Worin unterscheidet sich ein Benziner und Diesel beim fahren bzw anfahren?

7 Antworten

Salue

So landläufig meint man, Dieselmotoren wären einfacher zum Anfahren. In der Praxis hängt dies aber weniger vom Treibstoff ab, sondern von der Untersetzung des ersten Ganges, der Charakteristik des Motors und seiner Schwungmasse.

Ich bin schon moderne Turbodiesel gefahren, bei denen war das Anfahren eine kleine Kunst, weil sie ohne dass der Turbo einsetzt, fast kein Drehmoment haben und zudem die Schwungmasse relativ klein ist.

Anderseits gibt es Benziner, mit den man im Leerlauf mit 2. Gang problemlos wegkommt.

Als Bespiel dieser alte US-Benzinmotor mit 6-Zylindern und 4.2 Liter Hubraum. Das Drehmoment aus den Leerlauf heraus gleicht da eher einem alten Saugerdiesel. Das ist das Anfahren echt kein Problem.

Tellensohn

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 - (Auto, Dieselmotor)

Ein Diesel hat meistens mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich. der lässt sich schaltfauler fahren.

Die Benziner haben mittlerweile durch verschiedene Maßnahmen gewaltig aufgeholt.

Fazit: Einen großen Unterschied merkst du nicht mehr.

Früher waren Diesel-PKW extrem lahme Autos mit dem Temperament von Wanderdünen. Dazu laut, innen hat es nach Diesel gestunken und beim Beschleunigen kamen schwarze Rußwolken aus dem Auspuff, zum Ärger von hinterher Fahrenden.

Vor jedem Start musste man erst Vorglühen (damals scherzhaft "Diesel-Gedenkminute" genannt), im Winter musste man Benzin dazu tanken, damit der Diesel nicht flockte und wenn er mal versehentlich trocken gefahren war, musste das Kraftstoffsystem mühsam von Hand entlüftet werden.

Dafür konnte man die auch mit Heizöl und sogar mit gefiltertem alten Frittenfett fahren. (Kein Scherz.)

Gelohnt hat sich das hauptsächlich für Landwirte, die billig an Kraftstoff kamen oder an Heizöl, wenn das zu Tanken auch steuerrechtlich nicht legal war. (Daher wurden Diesel früher auch scherzhaft Bauern-Ferrari genannt.)

Das wai in den 1960er und 1970er Jahren.

Dann kamen die modernen Turbodiesel auf den Markt und auf einmal hatten Diesel PKW genug Leistung und sogar jede Menge mehr Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen als Benziner, was zu einem viel besseren Durchzug, sprich höheren Fahrspaß, führte als beim Benziner.

Das war die Hoch-Zeit der Diesel, als irgendwann sogar fast jeder Kleinwagen damit herum fuhr.

Da galten auf einmal die Benziner nicht nur als Säufer, sondern auch als Spaßbremse im Vergleich und fast schon als Auslaufmodell, interessant höchstens noch für Wenigfahrer.

Dann folgte die Erkenntnis, das Dieselabgase schlimmer für die Umwelt sind, als die von Benzinern, während gleichzeitig immer mehr Benziner mit Turbolader auf den Markt kamen, die ähnlichen Durchzug schon bei niedrigen Drehzahlen boten wie Diesel, bei gleichzeitig höherer Drehfreude der Motoren. Damit war, außer beim Verbrauch, der Gleichstand wieder hergestellt.

Wie es weiter geht und wie lange wir überhaupt noch mit Verbrennern durch die Gegend fahren dürfen, weiß derzeit kein Mensch.

Der Unterschied beim Fahren heute ist gering, wenn überhaupt spürbar.

Diesel verbrauchen immer noch etwas weniger, als vergleichbar motorisierte Benziner, vor allen auch bei höherer Geschwindigkeit. Dafür kann man Benziner höher drehen, bzw. das höchste Drehmoment liegt über einen höheren Drehzahlbereich an, als beim Diesel.

Beim Starten, fahren, tanken, etc. merkt man aber praktisch keinen Unterschied mehr, erst recht nicht bei Automatik-Fahrzeugen, bei denen man nicht mehr selbst auf die Drehzahl achten und entsprechend Schalten muss.

Diesel verbraucht weniger als ein Benziner, aber bei Kälte muss man Vorglühen ( Heizen) sonst gibt es keine Unterschiede außer dass ein Diesel ( je nach Modell ) noch AdBlue bekommt

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

lesterb42  27.06.2022, 13:21
aber bei Kälte muss man Vorglühen

Ja, so war das kurz nach dem Krieg.

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kommt aufs auto an, kann man pauschal nicht sagen, das hängt von sachen wie hubraum und turbo ab... nach eigener erfahrung nehmen dieselmotoren das gas etwas schneller als ottomotoren an und haben ein besseres drehmoment also haben sie mehr kraft beim anfahren ist aber wie schon gesagt nur meine erfahrung, beim fahrverhalten an sich kommt es aufs auto an und nicht auf den kraftstoff