Wortneuschöpfung was bedeutet es?

5 Antworten

Eine Wortneuschöpfung (Fachsprache: Neologismus) ist quasi die "Neuerfindung" eines Wortes. Sprich das Wort gab es vorher so noch nicht, der Autor ist der Erste, der diesen Begriff nutzt. Dennoch sind es meist (aber nicht zwingend immer) Wörter, die intuitiv verstanden werden.

Die Wirkung kann auch ganz unterschiedlich sein. Erst einmal ist die allgemeine Wirkung von Neologismen ein breiteres Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten. Dennoch dienen manche Neologismen zugleich auch der Vereinfachung/Verkürzung. ein Beispiel ist "simsen", das heute zum allgemeinen Sprachgebrauch gehört, aber irgendwann mal eine Wortneuschöpfung war. Es ist eben kürzer und einfacher als "SMS schreiben".

Eine Wortneuschöpfung kann aber auch etwas verdeutlichen oder auf etwas hinweisen. Der Wikipedia-Artikel nennt z.B. den Begriff "Entschleunigung" statt "Verlangsamung" (wobei ja inzwischen beides geläufige Begriffe sind). Im Grunde meint beides, dass etwas, das vorher schnell war langsam wird. Nur steckt in "Entschleunigung" noch klarer die vorherige Beschleunigung drin.

Der Wiki-Artikel ist hier eigentlich ziemlich gut erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Neologismus

Menschen benutzen ständig Wortneuschöpfungen. In jeder Familie gibt es das, vor allem Kinder, die noch nicht alle Grammatikregeln verinnerlicht haben oder Worte kennen, produzieren solche Worte, die dann in der Familie zum stehenden Begriff werden. Des gleichen in Schule und Jugendgruppen, überall wo Menschen häufig zusammenglucken. Ein Fehler, eine falsche Aussprache, ein Scherz bringen so etwas hervor und weil Menschen gerne in Gruppen sind und sich durch Gemeinsamkeiten definieren (Sprache, Kleidung, Erlebnisse), überdauert so etwas. Schriftsteller sind einerseits Menschen und haben von daher schon ihre eigenen Wortneuschöpfungen im Schlepptau, andererseits sind sie besonders kreativ und versuchen Dinge zu benamsen, für die es noch keinen allgemeingültigen Begriff gibt. Wortneuschöpfungen sind wie neue Mutationen in der Natur, entweder sie sind zu etwas nütze, dann verbreiten sie sich, oder sie haben keinen Nährwert und gehen wieder unter.


HoudaGhazi 
Beitragsersteller
 03.10.2018, 21:48

Shiftclick ,vielen Dank ! Hat mir sehr geholfen 😊

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Hallo.

Fällt mir so von Früher an beim Bund wenn etwas im Busch war sagte man Rödeln.

Dan kam was mit Alarm oder so. Da gab er mehr so Fremdworte für was.

Auswandern war wenn ich als Feldjäger zur HH. Polizei zur Ausbildung waren.

Natoknochen= Batteriehauptschalter.

Mit Gruß

Bley 1914

Darauf gibt es bestimmt nicht einfach eine richtige Antwort, weil unterschiedliche Autoren je nach Situation dies aus unterschiedlichen Gründen tun. Dem einen geht es vielleicht darum, sich mit einer neuen Wortschöpfung interessant zu machen und seine Kreativität herauszustellen, während es anderen (seltener) manchmal gelingt, wirklich eine neue Wortkombination zu finden, welche einen Sachverhalt "wie den Nagel auf den Kopf" trifft, so dass die Wendung auch von anderen übernommen wird. Wirkungen: vielleicht Kopfschütteln oder schmunzelnde Zustimmung und eventuell Aufnahme in die Liste der "Worte des Jahres" ...

Wortneuschöpfungen sind Neologismen. Ist zwar schwierig einem rhetorischen Stilmittel eine feste Bedeutung zuzuschreiben, aber dennoch kann man sagen:

Sie sorgen für vielfältige Bedeutungsnuancen,

Erhöhen den Originalitätsgehalt,

Mit ihrer Hilfe kann der Autor seine literarische Wortwahl noch besser von der Alltagssprache abheben, was für Wiedererkennungswert sorgt.