Wohngruppe oder Pflegefamilie?

4 Antworten

Wenn die Pflegefamilie vom Jugendamt gut betreut wird, was meistens der Fall ist, finde ich eine Pflegefamilie immer besser, als eine Wohngruppe, weil es in ihr noch familiärer und "normaler" zugeht, als in Wohngruppen.

Hauptsächlich kommt es auf das Alter der Kinder an, ob sie in eine Wohngruppe oder zu Pfelgeeltern kommen.

Wenn du die Wahl hast, lasse dein Herz entscheiden, sehe jede Möglichkeit als eine Chance und als ein Neuanfang an.


Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 11:51

ich bin 14. Die Frau vom JA hat extra bei meinen vielleicht zukünftigen Pflegeeltern angerufen und gefragt, ob sie mich nehmen würden, da die Wohngruppe hier wohl schon öfter negativ aufgefallen ist. Ich möchte das mit Hamburg eigentlich gerne machen. Einfach eine Aussicht auf ein normales in einer normalen Failie fühlt sich gut an für mich.

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ehrlich gesagt würde ich eher zur Pflegefamilie gehen.

Rein aus Erfahrung weiß ich dass man zu 90% der Schulfreunde später eh keinen Kontakt mehr hat. und die 10% die einem bleiben - das sind die echte Freunde. Mit denen hält man auch über so eine Strecke weiterhin regelmäßig Kontakt.


Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 10:34

Hmmm, ja, sie meinten auch zu mir, meine Freunde können mich mal über die Ferien oder so besuchen. Ist wahrscheinlich auch besser, als mit irgendwelchen aggressiven Typen zusammen zu leben

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dancefloor55  04.05.2021, 10:38
@Snowcat948

eben - und gerade du hast sogar Glück in eine Pflegefamilie zu kommen. das ist normalerweise besser als ein Heim da du da eine Ersatz Familie bekommst. du hast dann wirklich Leute die sich um dich kümmern. die machen sicher auch mal Ausflüge mit dir etc - in einem Kinderheim werden sicher kaum Ausflüge und Co gemacht.

du musst halt offen gegenüber deine Pflegeeltern sein denn die werden wie richtige Eltern genauso Regeln und Co aufstellen an die du dich halten musst. je mehr sie dir vertrauen können umso mehr werden sie dir erlauben. Strenge Regeln gibt es aber auch in Kinderheimen (oft sogar evt mehr als bei Pflegefamilien=

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 10:45
@dancefloor55

Ich habe gerade mit ihnen telefoniert, sie haben einen recht netten Ein druck gemacht. Sie haben schon ein 5 jähriges Mädchen adoptiert und ich hätte ein eigenes Zimmer. Sie haben mir noch Sachen über sich erzählt und ich habe auch offen über mich gesprochen. Von denen aus würde es passen, erstmal nur auf Zeit um zu schauen, ob sie mit mir klar kommen. An Regeln kann ich mich halten, habe auch kein Problem damit, wenn sie (anfangs) etwas strenger zu mir sind. Der Mann hat vauch gleich Witze gemacht und ich habe mich generell wohl gefühlt bei dem Gedanken, dort zu leben. ich bin froh, dass jetzt vielleicht alles vorbei ist, und ich mit meiner Mutter und auch meinem Vater endlich abschließen kann

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dancefloor55  04.05.2021, 10:48
@Snowcat948

eben - und zur Pflegefamilie kannst du gleich - ein Platz im pflegeheim würde dauern.
ich würde wie gesagt das Risiko eingehen - mehr als schief gehen kann es nicht und schlimmer als zu Hause wird es da sicher nicht sein.

Dazu gibt es wohl nicht viele Familien die sich einen Teenager antun wollen, der aus schwierigen verhältnissen kommt (nicht persönlich gemeint, aber viele Teenager sind an Sich schon schwierig in dem Alter, einfach wegen der Pupertät. wenn dann noch besondere Umstände dazu kommen wie bei dir, dann sind die Kinder evt noch etwas kompliziert, als sie in dem Alter sowieos schon sind. Wenn du da eine Familie findest die dich wirklich gerne aufnimmt - dann hast du echt Glück gehabt)

und neue Freunde findest du sicher dort auch wieder.

