Wo muss man Fahrrad ölen (außer Kette)?

6 Antworten

Kette: Bitte kein neues Öl auf alten Dreck. Die Kette vorher reinigen. Ein alter Lappen tut es schon. Auch überschüssiges Öl hinterher abnehmen, siehe Kuku. Das Öl, das die Kette braucht, sieht man nicht.

Züge: Wenn du schon das Ölfläschen in der Hand hast, bekommen die auch etwas ab. Überall da, wo sie rauskommen, einen Tropfen Öl hin, und durch Schalten bzw Bremsen in den Zug ziehen.

Schaltung: Ein Tröpfchen auf jedes kleine Gelenk.

Hebel: das Gleiche.

Immer: erst durchbewegen, dann nachwischen.

Öl: (da hat jeder so seine eigene Meinung): Bei mir gibt es Fett (Titanfett, Vaseline) für alle Lager und auch zur Montage von egal was. Für Kette, Züge und Gelenke nehme ich Motoröl (z. Zt. 15-W40), dass ich immer wieder neu mit einem Trichter in ein kleines Ölfläschchen fülle. Ist viel billiger als das Zeug im Radladen und voll ok (weiß ich von Rohloff direkt). Als Kriechöl zum Lösen festsitzender Verschraubungen und zum Reinigen habe ich Ballistol, ein vielseitiges Waffenöl, das es erstaunlich günstig gibt.

Für die Arbeit selbst brauche ich noch Lappen und manchmal auch einen Pinsel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.

FelixLingelbach  11.01.2014, 12:17

Mit meiner kleinen Ausstattung, die wirklich nicht teuer ist, bekomme ich oft auch alte Räder wieder hin, ohne neue Teile kaufen zu müssen. (Das richtige Werkzeug habe ich natürlich auch.)

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Das Fahrrad ist neu, Du hast unter normalen Umständen einige Unterlagen dazu bekommen. Da sollte dann auch ein Wartungsplan dabei sein. Den solltest Du befolgen.

Was die Kettenblätter und Ritzel angeht: Normalerweise müssen die nicht geölt werden, die bekommen von der Kette mehr als genug ab. Fett dient da sowieso nur als Rostschutz.

Es ist immer die Frage welche Art von Rad und wie oft du pflegst. Bzw wie du reinigst.

Wenn du mit einem Hochdruckreiniger arbeitest dann sind alle Lager gefährdet. Wenn du mit einem Reinigungsöl den Rahmen pflegst dann ist die Belastung der anderen Lager wesentlich geringer.

Das klebrige Kettenöl hat den Sinn die Kette zu schützen auch wenn selten gepflegt wird oder durch besonderen Dreck gefahren wird. Der Nachteil ist das das Fett auch jeden Staub und kleinste Steine bzw deren Abrieb festhält Das macht die Kette schwergängiger und erhöht denVerschleiß gegenüber einer geölten Kette. Rennräder werden täglich gereinigt und täglich geölt, mit nicht ganz so klebrigem Zeug sondern mut echtem dünnen Öl. Muss aber täglich geölt werden .

Naben, Tretlager und Steuerung ist üblicherweise mit gutem Fett geschmiert und braucht jährlich nur einmal gemacht werden. Aber bitte mit Fachkenntnis. Bei Rennrädern gab es auch Naben mit einem Loch zum Ölen in der Mitte. Einmal geölt bedeutet natürlich auh dass man dann täglich ölen muss.

Wer sein Rad mit einem Hochdruckreiniger vom Schmutz befreit der drückt auch den ganzen Dreck in die Naben und in die Steuerung und entfettet zusätzlich. Da hilft dann nur regelmäßiges zerlrgrn und neu fetten dieser Lager oder deren frühen Tod zu warten.

Hast eine Federung dann braucht die am meisten Pflege.


Dimis13 
Beitragsersteller
 11.01.2014, 11:32

Bei mir ist ein Mountainbike, also kein Rennrad. Da es noch ganz neu ist, kaum 1 Woche, kann ich ehrlich gesagt auch bei Federung keine Stelle finden wo man einölen kann, alles ist ziemlich gut geschlossen. Um Ölen geht's schon jetzt weil ich das Fahrrad direkt nach dem Kauf in richtiger Unwegsamkeit testen wollte, es war danach unglaublich dreckig und ich musste das Rad schon zweimal waschen...

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Selbst die Kette sollte man eigentlch nicht ölen, da dünnflüssige Öle das recht dickflüssige Kettenöl ais den Kettengliedern rausspülen kann.

