Woran merke ich, dass ich irre bin?
Ich rede wenn sonst niemand im Raum ist. Ich denke mir, dass es keine Probleme gibt, weil ich eh sterblich bin. Es ist mir egal, wie ich auf andere Menschen wirke, daher wirke ich oft abnormal und ich kann die Welt nicht mehr leiden, weil mir die Wirtschaft nicht passt.
Ist das noch normal vertretbar oder schon als verrückt einzustufen?
8 Stimmen
5 Antworten
Es gibt keinen Zustand, der offiziell als verrückt oder irre bezeichnet wird. Es gibt psychische Krankheiten, die man oft heilen oder lindern kann. Und es gibt subjektive Probleme, die offiziell noch keine psychische Störung sind, bei denen man aber auch Hilfe finden kann.
Du musst erst mal differenzieren zwischen dem, was alle machen, was also normal ist (statistisch) und dem, was dich von anderen unterscheidet, was aber nicht schädlich für dich oder andere ist. Viele Menschen reden z.B. mit ihren Haustieren, einige mit ihren Pflanzen, andere sehr oft mit sich selbst oder mit Gegenständen (man schafft etwas nicht gleich und sagt Dinge wie "na, komm schon", man findet den Schlüssel nicht und sagt "wo versteckst du dich denn?!").
Solange also weder jemand anderer noch du Schaden an deinem Verhalten nehmen, ist es in Ordnung. Wenn dun merkst, dass es dich belastet oder andere stört, du es aber nicht ändern kannst, könntest du Hilfe eines Coaches oder Psychotherapeuten in Anspruch nehmen.
Wir müssen ein bisschen aufpassen, dass wir uns nicht ob diverser Label selbst in eine Form pressen. Keiner fordert, dass wir alle einer Norm entsprechen, wir dürfen durchaus in bestimmten Maßen von der Norm abweichen - die Maße werden durch Gesetze und ein bisschen Normen bestimmt (Besucher unangekündigt nackt zu empfangen oder im Badeanzug in der Kirche zu erscheinen wären zwei inakzeptable Brüche mit Normen). Jeder darf aber individuelle "Schrullen" oder Normen und Traditionen haben, die andere teilweise nicht verstehen können!
Unlogisch daher nicht vertretbar aber nicht Irre
Das klingt, als würdest du mich beschreiben... Insofern: Völlig normal!
Es gibt sehr wohl einen Zustand der als Verrückt oder irre anzusehen ist.
Man sollte sich einmal eingehender mit den von Obdachlosigkeit Betroffenen Menschen auseinandersetzen, die seit Jahren auf den Straßen verwahrlosen. So ein Leben hinterlässt seine spuren. Menschen, die zunehmend den Anschluss an gesellschaftlicher Teilhabe, im beruflichen oder sozialen Sinne verlieren, aus welchen Gründen das auch immer sein mag ( Suchterkrankung/Psychose etc.) aber dennoch ein Teil dieser Gesellschaft bleiben, weil sie keine richtigen Aussteiger sind ( Das sind dann eher Menschen, die sich nämlich bewusst um einen Lebensstil, außerhalb der Gesellschaft stehend bemühen, vielleicht Auswandern oder anderweitig ihren Zielen versuchen näherzukommen) sondern eher aufgrund von Alternativlosigkeit auf der Straße landen, können irgendwann in einen Zustand des Verrücktseins hineingeraten, aus dem ihnen auch, aufgrund von Prinzipien, die nicht mehr mit den Standards gesellschaftlicher Norm vereinbar sind durch professionelle Hilfe nicht mehr herausgeholfen werden kann.
Dabei sprechen wir auch, wenn wir ein pathologisches Verrücktsein meinen, von psychosozialer Verwahrlosung. Ein Mensch der verwahrlost verliert nicht nur den Anschluss an ein geordnetes Leben, er bemüht sich auch nicht mehr darum bzw. resigniert oder entwickelt ein gegen alles Normale und Konventionelle gerichtetes Verhalten.
Manche Menschen neigen zu Kriminalität oder sind verbittert, haben über die Jahre der sozialen und gesellschaftlichen Isolation hinweg eine Vergeltungs- und Rachsucht entwickelt. Ab einem gewissen Zeitpunkt einer psychischen Erkrankung, wenn sich die Prinzipien soweit von dem was als Normal anzusehen ist entfernt haben, dass ein Mensch an seiner Umgebung verzweifelt und an all dem was Normal ist, ist von einem Verrücktsein die Rede.
Ich denke auf der anderen Seite aber auch, dass es in unserer heutigen Gesellschaft viele Menschen gibt, die ihre krankhafte und Verrückte Nstur im verborgenen halten, bzw. Viele Konflikte verdrängen um ein geordnetes Leben zu führen, was zur Folge haben kann, dass sich diese Konfltkte mit verheerenden Auswirkungen explosionsartig entladen. Deshalb sind diese Menschen als potenzielle Gefahr für die Allgemeinheit zu betrachten.
Auch viele Genies und Künstler entwickeln einen Hang zur Verrücktheit und hart ausgedrückt "Aspzialität" Was aber nicht im Wiederspruch zu deren Vorankommen in der Gesellschaft steht, da sie ihre inneren Konflikte zumeist über die Kunst oder andere kreative und geistreiche Betätigungen ausagieren können.
Warum passt dir die Wirtschaft nicht? Kapitalismus ist das einzige was gut läuft auf diesem Planeten
Stimmt! Von der Rente leben ist, als wolle man versuchen, sich abends mit einer Serviette zuzudecken...
Was weiss ich. Man muss sich täglich kaputtarbeiten und in der rente kann man sich nichtmehr bewegen.