Wo kann ich etwas über Giftmorde in der Antike finden?

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Herangehensweise

Wenn jemand einen Vorkoster (lateinisch: praegustator; griechisch: προγεύστης) hat, ist Waffengewalt eine Möglichkeit zum Umbringen. Nützlich kann sein, wenn Personen aus der Umgebung einen Anschlag übernehmen oder zumindest Hilfestellung geben (z. B. Hinweise auf Gewohnheiten und Gelegenheiten, Heranlassen [wenn jemand aus der Umgebung als Wache tätig ist], zu einem Schlafenden hinführen). Wenn Waffen (wie Pfeile, Speere, Schwerter, Dolche) vergiftete werden, kann schon eine gar nicht schwere Verwundung zum Tod führen.

Eine andere Möglichkeit ist, einen scheinbaren Verkehrsunfall herbeizuführen, z. B. durch Manipulation einen schweren Sturz vom Pferd oder einen Schiffsuntergang zu verursachen (Nero hat seine Mutter Agrippina töten wollen, Gift wäre wegen vorausgegangener Giftmorde aber verdächtig gewesen und Agripina nahm außerdem Gegenmittel ein, bei einer Einladung zu einer Fahrt mit einem Schiff entkam Agrippina dem Untergang leicht verwundet, geschickte Soldaten töteten sie dann; Tacitus, Annales 14, 3 – 8).

Bei Personen mit schwacher, anfälliger Gesundheit ist das Bewirken eines Schocks/plötzlichen großen Schrecks oder Verleiten zu einer Überanstrengung (bei einer vorstellbaren Methode kann dies ein Lebensende sein, das im Vergleich mit anderen an sich als wünschenswert erscheint; vgl. Ovid, Amores 2, 10, 31 – 38) denkbar.

Vermutlich ist aber daran gedacht, wie jemand trotz eines Vorkosters vergiftet wird.

Eine berichtete Methode ist, Speisen mit einem auf einer Seite mit Gift präparierten Messer zu zerteilen, nachdem das Vorkosten schon stattgefunden hat.

Eine andere Möglichkeit ist, langsam wirkendes Gift zu verwenden, so daß beim Vorkoster zunächst keine Auswirkungen bemerkbar sind. Eine Frage ist, ob dies dann tatsächlich zum Tod führt bzw. ob die Möglichkeit besteht, über einen gewissen Zeitraum hinweg immer wieder Gift zuzuführen, bis der Tod eintritt, ohne Verdacht auf Gift entsteht (scheinbar nur eine Erkrankung).

Personen aus der engeren Umgebung von jemand bzw. ihm nahestehende Personen, denen er vertraut, heranzuziehen, ist eine Möglichkeit. Dies können z. B. Ehefrauen, Geliebte/Konkubinen, Verwandte, Diener(innen), Ärzte oder die Verkoster selbst sein. Eventuell gibt es Haß oder Wut bei einer Person aus der Umgebung. Sonst kann versucht werden, Personen durch Anreize (z. B. Bestechung) oder irgendwelche Druckmittel für einen Giftanschlag oder dessen Begünstigung zu gewinnen.

Wenn der Vorkoster mithilft, kann er entweder vortäuschen, etwas von den Speisen und Getränke zu sich zu nehmen oder vorher ein Gegenmittel gegen das eingesetzte Gift einnehmen (was Vertrauen in die Wirksamkeit des Gegenmittels erfordert).

Ärzte können Gifte als angebliche Arzneien darreichen (dies ist ein Verstoß gegen den hippokratischen Eid).

Wenn jemand abergläubisch ist und unerfüllte Liebessehnsüchte bzw. Zweifel an der Stabilität einer Beziehung hat, kann eventuell ein giftiger Trank als angeblicher Liebestrank angeboten werden.

Giftschlangen könnten heimlich herangeschafft und tödliche Bisse erhofft werden (das Verfahren ist natürlich mit Unsicherheit behaftet).

antike Bezeichnungen

Der griechischen Bezeichnung ἰός (Gift) entspricht ungefähr die lateinische Bezeichnung virus (Gift), der griechischen Bezeichnung φάϱμακον (Heilmittel, Arznei, Medikament, künstliches Mittel, Gift, Zaubermittel/-trank) entspricht ungefähr die lateinische Bezeichnung venenum (Saft, Heilmittel, Arznei, Gift, Zaubermittel/-trank).

