Woran scheitert der Kommunismus?
Warum und woran scheitert der Kommunismus? Ich bin momentan in der 11. Klasse (Oberstufe) einer Gesamtschule und immer wieder kommen Diskussionen zum Kapitalismus und Kommunismus auf. Wenn ich diese Gesellschafts- und Wirtschaftsformen richtig verstanden habe, ist der Kapitalismus hyperbolisch gesagt, das Ausbeuten vieler Menschen und der Wohlstand sehr weniger Menschen. Es ist m.M.n. ungerecht und gierig. Deutschland mag zwar ein Sozialstaat sein, ist aber sehr stark vom Kapitalismus geprägt. Auch an Umfragen die ich im Internet gefunden habe, sieht man, dass ein Großteil der Stimmen für den Kommunismus sind und gegen den Kapitalismus. Wenn der Kapitalismus so viele Gegner (zumindest im Internet) hat, warum ändert sich nichts? Das Argument der 'Kapitalisten', dass im Kommunismus jeder gleich viel 'wert' ist, stimmt doch nichtmal, oder? Ärzte, Lehrer, Promovierte, Manager, etc. verdienen doch im Kommunismus nicht genauso viel wie Putzfrauen. Ich habe die Geldverteilung im Kommunismus folgendermaßen verstanden: Wir nehmen einen Manager eines großen Unternehmens mit 15.000€ Netto monatlich und eine Putzfrau mit 1.000€ Netto monatlich (ich weiß nicht, was Putzfrauen tatsächlich unter'm Strich verdienen). Im Kommunismus würde die Putzfrau soviel verdienen, um einigermaßen gut über die Runden zu kommen (z.B. ~ 1.500€). Der Manager würde zwar weniger verdienen, aber immernoch mehr als die Putzfrau (z.B. 5.000€). Korrigiert mich, wenn es falsch ist, aber so habe ich es verstanden.
Aber zurück zu meinen Fragen: Warum und woran scheitert der Kommunismus? Die Vorteile überwiegen die des Kapitalusmus. Wenn es so viele Befürworter des Kom. gibt/Gegner des Kap., warum wird sowas nicht bei Wahlen deutlich?
Gruß
13 Antworten
Der Kommunismus scheitert an der Gier und der Faulheit des Einzelnen.
Letztlich will der Mensch im Geheimen keinen wirklichen Kommunismus. Die soziale Absicherung wird gerne mitgenommen. Für den Anderen solidarisch mitarbeiten, das will jedoch keiner. Die überwiegende Masse der Menschen beansprucht für sich, immer mindestens gleich viel oder mehr zu haben, als der Nachbar.
Weiter ist die Mehrzahl der Menschen ohne echten Leistungsanreiz faul und träge. Aus diesem Grund liegt die Produktivität im Kommunismus immer weit hinter der des Kapitalismus zurück. Letztlich kann auch im Kommunismus nur das verteilt werden, was erarbeitet wird.
Im Kapitalismus werden die menschliche Gier und der menschliche Neid in Leistungswillen und Innovation umgesetzt. Wer mehr will, muss es sich erarbeiten.
Ja, es ist möglich!!
Meine Eltern (Jahrgang 1927 und 1931) besuchten beide noch die 8-jährige "Volksschule" und hatten nie Geld. Wir sind 5 Geschwister, von denen 3 studiert haben, 1 den Maschinenbautechniker gemacht hat und eine als Beamtin im gehobenen Dienst arbeitet. Jeder von uns hat seinen Weg selbst gemacht und seine Ausbildung selbst in die Hand genommen. Unterstützung von Mama und Papa war nicht drin.
Ich selbst habe für mein Abitur und mein Studium nebenbei gearbeitet. Ich habe in Konstanz studiert. Damals musste mir mein Fahrrad reichen. Neben dem WG-Zimmer konnte ich mir kein Auto leisten.
Ich glaube, es macht sehr viel aus, welche Werte einem seine Eltern vermitteln. Meine Eltern vermittelten mir von Anfang an: "Wenn du etwas erreichen willst, musst du etwas dafür tun!"
Wer nichts tut, wird keine gute Ausbildung bekommen. Wer keine ordentliche Ausbildung vorweisen kann, wird sich schwer tun, einen gut bezahlten Job zu finden.