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 11:01
@dancefloor55

Das stimmt schon, aber die Frau vom JA hat dort extra angerufen und gefragt, ob ich dort bleiben kann, weil die Wohngruppe dort wohl nicht einfach ist und da teilweise auuch Drogen etc,... Alltag sind. Sie meinte, dort will sie mich eigentlich nicht haben. Ich bin eigentlich mehr der ruhigere Typ, mache kaum Probleme und kann mich auch zurückhalten und meine momentanen Bedürfnisse auch verschieben. Außerdem will ich diese Chance auf keinen Fall verlieren. Meine zukünftigen Pflegeeltern wollen aber auch, dass ich keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter habe und es mir gut tut, sie zu vergessen. Da haben sie nicht ganz unrecht--meine Mutter macht mich einfach nur wahnsinnig traurig, wenn ich sie so sehe, wie sie jetzt ist. Sie war so ein toller Mensch! Aber immer, wenn sie mich anschaut, sehe ich, dass sie mich für den Tod meines Vaters verantwortlich macht-- und das macht es neben meinen eigenen Schuldgefühlen nicht gerade einfach

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dancefloor55  04.05.2021, 11:03
@Snowcat948
Meine zukünftigen Pflegeeltern wollen aber auch, dass ich keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter habe und es mir gut tut, sie zu vergessen

soweit ich weiß können sie das nicht von dir verlangen. Es wäre aber für den Anfang sicher nicht schlecht wenn du mal Abstand zu deinem altem Leben bekommst. Wenn du dann wieder selbst gefestigt bist, dann kannst du ja wieder , wenn du es möchtest, Kontakt zu deiner leiblichen Mutter aufnehmen

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 11:10
@dancefloor55

ich weiß nicht mal, ob ich das möchte. Sie ist pausenlos am Trinken und macht gar nichts mehr, ich habe Haushalt, etc,.. selber gemacht, sie nachts beruhigt, wenn sie eine Panikattacke hatte. Und dann wurden mir die schlimmsten Dinge an den Kopf geworfen, sie hat mit Gegenständen nach mir geschmissen, und ich habe mich nicht mehr geliebt und angenommen gefühlt. Ich mache ihr keine Vorwürfe, sie hatte es schwer, aber ich konnte mit der Situation einfach nicht mehr weiter leben. Sie nimmt keinerlei Hilfe an und hat regelmäßig nach Drogen stinkende Typen zuhause, was ich echt verdammt gefährlich finde.

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dancefloor55  04.05.2021, 11:22
@Snowcat948

dann hast du deine Entscheidung was deine Mutter betrifft getroffen. Evt könntest du ihr noch einen Brief hinterlassen wo drinnen steht, dass du einfach mal Abstand brauchst und dich später wenn es dir besser geht wieder bei ihr melden willst.

so verschwindest du zumindest nicht sang und klanglos einfach aus ihrem Leben. Denn auch wenn sie gerade nicht die beste Mutter ist weil sie ihr Leben einfach selbst überhaupt nicht im Griff hat. Tief im Herzen liebt sie dich immer noch - nur derzeit überlagern ihre vielen Probleme leider die Liebe zu dir. Deine Mama wird immer deine Mama sein, egal was passiert. Nur derzeit ist es evt eben besser mal Abstand zu halten. Später kannst du dann noch entscheiden was du machen willst

Mein Mann hat z.b. den Kontakt zu seinem Vater komplett abgebrochen (War nie so extrem bei dir, er hat sich einfach um seine Kinder nicht gekümmert. Bei Besuchen beim Vater hat er sie das ganze Wochenende vor dem Fernseher gesetzt und irgendwann hat mein Mann als Kind dann gesagt, dass er Papa nicht mehr besuchen will). Seit dem hat er keinen Kontakt mehr - er war weder bei unserer Heirat dabei noch weiß er, dass er eigentlich Opa geworden ist. ist zwar schade aber mein Mann hat keinen Bezug zu seinen leiblichen Vater. Falls sich das ändern sollte würde ich aber hinter ihm stehen.

