Woher weiß ich ob dipol dipol Kräfte oder van der waals Kräfte oder wasserstoffbb. Herrschen ich blick null :(?

1 Antwort

Dipol/Dipol-Kräfte herrschen logischerweise nur bei Dipolen. Ein Dipol ist ein Molekül mit polaren Elektronenpaarbindungen, d.h. die Ladung ist nicht symmetrisch verteilt: ein Atom zieht mehr an an den Bindungselektronen als das andere aufgrund einer höheren Elektronegativität. Dadurch ist das eine Atom der Elektronenpaarbindung partiell negativ (nicht echt negativ!) geladen, weil es das Elektronenbindungspaar 'näher bei sich hat' . Das andere Atom ist folglich partiell positiv geladen. Bei einem Dipol hat man nun aufgrund dieser Ladungsverschiebung zwei Pole, einen negativen und einen positiven. Das bekannteste Beispiel ist Wasser: die zwei H-Atome sind partiell positiv, das O-Atom partiell positiv aufgrund seiner höheren Elektronegativität. Die Dipol/Dipol-Kräfte kommen nun dadurch zustande, dass sich immer der positive Pol des einen Moleküls und der negative des anderen anziehen. Diese zwischenmolekularen Kräfte sind sehr stark. Noch stärker sind Wasserstoffbrückenbindungen, sie sind eine Sonderform der Dipol/Dipol-Kräfte. E sind starke zwischenmolekulare Kräfte zwischen polaren Molekülen, die einerseits polar gebundene H-Atome und andererseits Atome mit freien Elektronenpaaren besitzen: O-,N-,F-Atome: diese Atome haben eine sehr hohe Elektronegativität und sind daher sehr stark partiell negativ geladen (,da sie sehr stark an den Bindungselektronen ziehen), während Wasserstoff eine sehr geringe Elektronegativität hat und nur sehr schwach an den Bindungselektronen zieht, also sehr stark positiv partiell geladen ist. Wasserstoffbrückenbindungen sind stärker als Dipol/Dipol-Kräfte. Ein bekanntes Beispiel ist Wasser: Es hat polar gebundene H-Atome und ein polar gebundenes O-Atom mit freien Elektronenpaaren. Van-der-Waals-Kräfte sind die schwächsten zwischenmolekularen Kräfte und kommen bei allen Molekülen vor, also auch bei welchen mit unpolaren Bindungen (z.B. Alkane). Sie entstehen durch einen temporären Dipol, welcher durch eine spontane Verschiebung der Ladung (Elektronenpaarbindung ) entsteht. Durch diese Ladungsverschiebung konmt es zu einer Kettenreaktion: Es entstehen induzierte Dipole, d.h. durch die plötzliche Polarität des 'Nachbarmoleküls' wird wiederum die Elektronenpaarbindung des Moleküls verschoben und es entsteht wieder ein Dipol: also eine Molekül mit positiven und negativem Pol.


MrsGinger  14.06.2015, 14:02

Ich hoffe ich konnte helfen :) Kannst du mit dem Begriff der Elektronegativität etwas anfangen oder soll ich den noch kurz etwas detaillierter erläutern? Ich habe versucht es möglichst einfach zu erklären...

KateGreen85 
Beitragsersteller
 14.06.2015, 14:32
@MrsGinger

Danke das ist echt krass :D ♥ ja kann ich vielen dank für die ausführliche Erklärung, kennst du vielleicht ne gute Seite mit aufgaben wo man das gut üben kann ? :)

verreisterNutzer  22.11.2018, 16:39

MrsGinger ist es also so, dass alkane grundsätzlich keine dipole sind wegen der geringen elektronegativitätsdiferenz, aber temporär zu dipolen werden können?

MrsGinger  14.06.2015, 18:53

Bitte Bitte kein Problem 😊

MrsGinger  14.06.2015, 15:00

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