Worin besteht der Unterschied zwischen pflanzlichem und tierischem Eiweiß?
Hi,
es gibt 22 Aminosäuren, die in Ketten Proteine (Eiweiß) bilden. Immer wieder höre ich, es gäbe Unterschiede zwischen tierischem und pflanzlichem Eiweiß - woran liegt das? Müsste nicht eine Leucin-Aminosäure von einem Tier eine andere chemische Struktur aufweisen als eine Leucin-Aminosäure einer Pflanze, wenn beide unterschiedliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben? Ich ging immer davon aus, dieselbe Aminosäure sei in ihrer Formel unveränderlich. Oder gibt es andere Gründe für die verschiedenen Reaktionen?
Danke schonmal für eure Antworten :)
der mysteriöse Mann
8 Antworten
Im Prinzip pflanzliche Proteine (Eiweiss ist ein Protein) sind weniger säuerlich als die tierischen. Deswegen werden sie bis ca. 70% vom Körper aufgenommen, die anderen nur bis ca. 30%. Ahnlich wie der Zuckerspiegel, gibt es einen Säurespiegel im Blut. Um wieder zu Normalwerte zurückzukommmen, wird eine Neutralisierung der Säure ausgelöst (ähnlich wie Insulinausschüttung bei zuviel Zucker). Das Mineral Calcium (meist in den Knochen vorhanden), weil alkalisch (basisch), wird ausgezogen um den ph-Wert wieder herzustellen. Nachteil: mit der Zeit wird Osteoporose verursacht. Statistisch betrachtet sind die durch Osteoporose verursachten Knochenbrüche am häufigsten dort anzutreffen, wo viel zu viel tireische Proteine konsummiert werden: USA, Europa, Skandinavien. Im Übrigen: Kuhmilch ist ziemlich säuerlich und sein Protein (Kasein) verursacht auch Osteoporose, wie oben geschildert. Ich weiss, Calcium aus Kuhmilch ist gut gegen Osteoporose, wird behauptet. Stimmt nicht, die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind seit Jahrzenhten bekannt. Dumm nur, das die Milchindustrie soviel Geld hat (von uns Verbraucher), dass sie die Kaufentscheidung durch falsche Informationen beeinflußt.
Man kann durchaus eine andere Meinung haben, die angeführten Informationen stammen aber von Spezialisten auf dem Gebiet.
Hey, danke für die ausführliche Antwort :) Kannst du mir vielleicht die Quellen dazu geben?
Und diese "Spezialisten" haben eine völlig neue Art der Verdauung entdeckt? Oder wie soll der Körper feststellen, ob seine ASen aus Pflanzen oder Tieren stammen? Resorbiert werden ASen und bestenfalls Dipeptide. Da ist nix "sauer" oder "basisch", sondern da zählt einzig die biologische Wertigkeit, und die ist bei tierischem Protein (bezogen auf den Menschen) nun mal höher.
Ich weiss, das viele eine andere Meinung haben, ist auch recht so. Dass heißt aber lange nicht, dass die weit verbreitete Meinung "Tierische Proteine sind besser als pflanzliche Proteine" auch wissenschaftlichen Bestand noch hat. Wer wirklich Interesse daran hat (es ist schließlich für unsere Gesundheit nicht unbedeutend), soll bitte, z. B., bei youtube nach Prof. Dr. Wolfgang Veith (Südafikaner mit dt. Vorfahren) und seine verfilmte Präsentation "Pfanzliches Protein vs. tierisches Protein" sich anschauen. Auch empfehle ich das Buch "The China Study" von Colin T. Campbell zu lesen, ist sehr einleuchtend. Wer Colin T. Campbell ist, könnt Ihr über google erfahren. In sein Buch findet man zahlreiche Bezugsquellen (betr. diverse Studien) und seine eigene Forschungsergebnisse. Im Übrigen, das von ihn geführte "China Study" ist die größte jemals (nach allen Regeln der Kunst) wissenschaftlich durchgeführte Ernährungsstudie weltweit. Als Insider kennt er auch wie Studien zurecht gebogen werden, er erklärt auch, wie das gemacht wird. Viel Spass dabei...
Es geht doch in der Frage überhaupt nicht darum, was "besser" ist, es geht einzig und allein darum, daß Aminosäuren nun mal immer gleich aussehen, und das keine wie auch immer geartete Darmzelle in der Lage ist, einem Dipeptid anzusehen, woher es stammt. Und das ist auch in keiner irgendwie gearteten Studie nachzuweisen oder nachgewiesen worden.
Das es Lebewesen gibt, die pflanzliches und tierisches Eiweiß unterscheiden, streitet ja auch keiner ab - seit man die Allesfresser Schwein und Huhn zwangsvegan ernährt, hat der Kannibalismus erheblich zugenommen, und Hühner können selbst dann tierische Proteine noch erkennen (bei der Futterwahl), wenn sie in völlig gleich zusammengesetzten Pellets angeboten werden. Alles nette Forschungsergebnisse, kann man auch schön drüber diskutieren, hat aber mit dem Unterschied zwischen pflanzlichen und tierischen Proteinen nichts zu tun.
