Woher kommt die Bezeichnung ,,Bullen" für Polizisten?

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Warum nennt man Polizisten Bullen?

Heutzutage gilt der Begriff "Bulle" statt Polizist als Beleidigung. Doch das war nicht immer so - seinen Ursprung hat das Wort im 18. Jahrhundert und zwar mit positiver Bedeutung.

Im 18. Jahrhundert wurden die sogenannten Gendarmen (die damalige "Polizei"), die für Recht und Ordnung sorgten, als "Bohler", "Landbohwler" oder "Landpuller" bezeichnet. Je nachdem, welche Mundart die Menschen sprachen, wurde der Begriff leicht abgewandelt. Ihren Ursprung haben die verschiedenen Begriffe im Wort "Bol". Das ist niederländisch und bedeutet "Kopf" oder "kluger Mensch". Ein Bohler oder heute der Bulle ist also jemand, der Kopf und Hirn besitzt und klugt handelt. Eine Verschlechterung des Wortes kam während der 68er-Protestbewegungen auf. Hierbei wurden die Demonstranten oft mit einer Vielzahl an Polizisten konfrontiert. Also Spottname etablierte sich dann die Abwandlung "Bulle" (statt "Bol").

Strafen wegen Beamtenbeleidigung

1965 wurde "Bulle" vom Amtsgericht Bonn erstmals als Beleidigung eingestuft. Das Gesetz hat immer noch Gültigkeit - bezeichnen Sie einen Polizisten als Bulle, kann eine Geldstrafe fällig werden.

Die Ausdrücke Bulle oder Bullen gegenüber Polizisten werden mittlerweile aber kaum mehr strafrechtlich verfolgt. Oft entscheiden da Details. "Scheiß Bulle" zum Beispiel ist ganz sicher eine Beleidigung, die im Falle eines Strafantrags eine Strafe nach sich zieht.

Die Kosten für eine Beamtenbeleidigung sind identisch mit Beleidigung von Zivilisten. Die Höhe der Strafe richtet sich nach den Umständen des Einzelfalls und den finanziellen Verhältnissen des Angeklagten. Rein theoretisch kann in besonders krassen Fällen bei Beleidigungen sogar eine Freiheitsstrafe verhängt werden.

Woher ich das weiß:Recherche