Zusätze können die Bedeutung eindeutig machen, z. B. φάϱμακον θανάσιμον (θανάσιμον: tödlich), φάϱμακον δηλητήϱιον (δηλητήϱιον: verderbenbringend) oder venenum malum (malum: schlimm, übel).

Gifttrank heißt griechisch πόσις, lateinisch potio (vgl. englisch/französisch poison). Antidot bzw. Antidotum (Gegengabe; das, was dagegen gegeben wird; griechisch: ἀντίδοτον; lateinisch: antidotum) ist die Bezeichnung für Gegenmittel, Gegengift.

Medikamente, die Gifte abwehren, heißen griechisch ἀλεξιφάϱμακα, lateinisch alexipharmaca.

König Attalos III. von Pergamon, hat pharmakologische Studien betrieben (Iustinus 36, 4, 1- 3; Plutarch, Demetrios 20, 2; Galenos, Antidota (Άντίδοτα) 1, 1).


Albrecht  10.08.2014, 17:32

König Mithridates (Μιθϱιδάτης)/Mithradates (Μιθϱαδάτης) VI. Eupator/Dionysios von Pontos hat mit Giften experimentiert, sie an verurteilten Verbrechern ausprobiert und selbst unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen täglich Gift in geringer Dosis zu sich genommen, um sich abzuhärten und gegen Giftanschläge gefeit zu sein (Plinius, Naturalis historia 25, 3; Gellius 17, 16; Iustinus 37, 3). Er holte Ärzte an seinen Hof und entwickelte aus allgemein heilsamen Wirkstoffen, speziellen Gift neutralisierenden Stoffen und winzigen Mengen giftiger Stoffe (insgesamt sollen es 54 Ingredienzien gewesen sein) ein berühmtes Gegenmittel/Gegengift, das Mithridaticum/Mithridatium (Μιθϱιδάτειος ἀντίδοτος) (Pedianos Dioskourides (Πεδάνιος Διοσκουϱίδης), Theriake (Θηριακή; lateinischer Titel: Theriaca) 3; Plinius Plinius, Naturalis historia 25, 3; 29, 8; Gellius 17, 16; Scribonius Largus 170; Galenos, Antidota (Άντίδοτα) 1, 1).

Gnaeus Pompeius hat die Bücher der Bibliothek und die Notizen/Unterlagen des von ihm besiegten Königs Mithridates/Mithradates VI. Eupator/Dionysios von Pontos mitgenommen und sein Freigelassener und Sekretät Leaneus hat dessen pharmakologische Aufzeichnungen übersetzt (Plinius, Naturalis historia 25, 3).

Gegenmittel wurden zum Theriak (von griechisch ἀντίδοτος θηριακή [„wilde/giftige Tiere betreffende Gegengabe“; θηϱίον = wildes Tier] abgeleitet, und zum Substantiv θηϱιακή verselbständigt; lateinisch theriace/theriaca, zuerst wohl bei Scribonius Largus [erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr; verfaßte wohl um 44/48 n. Chr, die Rezeptsammlung Compositiones] 163 – 167) weiterentwickelt. Der aus Kreta stammende Arzt Andromachos der Ältere (1. Jahrhundert n. Chr.; Leibarzt bei Nero) fügte seiner Zusammensetzung aus 64 Ingredienzien (darunter das für die Wirkung maßgebliche Opium sowie Honig und Wein als Bindemittel; Galenos, Antidota (Άντίδοτα) 1, 6 hat die Rezeptur überliefert) erstmals Vipernfleisch hinzu. Theriak wurde bis in die Neuzeit hinein immer wieder modifiziert und galt teilweise als Allheilmittel.

antike Schriften im Bereich der Toxikologie

Neben Volksglauben hat es auch schriftliche Darstellungen gegeben. Einige antike Autoren haben spezielle Schriften verfaßt und dabei zum Teil den Inhalt älterer Schriften in Zusammenstellungen wiedergegeben.

