Wozu gibt es neben der Bundeswehr noch das THW, das bei Katastrophen (wie jetzt in Deutschland) hilft?
Bei Hochwasser oder anderen Katastrophen ist ja das THW (Technisches Hilfswerk) im Einsatz, aber an der ein oder anderen Stelle auch die Bundeswehr.
Wozu gibt es, wenn die Bundeswehr bei Katastrophen auch helfen kann, noch zusätzlich das THW? Und wie wird entschieden, ob die Bundeswehr eingesetzt wird? Und wie unterscheiden sich bei Katastrophen die Aufgabenbereiche der Bundeswehr und des THWs voneinander?
Ich würde mich freuen, wenn ihr alle Fragen beantworten könntet.
11 Antworten
Die Frage ist ganz einfach zu beantworten:
Die Zuständigkeit für die Bevölkerungs- und Katastrophenhilfe liegt (u. a.) beim THW - niemals bei der Bundeswehr.
Wenn andere zuständige Landes- oder Bundesbehörden alleine nicht zurechtkommen (entweder weil vollkommen ausgelastet oder weil bestimmte Fähigkeiten gänzlich oder kurzfristig fehlen), dann können sie die Bundeswehr um Amtshilfe ersuchen (§ 35(1) GG). Die Bw übernimmt dann oft gerne die Leitung eines solchen Einsatzes. Darüber hinaus kann ein Bundesland auch die Unterstützung der Streitkräfte beim Bund bei Naturkatastrophen oder besonders schwere Unglücksfällen anfordern (§ 35(2), Satz 2 ff GG). Das bedeutet aber nicht, dass die Bw immer einspringt.
Der Einsatz wird immer sorgfältig abgewogen. Dabei wird auch geprüft, ob der originäre Auftrag der Bw dadurch gefährdet ist und ob dies in Kauf genommen werden kann.
In der Regel sind aber Katastropheneinsätze für die Bw (insbesondere für die Landeskommandos und die Pionierverbände) wie Übungseinsätze, bei denen man viel lernt und sich in Übung hält.
Würde nan auf das THW verzichten, müsste man eine Alternative dafür finden.
Das THW ist die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes mit ehrenamtlichen Helfern und hauptamtlichen Mitarbeitern.
Das THW an sich ist aber auch schon eine Katastrophe. In Zeiten des Wehrdienstes konnte man ja noch die Ehrenamtlichen rumschikanieren, jetzt glauben die 200 Hauptamtlichen aber immer noch sie seien King Louie, Umgang mit den Ehrenamtlichen oder neuen Mitarbeitern absolut Fehlanzeige. Hauptsache erstmal Stunde Frühstück und Stunde Mittagspause, neue Mitglieder gewinnen ist jetzt grade nicht soooo wichtig (Gääähhhn).
Einzige Lösung bei so einer desolaten Bundesbehörde: Verkrustete Strukturen zerschlagen und neu aufbauen, denn solange jeder macht was er will kann und wird es keinen funktionierenden Zivil- und Katastrophenschutz durch das THW geben.
Respekt dafür, aber fühlt ihr Euch nicht auch von den Hauptamtlichen gelegentlich mal im Stich gelassen? Kam mir sehr so vor, deshalb bin ich aus raus, wenn ich die "Büffet-Fräse" Broemme grad im TV labern sehe könnte es einem FAST so vorkommen, als wäre das was der da von sich ernst gemeint. Aber Nein, (gähn)
Das THW an sich ist aber auch schon eine Katastrophe. In Zeiten des Wehrdienstes konnte man ja noch die Ehrenamtlichen rumschikanieren...
Ist mir neu, dass man den Grundwehrdienst auch beim THW hätte ableisten können. Ich habe mich früher beim Kreiswehrersatzamt über solche Alternativen erkundigt -- da hieß es nein, geht nicht. Entweder Bund oder verweigern und Zivi!
Weil das THW Fähigkeiten hat welche die Bundeswehr so nicht abbildet. Das sieht man schon an den im THW existierenden Fachgruppen.