Und Aminosäuren(!) sind immer "säuerlich", eben drum heißen sie ja auch Säuren, und nicht Aminolaugen.
Für die, die es nicht wissen: din übers Essen eingenommenen Proteine werden durch Enzyme zuerst gespaltet, danach baut sich der Körper die Proteinen (Ketten von Aminosäuren) die er braucht. Die 22 Aminosäuren (8 davon essenziell) sind wie die Buchstaben des Alphabets, durch verschiedene Kombinationen kann man beliebige Texte schreiben und damit eine ganze Bibliothek ausfüllen. Es ist nicht so, dass die eingenommenen Proteine dort wandern, wo der Zellerneuerungsprozess sie braucht. Der Körper baut sich selber die "Bauziegel" in der benötigten Zusammensetzung. Was er nicht braucht wird eliminiert. Es ist der unnötige Überfluss an tierischen Proteinen die (mit der Zeit) verschiedene Erkrankungen herbeiführt, dass ist mit pflanzlichen Proteinen nicht der Fall.
Der Körper weiß schon Bescheid. Bevor Nährstoffe die Leber "betreten" dürfen, werden sie in ihrer chemischen Zusammensetzung mit den eigenen Codes verglichen.
"Der Körper weiß schon Bescheid." Jetzt fängst du an, auszuweichen.
Stichwort Magensäure: Wenn ich ach so saure Cola trinke, verdünne ich meinen Magensaft. Wenn ich etwas Basisches zu mir nehme, wirds schwuppdiwupp von der Magensäure neutralisiert.
Stichwort pH-Puffer: Der Körper hat Regelungsmechanismen für den pH-Wert. Calcium ist nicht basisch. Ich wiederhole: Calcium ist nicht basisch.
Ob tierisches oder pflanzliches Protein besser sind, darüber kann man streiten, und vielleicht hast du sogar recht, aber die Erklärung mit Säuren und Basen ist Schwachsinn beziehungsweise Betrug an denen, die weniger Ahnung von Chemie und Biologie haben.
ich habe zu weinig Biochemie gehabt, um die Frage vollständig beantworten zu können.
Vielleicht hilft schon mal zu wissen, dass man Aminosäuren aus tierischer, pflanzlicher oder synthetischer Herkunft auf molekularer Ebene nicht unterscheiden kann. Die sind also gleich. Man kann aber zwischen natürlich (L-Aminosäure) und künstlich (D-Aminosäure) unterschieden. Dies hat mit der räumlichen Anordnung der Substituenten zu tun. L-Aminosäure kann man aber auch, wie gesagt, im Labor nachmachen.
Die Proteine werden generell nach Funktion unterteilt. Z.B. Plasma-spezifisch, Zellproteine, Enzyme, usw. Wenn dann, muss die Unterscheidung des Proteins im Aufbau des Peptids erfolgen.
Der Unterschied besteht in der Zahl der Essentiellen Aminosäuren und der Bioverfügbarkeit. Tierische Proteine haben alle acht und die Biologische Wertigkeit liegt meistens bei über 100. Das heisst Tierische Proteine werden am schnellsten vom Körper aufgenommen und verdaut.
Hier erfahren SIe weiteres
http://www.allfitnessfactory.de/unterschied-zwischen-whey-und-protein/
Pflanzliche Eiweiße sind für den Körper auf jeden Fall gesünder. Tierische Eiweiße fördern im Körper Entzündungen und Krankheiten.
Was für ein Quatsch.Tierisches Eiweiß sogar zum Teil eher verträglich und hat eine ähnliche Zusammensetzung wie wie unsere Eiweiße (Stichwort Aminosäuren). Außerdem kommen in einigen Pflanzen auch Phytohormone, Enzyminhibitoren und Saponinen vor, aber auch der Proteingehalt von Pflanzen ist nicht gerade hoch. Beides hat sicher Vor- und Nachteile, allerdings sollte man diese auch tatsächlich benennen und keine Propaganda verbreiten.
Meine Quellen sagen mir ähnliches, aber ich würde gerne hier ganz neutral erfahren, worin der chemische Unterschied liegt. Was gesünder ist interessiert mich erst dann, wenn ich verstehe, wieso sie sich unterscheiden, je nachdem ob sie aus dem Tier oder der Pflanze kommen.
Die mengemässige (anteilige) Zusammensetzung der ASen ist verschieden, und damit auch die biologische Wertigkeit im Bezug auf Menschen (oder Tiere).
Außerdem führen zB unterschiedliche Sekundär-, Tertiär- und Quartärstrukturen sowie die Bindung der Proteine in pflanzlichen Lebensmitteln und zB auch andere, in Pflanzen enthaltene Stoffe (zB Trypsininhibitoren in Leguminosen) oft zu insgesamt schlechterer Verdaulichkeit.
Ich habe selten soviel geistigen Dünnschi$$ gelesen...