Mein Cousin ist z.b. auch adoptiert worden. Ers stammt aus einen Waisenhaus aus Rumänien. Da sind die Kinder nur 3x am Tag zum füttern und wickeln raus genommen worden. der konnte mit 2 Jahren nicht mal sitzen oder sprechen, so vernachlässigt sind die da worden. Er ist mit dem Wissen aufgewachsen, adoptiert worden zu sein. Nun ist er 25 Jahre alt und geht seine eigenen Wege. Bisher hat er noch nie gesagt dass er seine leiblichen Eltern suchen will. würde er das wollen, würden seine Eltern ihn aber da auch sicherlich unterstützen. Man will evt einfach Jahre später mal wissen wieso das damals so war - wieso hat mich meine Mutter abgegeben, wieso hat meine Mutter mich damals so behandelt (z.b. eben bei dir).

das wichtigste ist aber jetzt erstmal, dass du dich dich denkst. dass du schaust dass es dir besser geht. Erst wenn du stabil bist, hast du ne Chance evt deine Mutter überhaupt zu helfen und so wieder ein normales Verhältnis zu ihr zu bekommen.

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 11:33
@dancefloor55

Das mit dem Brief mache ich aufjedenfall. ich weiß, dass sie mich eigentlich liebt, aber sie kann mir momentan einfach nicht das geben, was ich brauche. Für mich war das ganze auch nicht gerade einfach. (Sie ist erst so, seit mein Vater einen tödlichen Unfall hatte, an dem sie mir die Schuld gibt, weil es auf dem Rückweg von Opa und Oma war, wo er mich abgeladen hat). Langsam fange ich an, mich wirklich zu freuen, dann eventuell eine ganz normale Familie zu haben und ganz normale "Probleme" zu haben. Ich liebe meine Mutter wirklich, aber es macht mich kaputt. Manchmal habe ich das Gefühl, sie ist das Kind und ich die Mutter.

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dancefloor55  04.05.2021, 12:03
@Snowcat948

mit dieser positiven Einstellung deiner Pflegefamilie über, wirst du sicher bei ihnen einen guten Start haben. Die freuen sich ja selbst wenn du gerne zu ihnen kommst und nicht weil du mehr oder weniger gezwungen dazu bist.

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 12:08
@dancefloor55

Heute um 16:51 fährt dann direkt mein Zug. Ich habe meiner Mutter jetzt einen Brief geschrieben und ihr hingelegt. Meine Pflegeeltern holen mich dann direkt am Bahnhof ab. Ich freue mich total! Sie haben mir auch erzählt, dass sie einen Golden--Retriever haben. Hoffentlich finde ich sieh am Bahnhof ;)

Vielen Dank für deine Unterstützung!

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dancefloor55  04.05.2021, 12:17
@Snowcat948

na das ging aber nun extrem Flott. hab gedacht das wird noch etwas dauern!

bin mir sicher dass du sie erkennst. So viele Familien mit Hund werden da nicht da stehen ;-) ansonsten hast du sicher ihre Handynummer.

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 13:39
@dancefloor55

Ich habe gerade erfahren, dass sie auch zwei Pferde haben und die Frau Trainer B im Reiten ist. Sie hat mir sogar angeboten, mir Unterricht zu geben :)

Irgendwie ist das schon komisch, oder? Erst habe ich eine Zuhause mit einer psychisch labilen Mutter und jetzt werde ich wahrscheinlich den Traum jedes Mädchens leben. Manchmal ist das Leben schon ironisch

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Normalerweise vermittelt das Jugendamt nur innerhalb deiner Stadt oder deinem Bundesland. Da sie nur für diesen Bereich zuständig sind. Keine Ahnung warum du woanders hin sollst. Jedenfalls ist es gut das du endlich Hilfe bekommst.

