Woran erkennt man, wann ein Genitiv Plural in Latein auf -ium gebildet wird (Latein)?
Also, der Genitiv Plural der konsonantischen Deklination wird ja für gewöhnlich auf -um gebildet (virginum, senatorum, matrum, fratrum)
Jedoch habe ich auch schon Formen wie diese gesehen: urbium, cladium, adulescentium,...
Gibt es da eine Regel?
2 Antworten
Hallo,
so ganz einfach ist das nicht; es gibt aber bei der konsonantischen und der i-Deklination, die in den Grammatiken zur 3. Deklination zusammengefaßt sind, gewisse Regeln.
Die Norm ist -um im Genitiv Pural.
-ium bilden gleichsilbige Substantive auf -is oder-es (gleichsilbig bedeutet, daß der Nominativ und der Genitiv Singular gleich viele Silben haben)
Beispiele dafür sind ovis, f. - das Schaf Gen. Pl.: ovium
vulpes, f. - der Fuchs. Gen. Pl. vulpium
Ausnahmen sind canis, iuvenis und sedes; sie bilden als Gen. Pl.
canum, iuvenum und sedum.
Auch ungleichsilbige Substantive enden auf ium, wenn der Wortstamm (den erhältst Du, wenn du die Endung des Gen. Sg. wegstreichst) auf zwei oder mehr Konsonanten endet.
Beispiele: pars, partis, Stamm: part, Gen. Pl. partium
os, ossis, Stamm: oss, Gen. Pl. ossium
imber, imbris, Stamm: imbr, Gen. Pl. imbrium
venter, ventris, Stamm: ventr, Gen. Pl. ventrium
adulescens, adulescentis (ungleichsilbig, Stamm: adulescent (zwei Konsonanten), Gen. Pl. adulescentium.
virgo, virginis, Stamm: virgin, ist zwar ungleichsilbig, hat am Stammende aber nur einen Konsonanten, daher:
virginum.
Auch wenn Nominativ und Genitiv gleich viele Silben haben, gehören imbris und venter in Wirklichkeit zu den ungleichsilbigen Substantiven, weil das e im Nominativ nur eingeschoben wurde der leichteren Aussprache wegen.
pater, mater und frater dagegen bilden den Gen. Pl auf -um:
patrum, matrum, fratrum.
-ium bilden weiter die Neutra auf -e, -al und -ar sowie die Substantive
faux, faucis, der Schlund (Pl. fauces: Engpaß) lis, litis, der Rechtsstreit, sowie nix, nivis, Schnee.
Beide Genitive bilden die Substantive
parentes, Gen. Pl. parentum oder parentium,
mensis, vates, mus, fraus
sowie viele Feminina auf tas, tatis, z.B. civitas, das civitatum oder civitatium bildet
optimates und penates bilden dagegen regelmäßig den Gen. Pl. auf -ium, ebenso Völkernamen wie Samnites
Herzliche Grüße,
Willy
Der Genitiv Plural auf -ium tritt immer auf bei Substantiven und Adjektiven der sog. i-Deklination und der gemischten Deklination.
Nomen sind Artikel, Substantive, Adjektive, Pronomen und Zahlwörter. Und zumindest bei Substantiven und Adjektiven gilt, was ich oben geschrieben habe und wonach Du gefragt hast: die Genitiv Plural-Endung -ium ist ein typisches Merkmal der i- und der gemischten Deklination, die Genitiv Plural Endung um ein Merkmal der konsonantischen Deklination.
Substantive?! War aber aus der Fragestellung zu erkennen... Naja, ich habe eh schon die Antwort, die ich brauche
Das weiß ich auch, ich meine aber Nomen!!!