Woher kommt Intuition - beruht sie auf Erfahrung oder ist sie etwas Ähnliches wie Hellsichtigkeit?

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M.E. größtenteils aus

  1. persönliche Erfahrungen, die jetzt nicht super durchdacht sind (das wäre Wissen). Eher in einer Art, das Situationen systemische Zusammenhänge gegeben sind, die der Erfahrung nach zu in eine bestimmte Richtung führen. Hierbei spielen auch un-/ teilbewusste Sinneseindrücke eine Rolle (Gestik/ Mimik, Gerüche, Temperatur, Ausdrucksweisen, Unterschwellige Botschaften etc.).

die ggf. in Kombination mit

2.genetisch begünstigenden Vererbungen der Sensibilität. Wenn dein Vater/ deine Mutter + ggf. schon deren Vorfahren schon sehr auf Intuitionen bedacht waren, haben diese gewisse körperliche Eigenschaften des ZNS und des sensorischen Systems besser ausgeprägt (Wahrnehmung und entsprechende Hirnareale = sog. feine Antennen). Ich kann mir gut vorstellen, dass diese genetisch vererbt werden und es einem dadurch leichter fällt, ebensolche Intuitionen (feine Antennen + Erfahrungen) auszuprägen. Man ist aber nicht dazu verurteilt, die Genetik begünstigt nur.

Das wäre meine Erklärung.


Rosenmary 
Fragesteller
 07.03.2020, 12:42

Gute Antwort

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Aus meiner Sicht ist das Gehirn eher Empfänger eines kollektiven Kraftfeldes, wobei die Vernunft entscheidet, welche einfließenden Impulse oder Ideen zur jeweiligen Problemlösung hilfreich sind.

Je weniger ich z.B. bei der Suche nach einer Problemlösung dem Leben durch selbst erdachte Lösungsstrategien im Weg stehe, umso mehr öffnet sich bei mir das Fenster der Intuition. Da brauche ich nur eine Weile zu schweigen und plötzlich kommt die Lösung als vollständiges Bild.

Demut und Dankbarkeit sind nach meiner Erfahrung die Schlüssel zu einer guten Intuition.

Würde sagen etwas von beiden bzw eine Kombination von beiden. Nach zb 40 Jahren Dienst eines Kriminalbeamten oder so bekommt dieser bei Befragungen oder an Tatorten weiß er öfters intuitiv ob etwas nicht stimmt oder verdächtig erscheint.

Andererseits kommt es auch plötzlich bei vielen Dingen sind Personen gut ohne etwas dafür geübt zu haben. Sie können es einfach intuitiv.

Dem rationalen Denken sind Grenzen gesetzt, die das intuitive Denken überschreitet.

Um zu verstehen was eine Intuition ist, muss man wissen, dass Empfindungen immer durch unbewusste Vergleiche entstehen. Die vielfache Wiederholung dieser unbewussten Urteile führt zu unbewussten Erfahrungen. Es entstünde aber keine Intuition, wenn sich nicht das Nachdenken, die Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit, mit dem Staunen verbände. Eine reiche Erfahrung als Vergleichsbasis und das Verstehen der Zusammenhänge, sind die Voraussetzungen, damit der zündende Blitz, die Erleuchtung, der intuitive Einfall eintreten kann.

Goethe bezeichnete Intuition als "exakte Phantasie". Kant beschreibt sie in der "Kritik der Urteilskraft“ als, "die ungesuchte, freie Übereinstimmung der Einbildungskraft mit den Gesetzen des Verstandes". Demnach ist es erstrebenswert, nicht nur über richtige Gedanken, sondern auch über deutliche Eindrücke zu verfügen. Beide, die Empfindungen der Wirklichkeit und die richtigen Vorstellungen von der Wirklichkeit, sind wichtige Informationsquellen für die Intuition.

Wer deutlich und klar denkt, hat die Chance, dass beide Fähigkeiten zusammentreffen und dass, wie bei zwei elektrischen Polen, der Funke zündet.

(Max Lüscher)

Man nimmt auch als Mensch sehr viel wahr, ohne das wirklich benennen zu können. Da spielt natürlich auch Erfahrung eine große Rolle.

Mit "übernatürlichem" hat das nix zu tun.