Apollodoros (Ἀπολλόδωϱος; 3. Jahrhundert v. Chr.), Πεϱὶ ἰοβόλων θηϱίων καὶ δηλητηϱίων φαϱµάκων (Über giftige/Gift auslassende Tiere und verderbenbringende Gifte) und Πεϱὶ θανασίμων φαϱμάκων (Über tödliche Gifte)

Nikandros/Nikander (Νίκανδϱος) von Kolophon (; 2. Jahrhundert v. Chr.), Θηϱιακά (lateinischer Titel: Theriaca) und Ἀλεξιφάρµακα (lateinischer Titel: Alexipharmaca)

Aulus Cornelius Celsus, De medicina, Buch 5 und 6

Scribonius Largus (erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.), Compositiones

Gaius Plinius Secundus (23/24 – 79 n. Chr.), Naturalis historia

Pedanios Dioskourides (Πεδάνιος Διοσκουϱίδης; Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr.); Πεϱὶ ὕλης ἰατϱικῆς (Über Arzneistoff; lateinischer Titel: De materia medica) und Πεϱὶ Ἕπλῶν φαϱμάκων (Über einfache Heilmittel; lateinischer Titel: Simplicia)

Andromachos (Ἀνδϱόμαχος; 1. Jahrhundert n. Chr.), Θηϱιακά (lateinischer Titel: Theriaca)

Galen(os) (Γαληνός; 129 – ungefähr 210 n. Chr.), Άντίδοτα) (Über Gegenmittel; lateinischer Titel: Antidota) und Πεϱὶ τῆς ϑηϱιακῆς πϱὸς Πίσωνα (Über Theriak an Piso; lateinischer Titel: De Theriaca ad Pisonem) und Πεϱὶ τῆς ϑηϱιακῆς πϱὸς Παμφιλιανόν (Über Theriak an Pamphilius; lateinischer Titel: De Theriaca ad Pamphilianum

Philoumenos (Φιλούμενος; 2./3. Jahrhundert n. Chr.), Πεϱὶ ἰοβόλων ζῴων καὶ τῶν ἐν αὐτοῖς βοηθημάτων (Über giftige /Gift auslassende Tiere und daraus zu gewinnende Medikamente/Hilfsmittel in ihnen; lateinischer Titel: De venenatis animalibus eorumque remediis)

Oreibasios ( Ὀϱειβάσιος) bzw. Orisbasios (᾽Οϱιβάσιος) von Pergamon (ungefähr 325 – nach 395/6 n. Chr.), Ίατϱικάι συναγωγάι (Ärzliche Sammlungen; lateinischer Titel: Collectiones medicae)

Aëtios (Ἀέτιος) von Amida (erste Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Chr.), Βιβλία ἰατρικὰ ἑκκαίδεκα (Sechzehn Bücher über Medizin; lateinischer Titel: Libri medicinales sedecim), Buch 13

Alexandros/Alexander (Ἀλέξανδρος) von Tralles (ungefähr 5525 – ungefähr 605 n. Chr.), Θεϝαπεύτικα (Therapeutik; lateinischer Titel: Therapeutica)

Paulos (Παῦλος) von Aigina (7. Jahrhundert n. Chr.), Ἐπιτομὴ ἰατρικῆς (Abriß/Kompendium der Medizin; Epitoma medicae), Buch 5

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Albrecht  10.08.2014, 17:34

Gifte

Antike Autoren nennen organische (pflanzliche und tierische) und anorganische Gifte. Dabei kommen auch zweifelhafte Zuschreibungen und magische Vorstellungen vor.

als giftige Pflanzen gelten unter anderem: Schierling (griechisch: κώνειον; lateinisch: cicuta)

δορύκνιον (vielleicht eine Convolvulaceae; vgl. Pedanios Dioskourides, Πεϱὶ ὕλης ἰατϱικῆς 4, 74; der sah aus und schmeckte wie Milch (Nikandros/Nikander, Theriaka 376 – 377)

Koriander (griechisch: κοσμῖλαξ, θϝμαλλονίον; lateinisch: coriandrum)

Zeitlose (griechisch: Ἕφήμερον; lateinisch: colchicum)

Bilsenkraut (griechisch: ὑοσκραμος; lateinisch: apollinaris, hyoscyamus)

Mohn (griechisch: μήκων; lateinisch: papaver)

Eibe (griechisch: [σ]μῖλος, σμῖλαξ, θύμαλλον; lateinisch: taxus)

Eisenhut (griechisch: ἀκόνιτον; lateinisch: aconitum)

