Woher kommt die Redewendung "Die Tür bei machen"?
Mein Freund sagt anstatt "die Tür anlehnen" "die Tür bei machen" Er sagt, das wäre eine ganz normale Redewendung. Ich habe das vorher noch nie gehört. Woher kommt diese Redewendung?
LG Anna
5 Antworten
Bei Google gibts dafür ein paar Treffer, also gibt es die Redewendung wohl (eine gleichartige Frage aus 2007 war bei http://forum.giga.de/community-spielplatz/989368-benutzt-ihr-4.html). Sie scheint aber nicht sehr gebräuchlich zu sein. Ob man das irgendwo herleiten kann, weiß ich nicht, manchmal ist eine Redewendung einfach da und wenn sie von immer mehr Leuten benutzt wird, dann wird sie gebräuchlich, ansonsten stirbt sie aus wie so viele private Redewendungen.
Nach einigem Nachdenken fällt mir die Ähnlichkeit zum 'Beidrehen eines Schiffes' auf...
Gehört habe ich das auch schon mal - und "beimachen" steht sogar im Duden http://www.duden.de/rechtschreibung/beimachen
Ich schätze, das ist hier so ähnlich wie "herbeikommen" und "herzukommen". Du machst die Tür "zu" (dem Türstock), anschließend ist sie "bei" (dem Türstock). Also hast Du sie "beigemacht".
Komme aus Mannheim. Im Rhein-Neckar-Odenwald-Pfalz-Kreis war diese Redewendung früher gebräuchlich und Leute, die in den 80ern geboren wurden kennen diese noch von den Eltern oder Großeltern. Eine Tür bei machen - anlehnen, aber nicht zuziehen. Das ganze geht natürlich auch bei einem Fenster.
Ja, kenne ich. Bei uns (Saarland) war die Redewendung "der geht net bei" (der kommt (abends) nicht nach Hause) üblich. Mit "bei" gab es noch weitere Ausdrücke, die es im Hochdeutschen nicht (oder nicht so in dem Zusammenhang) gibt (beifahren, beigehen, beikommen).
Dazu passend ist "beimachen".
"Komm mo bei, hei spielt die Mússik!" (net lô)
Das ist einfach Altdeutsch. Bei uns gibt es auch noch "Weih" für Rotmilan und "Krabb" für Rabe. Lg