Mit einem absolvierten Studiengang oder einer abgeschlossenen Ausbildung sehe ich mich noch lange nicht in der Oberklasse. Auch diese sind Arbeiter mit einem durchschnittlichem Lohn. Die Möglichkeiten nach oben kann man m.M.n. mit drei Worten beschreiben: Geld, Macht, macht (Verb). Setzt man diese drei Wörter zusammen, hat man das Prinzip des Kapitalismuses und des Reichums. Geld macht Geld, Geld macht Macht, Macht macht Geld, etc. Deswegen ist es m.M.n. unmöglich aus diesem 'Teufelskreis' auszubrechen.
Der Kommunismus ist an seinen eigenen Subventionen und der ineffektiv strukturierten Wirtschaft gescheitert. Es fehlt in der Wirtschaft zudem der Wettbewerb, der die normale Bevölkerung nicht teilhaben ließ an Innovationen und eine breite Palette von Produkten. Es war aber weniger ein Problem des Kommunismus. Siehe China, er kann durchaus funktionieren. wenn man ihn etwas kapitalistisch auslegt.
Ist der Kommunismus wirklich so ineffektiv und arm an Innovationen? Ich würde eher sagen, dass der Turbo-Kapitalismus den Markt einschränkt. An der Pharmaindustrie sieht man es doch am besten. Wo wären wir ohne die etlichen Patente und Rechtsstreitigkeiten? Diese Unternehmen könnten doch viel besser zusammenarbeiten und vielleicht hätten wir ja sogar effektive Medikamente für Krankheiten, die heute (dank des Kapitalismuses) unheilbar scheinen.
Gegenfrage, würdest du in einem Kommunismus mir hier in Gutefrage schreiben können? Hättest du ein Smartphone?
Ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nicht ganz. Was sollte mich daran hindern?
Ja du hast sie nicht verstanden. Stell dir mal vor, es gäbe noch die UDSSR, du bist da geboren und wohnst ländlich. Könntest du dann mit mir hier schreiben?
Ein bisschen mehr auf meine Kernaussagen eingehen bitte. Selbst wenn sie kommunistisch gewesen wäre und heute noch existieren würde, bleibt immer noch zu klären, warum dein Argument, wir hätten keine Smartphones, relevant sein sollte. Außerdem, und das ist noch viel wichtiger, ist es falsch die UdSSR als Beispiel für den Kommunismus anzuführen, weil sie schlichtweg keiner war.
- Nach der sogenannten russischen Oktoberrevolution im Jahr 1917, in der Lenin eine führende Rolle spielte, entstand in der Sowjetunion eine Staats- und Gesellschaftsordnung, die als Endziel eine kommunistische Gesellschaft anstrebte.
- Das Ziel wurde aber verfehlt.
- Dazu hätten die Arbeiter die Kontrolle über Firmen haben müssen. Diesen wirtschaftlichen Status konnte man bei den Sowjets und ihren Verbündeten nicht sehen.
- Zumal es einen kommunistischen Staat überhaupt nicht geben kann. Das würde nämlich den Grundsätzen des Kommunismus widersprechen. Dieser plant nämlich eine Abschaffung des Staates.
Der Kommunismus kann in einfach nicht funktionieren. Es soll ja eigentlich keine Stände geben, doch dies ist nicht möglich. Karl Marx sagte selber, dass er hofft, das niemand seine Ideen verwirklicht. Lg
Marx hat vielmehr erkannt, dass der wachstumsabhängige Kapitalismus eine Sackgasse ist(grenzenloses Wirtschaftswachstum ist eine Illusion) - ansonsten hätte er sich keine Gedanken über Sozialismus und Kommunismus machen müssen!
Weil es ist doch ungerecht, wenn du gut arbeitest, dass dir das Geld geklaut wird.Ausserdem gibt es auch im Kommunismus doch immer einen der an der Macht ist. Schau dir die Länder an die im Kommunismus sind/waren Russland,Nordkorea--schlimme Diktatur, China--schlimme Diktatur...
Es war an sich eine gute Idee...wird aber nie wirklich funktionieren..zumindest bei uns Menschen nicht...Die heutigen Kommunisten sind Traumtänzer die sich davon eine angeblich gerechtere Welt erhoffen.