Ich finde beide Lösungen nicht so schön. Gibt es denn sonst keine Optionen? Kannst du nicht bei Freunden oder anderen Verwandten untergebracht werden?

Ich stelle es mir sehr schwierig vor, jetzt umzuziehen und in einer fremden Stadt alleine (mit "fremden" Pflegeeltern) in der Bude zu hocken, weil du dank Corona nicht mal in die Schule oder einen Sportverein kannst.

Auch eine Wohngruppe finde ich schwierig, gleiches Problem, nur dass sich dort noch mehr Spannungen aufbauen, weil viele der Betroffenen da gegen ihren Willen und/ oder mit Menschen, mit denen sie sich nicht verstehen, untergebracht sind...

Wenn ich mich zwischen den beiden Alternativen entscheiden müsste, würde ich vermutlich (erst mal probeweise) in München bleiben. Einfach, weil ich dort die Chance hätte, zumindest stundenweise mit Menschen zusammenzusein, die ich mir selbst aussuche... Und längst nicht jeder in einer Betreuten Einrichtung ist kriminell, gewallttätig oder völlig durchgeknallt!


elismana  04.05.2021, 11:06

Dem schließe ich mich an. Zudem kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen, dass das Jugendamt es befürwortet, dass du von Jetzt auf Gleich vollständig (!!) aus deiner gewohnten Umgebung gerissen wirst. Sicherlich brauchst du Hilfe aber deswegen musst du nicht gleich an das andere Ende des Landes ziehen.

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Nele33775  05.05.2021, 06:00
@elismana

Ich frag mich gerade ob das möglich ist das eine 14 jährige vom Jugendamt alleine mit dem Nachtzug von München nach Hamburg geschickt wird? Dürfen die das überhaupt?

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elismana  05.05.2021, 08:53
@Nele33775

Ich glaube nicht, dass diese Geschichte so stimmt. Warum sollte das JuAmt in München ein Kind in eine Pflegefamilie nach Hamburg vermitteln? Warum sollten sie ein Kind aus der gewohnten Umgebung reißen und in ein anderes Bundesland schicken? Das klingt nicht sehr seriös.

Was ist mit der Mutter des Kindes? Die wird gar nicht mehr erwähnt. Sie muss dem doch auch zustimmen.

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 11:04
Und längst nicht jeder in einer Betreuten Einrichtung ist kriminell, gewallttätig oder völlig durchgeknallt!

Ich weiß, jedoch meinte die Frau vom JA, dass sie mich da nicht so gerne drinnen hätte, eben weil diese Gruppe besonders... aggressiv ist. Die Möglichkeit ist Einmahlig und eigentlich will sonst niemand eine Jugendliche haben.

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DODOsBACK  04.05.2021, 11:17
@Snowcat948

Entscheiden musst du es alleine, ich würde mich nicht einfach so mit "A oder B?" abspeisen lassen, sondern versuchen, jemand in meinem Umfeld zu finden, der mich (zumindest vorübergehend) aufnimmt.

Bestimmt gibt es Freunde und Klassenkameraden, die (bzw. deren Eltern) ein Gästezimmer haben, Lehrer, Fußballtrainer, Onkel und Tanten, Großeltern usw. Solche Lösungen sind zwar mitunter "bürokratisch herausfordernder", aber nicht unmöglich.

Klar, wenn du den kompletten Neuanfang willst, nutze die Chance und gehe nach Hamburg. Wenn du aber lieber im gewohnten Umfeld, an deiner Schule, bei deinen Freunden bleiben willst, kämpfe dafür!

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Snowcat948 
Beitragsersteller
 04.05.2021, 11:20
@DODOsBACK

Ich habe nur Großeltern und die sind selber im Heim. Ich habe schon gefragt, ob ich nicht erstmal bei meiner Freundin bleiben kann, dass kommt aber für das JA nicht in Frage.

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