Zum Reinigen (wobei man die Reinigung auch übertreiben kann) ist z.B. WD40 ganz gut, aber nicht zum Schmieren, da WD40 gnadenlos alles, also Schmutz aber auch Schmierstoffe aus den Kettengliedern rausspült.

Zum Kette ölen solltest du ein dickflüssiges Kettenöl wie das "Oil of Rohloff" verwenden, zum Kette reinigen und schmieren gibt es gute Anleitungen im Internet, Google verrät dir, wo.

Und nein, die Ritzel und Kettenblätter werden nicht geschmiert, nur die Kette selbst.

Der Rest sind geschlossene Lager (Tretlager, Steuersatz, Radlager in der Nabe) und sind wartungsfrei.


noses  11.01.2014, 01:00

Es gibt da einen gewissen Unterschied zwischen "Kette (reinigen und) ölen" und "Kette in Öl einlegen, bis alle Fette gelöst sind". Klar, einige Reinigunsmethoden sind unbrauchbar (Frittieren in Motoröl oder diese komischen Reinigungsgeräte durch die man die Kette zieht), aber Kettenöl und Lappen haben noch keine größeren Schäden angerichtet als der Dreck, der auf der Kette war. Oder Rost auf einer ungeölten Kette. Wasser schmiert eine Kette nahezu so gut wie Öl (deswegen werden Ketten im Regen auch nicht wesentlich ihren Klang ändern), aber es schützt eben nicht vor Korrosion.

Nebenbei: WD40 ist ein Wasserverdränger ("Water Displacement, Formula no. 40") und macht zähere Schmierstoffe allerhöchstens oberflächlich ein wenig flüssiger. Und was man nun zum Schmieren der Kette nimmt, ist Glaubenssache und hat schon zu erbitterten Kriegen geführt. Dünnflüssige Öle (wie die Shimano-Hausmarke) sind meistens nicht so klebrig und sammeln weniger Dreck ein. Und Ritzel und Kettenblätter braucht man nicht separat zu schmieren (reinigen sollte man sie aber), die bekommen sowieso von der Kette ihr Fett ab. Auch die Annahme, alle Lager seien abgedichtet ist ein Fehler: Irgendwo liegt hier noch eine extra-leichte Nabe von American Classics herum, die nach einer längeren Fahrt im Regen nicht gepflegt wurde und dann für zwei Wochen herumstand. Fest. Terminal hin. Gerade bei Leichtbau und verlustarmen Lagern wird schon mal auf den Schutz verzichtet (SKF E2-Lager sind da ein gutes Beispiel; meine Vorderräder sind damit ausgerüstet und bekommen zur Entschuldigung jährlich neue Lager).

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Dimis13 
Beitragsersteller
 11.01.2014, 11:36
@noses

Habe gestern ein Kettenspray gekauft, Hersteller heißt Rema Tip-Top. Bin kein Profi damit, aber im Radshop wurde mir dieses Mittel empfohlen, hoffentlich wird es helfen mit der Kette.

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Schön, daß Du das erst unten erwähnt hast: Die erste Reinigung einer Kette kann etwas nervtötend sein. Einige Hersteller (bei KMC fällt das besonders auf) beschichten ihre Ketten so dick mit Kettenfett, daß die erste Reinigung zur echten Schlacht wird. Dazu kommt noch, daß das Zeug, das sie verwenden extrem klebrig ist. Wenn Du also mit Deiner neuen Kette als allererstes so richtig im Dreck warst, kann die Reinigung an sich schon etwas langwieriger werden und da sich das überschüssige Fett gerne irgendwo im restlichen Getriebe verteilt, kannst Du dort mit dem Putzen gleich weitermachen (besonders nett ist das für Liegeradfahrer – ich habe schon Umlenkrollen gesehen, die komplett mit altem Fett verkleistert waren). Erst wenn Dein Lappen einigermaßen sauber bleibt, wenn Du die Kette abwischst ist der Zeitpunkt für das Ölen gekommen.

Ach ja: Betrachte Kettenschmiermittel (eigentlich Ketten-Antikorrosionsmittel – Wasser schmiert ja auch, aber das will man nicht am Getriebe lassen) als homöopathische Medikamente (egal, ob Du Fett oder ein leichtes Öl nimmst) – je weniger Du verwendest, desto besser. Viel Öl sammelt einfach nur viel Dreck.