Fachgruppen: Brückenbau, Elektroversorgung, Führung/Kommunikation, Infrastruktur, Logistik, Notversorgung/ Notinstandsetzung, Ortung, Ölschaden, Räumen, Schwere Bergung, Sprengen, Trinkwasserversorgung, Wassergefahren, Wasserschaden/Pumpen sowie die Auslandseinheiten SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland), SEElift (Schnell-Einsatz-Einheit für Logistikabwicklung im Lufttransportfall) sowie SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland)
Und im Gegensatz zur Bundeswehr ist das THW viel unkomplizierter zum Einsatz kommen kann.
Sicher gibt es Fähigkeiten wo sich BW mit THW oder auch der Feuerwehr überschneiden. Allerdings hat das THW Fähigkeiten welche die Anderen eben nicht haben. Das THW verfügt bei den Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen zum Beispiel über Kapazitäten die bei den Anderen nicht vorhanden sind.
Und im Gegensatz zur Bundeswehr ist das THW viel unkomplizierter zum Einsatz kommen kann.
Inwiefern?
Ganz einfach: weil das THW (wie andere Fachdienste der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr) für die Leitstellen der Feuerwehr und Polizei sofort greifbar ist und sehr kurze Rüst-, Ausrücke- und Anmarschzeiten hat im Gegensatz zur Bundeswehr. Um die Bundeswehr einzusetzen bedarf es einer Menge Voraussetzungen und einem gewissen bürokratischen Aufwand. Das THW erreicht man innerhalb von Minuten:
-ich bekomme Rückmeldung von der Einsatzleitung vor Ort oder muss das THW gemäß der gültigen Alarm- und Ausrückeordnung meiner Feuerwehr alarmieren,
-ich alarmiere den hiesigen Ortsverband des THW über Funkmelder oder Handynummer,
-der Einheitsführer des THW ruft bei mir an und ich gebe die Lagemeldung durch,
-der Einheitsführer des THW beginnt mit seiner internen Befehlskette, alarmiert seine entsprechenden Kräfte, seine übergeordneten Dienststellen usw,
-innerhalb einer halben oder ganzen Stunde habe ich die Kräfte des THW vor Ort,
Ganz einfach: Im Alltag alarmiert eine Kreisleitstelle die Helfer über Funkmeldeempfänger und innerhalb weniger Minuten ist Hilfe unterwegs. Ähnlich wie bei Feuerwehren. ... Bei überregionalen Einsaätzen wird etwas anders koordieneiert. Gemeinde und Landesebene. Es wird ein Hilfeersuchen gestellt und dann kommen auch mal THW Einheiten von hunderten Kilometern zusammen... Das geht auch super schnell. Die helfer werden voralarmiert und dann haben die eben zeit ihre Sachen zu packen was man so privat noch für ein paar tage braucht und dann wird innerhalb eines Tages losgefahren mit spezialgeraät und co... bei der bundeswehr gibt das teilweise nicht so schnell. Die haben aber auch tolle fähigkeiten und material wie man sieht...
Das THW ist die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation der Bundesrepublik Deutschland. Auch im alltag oder eben bei grosschadenslagen.
Die Bundeswehr ist die Armee von Deutschland und wirkt allenfalls ausnahmsweise bei solchen Ereignissen mit in Sachen Sandsäcke füllen oder Sachen bergen.
Manche Ausstattung wird sich ähnlich sein, aber beide haben unterschiedliche aufgaben und vor allem Zuständigkeiten. das ist ja beides nicht das gleiche, genau so nicht wie Feuerwehr und THW die gleichen aufgaben hätten.
Das Technische Hilfswerk ist die erste Institution, welche bei Katastrophen zum Einsatz kommt. Da die Bundeswehr ursprünglich als reine Verteidigungsarmee gegründet wurde, um Deutschland im Fall eines Angriffs zu verteidigen, gibt es vermutlich rechtliche Hindernisse die Bundeswehr im inneren von Deutschland einzusetzen, außer bei Katastrophen, wie Beispielsweise das Oderhochwasser Anfang dieses Jahrtausends. Genau weiß ich es allerdings nicht und lasse mich gerne eines besseren Belehren.
Danke für den dämlichen Kommentar!
Es sind 2000 Hauptamtliche also gut 2 Prozent. Der Rest macht das Ehrenamtlich, Freiwillig, aus überzeugung! Und ja, die müssen auch mal Pause machen, weil die das in ihrer Freizeit machen! Dazu arbeiten die auch nachts und werden von ihrer normalen Arbeit freigestellt.