Woher kommt der Ausdruck "jemanden das Wasser reichen"?

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Es ging schon ziemlich wild im Mittelalter zu. Und so ließen auch die Tischmanieren zu wünschen übrig. Dennoch gab es bei höher gestellten Haushalten die Sitte, ein Schälchen mit Wasser auf den Tisch zu stellen, damit man sich die Hände nach dem Essen reinigen kann.

Messer und Gabel gab es zu dieser Zeit nicht einmal als mit bloßen Händen.

Trotzdem es sehr wild beim Essen zuging gab es ganz klare Regeln, wer dem Hausherrn die Schale mit dem Wasser zum reinigen der Hände reichte.

Auserwählt waren nur höheres Personal oder besonderer Gäste die dem Hausherrn gleichgestellt waren.

Noch heute stellt die Redensart dar, das vom Unternehmen das Wasser reichen kann mein Mann genauso gut ist wie dieser. Oder auch weiterhin nicht das Wasser reichen, weil man nicht so gut ist.

Eigentlich wird der Ausdruck fast nur negativ gebraucht:

"Er kann dem Gegner das Wasser nicht reichen."

Das ist zwar auf das Mittelalter zurückzuführen, aber die Erklärung, die mit dem Sternchen ausgezeichnet wurde, scheint mir mehr auf die Formulierung deiner Frage zugeschnitten als auf die historische Wahrheit.

Wasser zur Reinigung der Hände vor der Mahlzeit herumreichen war nämlich keine besonders edle Tätigkeit, und der Audruck bedeutet ursprünglich also, dass jemand nicht einmal wert ist, das zu tun.

Villeicht vom früheren Mundschenk. Der war eine Vertrauensperson, denn er war auch der Vorkoster, der erst prüfen musste ob das Getränk "sauber" und angemessen war. So konnte früher auch nicht jeder Hoflieferant sein. Dies waren nur ausgewählte Personen. Stell Dir vor ein Bettler reicht dem König ein Glas Wasser bei Hofe. Passt das?

Wer jemandem in der Antike das Wasser reichen durfte, musste ein verlässlicher Mensch sein. Denn Vergiftungsaktionen waren an der Tagesordnung...