <3

0

Hi :) ich habe selbst einen Sohn würde ich niemals mehr ihn hergeben wollen :) aber ich glaub ihr denkt jetzt so weil ihr euch auf eure Karriere denkt, was auch supi gut ist :) aber lässt euch überraschen, dein Schatz wird in paar Jahre anderst denken, den es ist zwar oft schwer mit Kind, aber auch wunderschön :)

Naja gut, das ist heute sicher eine Frage, die man früher nicht gestellt hat, weil man wußte, wenn man alt und klapprig ist, dann sind es die Kinder, die einem zur Seite stehen, pflegen, versorgen, kochen, ...

Aber so viel hat sich nicht geändert: wir haben zwar den Eindruck, in Deutschland geht's und allen gut, aber das "Gut" fällt ja nicht vom Himmel, sondern muss erarbeitet werden. Stell dir mal vor, alle denken so wie deine Freundin - wer zahlt denn mal deine Rente, wenn du selber kein Geld mehr verdienst? Du hast eine Altersvorsorge? Na gut, dann ohne Geld. Wer bäckt mal dein Brot, das du isst? Wer pflegt dich, wenn du selber nicht mehr kannst? Alle Aufgaben werden von der kommenden Generation übernommen, die noch nicht da ist, aber die - auch durch eure Mithilfe - entstehen kann oder eben nicht entsteht.