Wozu ein Tempolimit auf den deutschen Autobahnen?
Seit ihr für oder gegen ein Limit, wenn man bedenkt, dass das in Relation so gut wie gar kein Effekt haben wird.
Deutschland trägt global nur 2% dazu bei.
Viel Entscheidender ist es auf internationaler Bühne Strategien zu präsentieren, die die Hauptverantwortlichen betrifft.
Da können wir uns noch die nächsten 50 Jahre auf den Straßen festkleben.
Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen
12 Antworten
Zumindest ein Limit von 130 oder gar 120 ist albern. Einige Länder schwenken inzwischen auf 150 um, das wäre vielleicht noch gerade so okay. Ich bin aber für offen oder wenn dann 200 km/h oder sowas.
Warum? Wie schon gesagt, es bringt nur sehr, sehr wenig. Und um so effektiver Autos werden, des so weniger bringt es. Erst recht wenn es bald mehr E-Autos mit Ökostrom gibt. Ausserdem ist Autofahren mit intuitiv gewählter Geschwindigkeit am stressfreiesten, und man kann sich intensiver auf den Verkehr konzentrieren wenn man sich nicht ständig auf den eigenen Tacho fokussieren muss. Zudem ist man bei moderat hohen Geschwindigkeiten automatisch konzentrierter bei der Sache. Wenn man gezwungen ist mit 120 zu schleichen driftet die Aufmerksamkeit schnell ab.. Das macht einen Großteil des "Sicherheitsgewinn" der niedrigeren Geschwindigkeit wieder zunichte und ist stressig.
Ich rede hier ausdrücklich aber nicht von extremen Rasen mit 250+ oder gar drängeln! Es sollte halt nur individuell angepasst jeder selbst wählen ob er in dieser Situation jetzt 130, 150 oder 180 fährt.
All das ändert sich aber mit (teil-)autonomen fahren. Aber beim autonomen fahren ist mir das dann eh egal, ist ja wie Bahn fahren.
Es ist gut für die Umwelt. Geringere Geschwindigkeiten senken den Verbrauch stark.
Es führt zu weniger Staus, da sich die Kapazität der Straße erhöht.
Es führt zu weniger Unfällen und weniger schweren Unfällen.
Das Fahren wird entspannter.
Die Zahl der Unfälle sinkt deswegen keineswegs zwangsläufig - und da gäbe es Dinge, welche weitaus mehr bewirken, etwa eine technische Blockade der Smartphone-Nutzung im Auto ...
Nachdem ich durch Österreich und insbesondere durch die Niederlande fahren musste, bin ich auf jeden Fall gegen ein Tempolimit. Nirgends war fahren stressiger als bei unserem westlichen Nachbarn. Da wird 10 km lang mit 0,2 km/h mehr überholt und dann laufend mit viel zu geringen Abstand wieder vor einem eingeschert, weil es ja zu lange dauert noch mit 0,2 km/h Differenz wieder 50 m Sicherheitsabstand aufzubauen. Ständig wird man in den Niederlanden daher zum bremsen genötigt, weil dort ohne Mindestabstand eingeschert wird, weil man ja nicht kurz aufs Gas gehen darf, um den Abstand herzustellen.
Da lobe ich es mir in Deutschland auf der Autobahn, dass man eben kurz schneller fahren kann als man den Tempomat eingestellt hat, um eben zügig überholen zu können. Durch unterschiedliche Geschwindigkeiten bleibt man auch aufmerksamer als wenn man immer die gleiche Geschwindigkeit fährt, was eher ermüdet.
Das größte Problem auf deutschen Autobahnen sind Mittelspur- und Linksspurschleicher. Wir haben nicht umsonst Rechtsfahrgebot, was von diesen Spezialisten konsequent missachtet wird.
Nur weil kein Tempolimit herrscht, muss man ja nicht schnell fahren. Es steht jedem frei mit 120 km/h oder weniger auf der Autobahn zu fahren.
Ich finde es übrigens ironisch, dass wir über die Einführung eines Tempolimits reden, während Italien und Tschechien ihre Tempolimits teilweise erhöhen und dafür Deutschland als positives Beispiel hervorheben: https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/tempolimit-autobahn-italien-tschechien-150-kmh-anhebung/
Außerdem ist ein Tempolimit von permanent 130 oder noch langsamer auf Dauer ermüdend, wenn der Tempomat die komplette Arbeit übernimmt. Dadurch sinkt die Aufmerksamkeit, was das Unfallrisiko sogar erhöht. Würde ein Tempolimit automatisch für massive Sicherheit sorgen, müsste Deutschland, gerade als Transitland mitten in Europa auf Platz 1 der Unfallstatistik liegen. Schaut man sich diese an, liegt Deutschland gerade nicht dort.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch der Zeitverlust, der gerade auf langen Strecken bemerkbar ist, ob man da 20 km mehr in der Stunde zurück legt oder nicht. In 5 Stunden ist man da schon 100 km weiter
ich fände es sehr gut.
Aber aus Gründen der Verkehrssicherheit.
Mir ist ausgesprochen unwohl wenn ich vom Rasertourismus höre, damit fahren ausgerechnet Menschen schnell, die diesbezüglich keine Erfahrung haben. Ebenfalls habe ich Erinnerungen an eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen aus den 1980ern, nach der etwa 90 % der Menschen nicht in der Lage sind, Geschwindigkeiten über 150 km/h sicher zu kontrollieren - zwar haben sich unsere Assistenzsysteme verbessert, die Menschen aber nicht, ebenso die Gesetze der Physik, daher erschiene mir das auch eine vernünftige sachlich begründete Grenze zu sein.
Überlege mal:
Haben sich die Menschen seit damals verbessert? Nein.
Haben sich die Gesetze der Physik seit damals geändert? Nein.
Verbesserungen gab es bei den Assistenzsystemen, Verschlechterungen dagegen bei den Gewichten der Fahrzeuge, welche Bremswege länger werden lassen und die Verbesserungen der Assistenzsysteme teilweise, vollständig oder sogar überkompensieren.
Auf Nettigkeiten wie das Durchschnittsalter gehe ich erst gar nicht ein, ältere Menschen sind zwar erfahrener, haben aber tendenziell sinkende motorische, sensorische und Sehfähigkeiten. Die Ablenkungen durch Assistenzsysteme und andere Dinge haben hingegen massiv zugenommen.
Manche Dinge ändern sich eben nicht, egal wie alt sie sind.
Da muß ich Dir (leider) zustimmen. Und erschwerend kommt dazu, daß die Menschen zumindest in manchen Bereichen immer mehr verblöden statt intelligenter zu werden. Positive Entwicklung, lernen aus Fehlern...Beim Auto fahren sicher nicht! da wird gedrängelt, genötigt, gerast... illegales "Tuning", Straßenrennen...
Da fällt mir wieder das gute alte Lied "Neandertal" von der EAV aus 1991 ein.
Ob eine Studie die über 40 Jahre alt ist, heute noch angewendet werden kann ist wohl fraglich. Vor Allem, wenn man bedenkt, wie viele durchschnittliche Autos der breiten Masse die 200 geschafft haben.