Guten Tag zusammen,
beim Vorstellungsgespräch sowie beim ersten Probetag war mir der Zustand der Arbeitsschutzmaßnahmen nicht bewusst.
Relativ kurz nach Einstellung war mir bewusst wie intensiv verstaubt der Betrieb doch ist mit Glasfaserstaub, den man vor allem bei hellem Licht wie im Frühling oder Sommer sieht. Ich muss zugeben, dass ich eher Kaufmann bin und noch nie mit Glasfaser in Berührung gekommen bin. Ich habe es total unterschätzt.
Ich hatte mich für Arbeitsschutz ausgesprochen, sprich Schutzmasken, da ich immer wieder stundenlang in der Produktion ausshelfen musste, bzw. heute noch und mir die enorme Staubbelastung aufgefallen ist.
Für meine Schutzmaßnahmen wurde ich aber belächelt, gemobbt und bekämpft seitens der Kollegen sowie unseres Chefs. Ich fragte unseren damaligen Chef, der mir sagte, der Stoff sei "akut unbedenklich". Ich rief bei der Krankenkasse an, um mich zu informieren, ob das wirklich so stimmt, da mir im Betrieb keiner weiterhelfen konnte. Zum Arzt konnte ich ja schlecht gehen, da ich ja keine Beschwerden habe.
Nun kam der Chef plötzlich vor paar Tagen an und bat uns eine Unterschrift zu leisten, dass wir Atemschutz tragen sollen, um eventuelle Spätfolgen auszuschließen. Es ist ja offensichtlich, dass er sich gegen rechtliche Klagen und Beschweren schützen will.
Nun gehts mir richtig schlecht, seit dieser Neuigkeit. Ich fühle mich verarscht, dass nun seit knapp 3 Jahren, die ich hier bin, plötzlich Interesse an Schutz besteht und ich auch noch unterschreiben soll, dass ich die Masken tragen MUSS.
Was ist mit der Belastung, die drei Jahren VOR der Unterschrift stattgefundet hat? Anscheinend ist das Zeug ja, trotz moderner Weiterentwicklung, immer noch nicht komplett unbedenklich.
Ich fühle mich psychisch miserabel, ohnehin schon, weil ich spätestens jetzt mit dem Betrieb abgeschlossen habe.
An die "Schlaumeier": Bitte spart euch Kommentare á la "selbst schuld" usw. Ich hatte die Kohle echt gebraucht. Ich wurde so dermaßen für meine Vorschläge fertig gemacht, das ist für Außenstehende nicht verständlich. Ich wollte einfach nicht großartig aufgefallen und habe einfach der Masse hier gefolgt.
Sollte es, Gott bewahre, zu Spätfolgen kommen? Was mache ich? Kann ich den Arbeitgeber trotz nachträglicher Unterschriftsleistung, verklagen? Wie kann man sowas überhaupt nachweisen? Danke an diejenigen, die ernsthaften Rat haben. Zum Anwalt werde ich wahrscheinlich bald gehen...