Ist es nicht eher ungerecht, dass Firmenchefs ihren Arbeitern Mindestlöhne bezahlen, bei denen man Zweitjobs annehmen muss, um die Miete zu zahlen und die Kinder zu ernähren, während diese Firmenchefs zig Häuser in den schönsten Ländern besitzen und sich morgens lediglich mit dem Problem befassen, welches Luxus-Auto sie heute fahren?
Was hindert den armen Arbeiter daran, selbst ein Unternehmen zu gründen?
Das ist völliger Unsinn das Firmenchefs zig Häuser in den schönsten Ländern besitzen und sich morgens.. Diese Firmenchefs bieten viele Arbeitsplätze und tragen im hohen Maße an der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei. Am Ende liegt es bei den Arbeitnehmern selbst, wie viel sie verdienen, man wird auch nicht einfach so Firmenchef, diese haben sich auch hochgearbeitet.
Sein Startkapital, seine geringen Marktchancen, die Tatsache, dass auf jedeN KapitalistIn 1.000 ArbeiterInnen kommen müssen, da gibt es tausende Faktoren.
Ich habe nie bestritten, dass Arbeitgeber Arbeitsplätze schaffen oder der Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Ich habe es überspitzt dargestellt. Ich bin 17 Jahre alt und möchte die Dinge einfach kritisch hinterfragen. Aus eigener Erfahrung und dem was ich von vielen höre und sehe, ist es aber meistens so, dass Arbeitgeber sehr oft egoistisch sind. Mit einem Jahreslohn von 500.000€ als Chef Überstunden nicht zu bezahlen, Löhne zu kürzen und das Weihnachtsgeld zu streichen, damit man selber so weiter leben kann, wie bisher.. ich weiß nicht so recht..
Ist es außerdem nicht sehr schwer als kleines Unternehmen, als kleiner Fisch in einem Becken voller großer Unternehmen, großer Haie zu überleben?
Ein Unternehmer muss dafür sorgen, dass sein Unternehmen auch in Zukunft noch wettbewerbsfähig ist. Dazu muss er die Kosten unter Kontrolle halten. Er muss Eigenkapital schaffen, um auch mal schwierige Zeiten überstehen zu können. All das kostet Geld.
Ausserdem steckt sein eigenes Geld, seine Existenzgrundlage im Unternehmen. Dieses Risiko muss irgendwo belohnt werden.
Auf einen Unternehmer braucht hier niemand neidisch zu sein. Wer es dennoch ist, der sollte einfach selbst ein Unternehmen gründen. Traut er sich das nicht zu, dann kann er vielleicht verstehen, das das Wort "Risiko" für einen Unternehmer bedeutet.
Mit wie viel Geld hat Mark Zuckerberg angefangen? Mit wie viel Geld haben die Albrecht-Brüder angefangen? Es gibt viele kleine Unternehmer, die mit nichts anfangen.
Bei mir um die Ecke hat vor 10 Jahren ein türkischer Automechanikermeister seine kleine Werkstatt aufgemacht. Anfangs war er verschuldet über beide Ohren. Heute hat er sich freigekämpft, hat eine ordentliche Werkstatt und beschäftigt 4 Mechaniker. Dafür hat er hart gearbeitet.
Mark Zuckerberg und die Albrecht-Brüder sind schlechte Beispiele, da diese 'Pioniere' waren, ohne große Konkurrenz. Vor Aldi gab es keine oder nur kleine Supermarkt-Ketten und auch soziale Netzwerke gab es vor Facebook (2004) nicht.
Es ist unmöglich, das jeder Mensch es genauso machen könnte wie z.B. Zuckerberg oder Gebrüder Aldi - er müsste diese ja verdrängen - und damit sind wir wieder bei der Wachstumslüge!
Der Kommunismus kann garnicht gescheitert sein, da es ihn noch nie gab.
Deine Verdienstkalkulationen sind daher aus der Luft gegriffen. Kommt hinzu, dass es im Kommunismus gar kein Geld mehr geben wird, wenn er denn mal kommen sollte.
"Wer mehr will, muss es sich erarbeiten."
Ist das überhaupt möglich? Die Möglichkeiten sich nach oben zu arbeiten sind sehr gering. Wie erklärt man sich denn die Tatsache, dass die Kinder wohlständiger Familien mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch erfolgreich werden? Warum werden Kinder von (schlecht verdienenden) Arbeitnehmern auch Arbeitnehmer? Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, dass einer von tausend aus diesem 'Teufelskreis' ausbricht und es zu mehr bringt.