Wohnung komplett mit Infrarotheizung?
Hallo meine Frage richtet sich an die jenigen die Erfahrung mit IR-Heizung haben. Und zwar bin ich aktuell auf der Suche nach einer Wohnung und bin auch fündig geworden, hat auch alles soweit gepasst jedoch werden zum heizen IR-Heizungen verwendet.
Es handelt sich dabei um eine 4 Zimmer Wohnung 85m² im EG Das Haus ist Bj 1985. Dämmung wie üblich. Fenster 2fach verglast.
In den größeren Zimmern wie Wohn- und Schlafzimmer(je 20m²) befinden sich je 2 solcher Heizungen mit je 700 Watt. Die Wohnung werden meine Frau und ich beziehen. Im Prinzip wird größenteil die Heizungen im Wohnzimmer und Schlafzimmer genutzt und das auch nicht auf voll Last.
Mit welchen Stromkosten muss ich rechnen und vorallem wie hoch? Wäre für Erfahrungsberichte dankbar
6 Antworten
Also, ich kann dir die Stromkosten nennen, die ich habe.
Im Badezimmer und im WC habe ich jeweils einen Infrarotstrahler. D. h. wenn ich den Raum betrete, schalte ich die Heizung ein und dann ist mir sofort warm, auch wenn der Raum selbst kalt bleibt.
In der Küche habe ich einen Heizstrahler (Konvektionsheizung). Da die Küche sehr klein ist, ist diese nach ca. 30 Minuten kuschelig warm.
Die beiden Schlafzimmer bleiben unbeheizt.
Im Wohnzimmer selbst habe ich einen Infrarotstrahler, um den Raum schnellstmöglich aufzuheizen und damit ich mich sofort gewärmt fühle, sowie 3 Infrarotplatten, die dafür zuständig sind, die Wärme zu halten. Wenn ich außer Haus gehe, kann ich die Heizung komplett ausmachen, da der Strahler für umgehende Wärme sorgt.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich verbrauche, bei einem harten Winter ca. 2700 kwH, wobei davon 900 kwH Haushaltsstrom dabei sind, die man abziehen muss. Winter 2019/2020 hatte ich einen Stromverbrauch von gerade mal 1800 kwH, bei auch dort 900 kwH Haushaltsstrom ist. Aber das war die Ausnahme. Ich rechne immer so mit 2700 kwH, also 1800 kwh für die Heizung. Wenn bei Euch das Schlafzimmer noch geheizt wird, dann sind es vielleicht 2500 kwH.
Die Platten laufen ja nicht 24/7, sondern sie schalten sich automatisch wieder aus, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist und erst dann wieder an, sobald die Temperatur fällt.
Wichtig ist, dass man nicht vergisst, das Thermostat runterzufahren, wenn man sich nicht mehr im Raum aufhält, sonst wird es richtig teuer.
Ich mache das so, dass, wenn ich arbeiten bin, die Heizung komplett ausschalte, dann lüfte, wenn ich heimkomme und dann neben den Infrarotplatten den Infrarotstrahler einschalte. Dann fühlt es sich für mich sofort warm an. Es dauert dann ca. 1 Stunde bis ich über 20 Grad im Raum habe. Vor dem Schlafen gehen, fahre ich dann das Thermostat wieder auf 15 - 16 Grad runter und morgens nehme ich die Heizung komplett vom Strom.
Das wäre mit der Zentralheizung nicht möglich, da der Raum zu schnell auskühlen würde und es viel zu lange dauert, bis es dann wieder warm wird.
Zu der Wohnung müsste es einen Enerieausweis geben. Daraus ergibt sich (anhaltsweise) der Wärmebedarf.
Rein elektrisch zu heizen ist die teuerste Art zu heizen. Wenn die Miete günstig ist, kompensiert sich das. Denn die Investition und Wartung ist hier sehr günstig.
Bei einem Wärmebedarf von 75 kWh pro m2 wären das dann 6375 kWh. Plus WW, plus den allgemeinen Stromverbrauch. In Summe wohl um die 10.000 kWh. Bei höherem Wärmebedarf durchaus mehr.
Man muss schauen, ob msn als beurkunde überhaupt in die günstigen Tarife der Stadtwerke kommt. Sonst werden horrende Kosten fällig. Bei Strom zwischen 45 und 60 Ct/kwh. Bei „Grund- und Ersatztarif“ auch über 80 Ct.
Also die Wohnung sollte ein Kauf werden zum einziehen. Laut Energieausweis: E. Wie das aber mit dem Verbrauch die Heizungen durchlaufen ja nicht durchgängig
"Mit welchen Stromkosten muss ich rechnen und vor allem wie hoch? Wäre für Erfahrungsberichte dankbar"
So gehst Du das Problem völlig verkehrt an! Da helfen beliebige "Erfahrungen" so wenig weiter wie bei der Frage nach der Höhe der Arztrechnung bei Kopfschmerzen.
Das erste, was wir zur Lösung brauchen, ist der Wärmebedarf für die Wohnung, gewöhnlich gemessen in kWh (Kilowattstunden) pro Jahr.
Dazu ruft man im Internet einen Wärmebedarfsrechner auf und gibt die baulichen Gegebenheiten ein: Maße von Flächen und Dicken von Außenwänden sowie Materialien der Wohnungsumfassungen: Wände, Decken, Böden, Fenster, Türen, Fugen und dergl. Nach Eingabe der geplanten Innentemperatur hat ergibt sich daraus der Jahresverbrauch an Wärme bei üblichem Verlauf der Außentemperaturen.
Wenn die baulichen Gegebenheiten nicht zu erfassen sind, würde ich - wenn ich mich schon für "Erfahrungswerte" interessiere - bei der Schätzung bestenfalls nach dem jährlichen Heizölverbrauch fragen bei ähnlichen baulichen Wohnverhältnissen. 1 Liter Heizöl (auf Brennwertbasis, d.h. ohne Kaminverluste) setzt 10 kWh Wärme frei. Wie die Tarifvergleiche im Internet zeigen, kostet die Elektroheizung mit Normaltarif das Fünffache von Verbrennerheizungen.
Die Kosten der Elektroheizung sind Wärmebedarf in kWh mal Stromtarif in €/kWh.
Die Art des Elektroheizgerätes ist dabei so bedeutsam wie das Geburtsdatum des Verkäufers, alle anderslautenden Behauptungen sind Schwindel. Für jede kWh Wärme wird per Stromzähler eine kWh abgerechnet. "Strom sparende Elektroheizgeräte" sind so saublöd wie Kaffee sparende Kaffeekannen.
Wenn nun zur teuren luxuriösen Elektroheizung mangels Kamin keine Alternative besteht, dann würde ich zuallererst die örtlichen Nachtstromtarife erfragen. Damit lassen sich die Stromkosten gelegentlich bis auf die Hälfte absenken.
Wenn es mir auf die wirtschaftliche Raumlufterwärmung ankäme, würde ich die Heizstrahler allesamt auf den Müll werfen, bzw. dem Vermieter vor die Füße werfen, weil sie nur mit Normaltarif zu betreiben sind. Mit dem Nachtstromtarif amortisieren sich in kurzer Zeit Nachtstromheizgeräte. Die werden nachts mit billigem Tarif aufgeheizt und tagsüber entladen.
Meine bisherigen Angaben beziehen sich natürlich auf die normale Wohnungsbeheizung, d.h. die Raumlufterwärmung. Heizstrahler erlauben daneben noch eine ganz andere Nutzungsart, nämlich die Aufwärmung des Körpers in Drehspießmanier in kalter Umgebungsluft, nur im Strahlungskegel des Heizgerätes. Deshalb werden Strahler normalerweise auf Terrassen und Biergärten eingesetzt. Wer die strahlende Drehspießaufheizung ausnahmsweise in seiner Wohnung pflegen möchte, bei unterkühlter Umgebungsluft, der spart natürlich Heizenergie, weil er weniger heizt.
"In den größeren Zimmern wie Wohn- und Schlafzimmer(je 20m²) befinden sich je 2 solcher Heizungen mit je 700 Watt."
Das ist eine sehr geringe maximale Wärmeleistung, die wird wahrscheinlich nicht hinreichen für die Raumlufterwärmung auf 20°C. Die einfachen, hutschachtelgroßen Heizlüfter aus dem Baumarkt bieten für höchstens 15 € die fast dreifache Wärmeleistung: Standardmäßig maximal 2 kW Heizleistung mit eingebauter Temperaturregelung. Das sind nur 7,5 € pro kW Heizleistung. Die eventuelle Nachrüstung der Elektroheizung auf höhere Gesamtleistungen stellt kein Problem dar bezüglich der Beschaffung weiterer Heizgeräte. Dazu muss aber möglicherweise die Elektroinstallation der Wohnung, unter Umständen sogar der Hausanschluss für die höhere Leistung nachgerüstet werden. Und das kann dann richtig teuer werden, ganz abgesehen vom Lärm und Schmutz!
Das wäre alles zu beachten vor Abschluss eines Mietvertrages! Alles klar, oder noch Fragen dazu?
Beispiel für 100 Watt Stromkosten:
Eine Glühbirne mit 100 Watt, die durchschnittlich 4 Stunden (ca. 17%) am Tag läuft, verbraucht im Jahr 146,1 kWh und kostet bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh 43,83 € im Jahr.
Das trifft leider in keiner Weise die gestellte Frage, weil wir den jährlichen Wärmebedarf nicht kennen. Erst daraus ergibt sich, welche Wärmeleistungen in Watt für wieviel Stunden über das Jahr eingebracht werden.
Mit Elektroenerie zu heizen, ist die teuerste Art, das zu tun.
Dabei spielt es keine Rolle, ob das Infrarot oder Heizwendeln sind.