Alraune/Madragora, aus der Familie der Nachtschattengewächse (griechisch: μανδραγóρας [bei Theoprats(os), Περὶ φυτῶν ἱστορία (Über die Geschichte der Pflanzen; lateinischer Titel: Historia plantarum) 9 6, 2, 9 ist die Tollkirsche gemeint); lateinisch. mandragora)

Stechapfel (griechisch: στρύχνος, στρύχνον lateinisch: solanum, strumus) Pilze (griechisch: μύκητες; lateinisch: fungi)

Pharikon (griechisch: φαρικόν; lateinisch: pharicon)

Giftige Tiere, deren Gift durch Biß bzw. Stich in die Blutbahn gelangt, sind unter anderem Schlangen, Skorpione und Spinnen.

Vergiftungserscheinungen durch Verzehr werden unter anderem bei spanischen Fliegen (Kanthariden; metallisch grüne Blattkäfer), Kröte (griechisch: φρύνη, lateinisch: bufo), Seehase (griechisch: λαγώος ϑαλάσσιος; lateinisch: lepus marinus) und einigen Käferarten hervorgerufen.

Als giftige anorganische Substanzen werden unter anderem genannt: Arsen (griechisch: ἀρσενικόν; lateinisch: arsenicum), Bleioxid/Bleiglätte/Bleimonoxid/Lithargit/Massicotit (griechisch: λιϑάργυρον; lateinisch: lithargyrum), Bleiweiß (griechisch: ψιμύθιον; lateinisch: cerussa), Blei (griechisch: μολυβδος; lateinisch: plumbum), Quecksilber (griechisch: ὑδράργυρος; lateinisch: argentum vivcum, hydrargyrum), Gipsstein-Dihydrat (griechisch: γύψον; lateinisch: gypsum)

Giftmord

Eine vollständige Liste aller angeblichen Giftmorde in der Antike ist kaum zu finden, aber es kann eine Anzahl von Fällen genannt werden.

Giftmord gehörte in der Antike zu den am meisten gefürchteten Todesarten, weil er am schwierigsten nachweisbar war und für die mordende Person am sichersten schien.

Die in der Antike verwendeten Gifte waren mit den damals zur Verfügung stehenden Möglichkeiten kaum nachzuweisen. Trotzdem gab es Meinungen, an den Leichen Vergifteter äußere Zeichen entdecken zu können, die auf Giftmord hinwiesen, z. B. Farbveränderungen auf der Haut oder besonders üblen Verwesungsgeruch (Galenos, Περὶ τῶν πεπονθότων τόπων (Über die erkrankten Körperteile; lateinischer Titel: De Locis Affectis; Marcus Tullius Cicero, Pro Cluentio 10, 30).

Beispiele für Gesetze gegen Giftmorde: Aristoteles, Athenaion politeia 57, 3; Lex Cornelia de sicariis et veneficiis (Gesetze des Lucius cornelius Sulla über Meuchelmörder und Giftmischerei)

Behauptungen oder Verdächtigungen in antiken Texten sind nicht mit tatsächlichen Giftmorden gleichzusetzen. Ein verhältnismäßig plötzlicher, unerwarteter Tod, der nicht leicht erklärbar war, konnte zu Beschuldigungen oder Gerüchten führen.

So berichten antike Autoren zum Tod Alexanders III. (des Großen) von Makedonien neben ihrer eigenen Darstellung eine Behauptung einiger Leute, Alexander sei vergiftet worden, auf Betreiben des Antipatros/Antipater, dessen Sohn Kassandros/Kassander habe das schreckliche Gift (zu dem Aristoteles geraten habe) nach Babylon mitgenommen und sein Bruder Iollas, Mundschenk bei Alexander, habe ihm das Gift zum Trinken gegeben (Arrian, Anabasis 7, 27; Plutarch, Alexander 77, 1 – 5), andere erzählen den Tod als Giftmord (Justinus 12, 14 [die Brüder Philippos und Iollas als Vorkoster für Getränke]; Alexanderroman/Pseudo-Kallisthenes 2, 31 – 32 [mit einer großen Anzahl Mitverschworener beim Trinkgelage; Alexander verlangt eine Feder zum Erbrechen und Iollas reicht eine mit Gift bestrichene Feder). Die Erzählung von Giftmord ist allem Anschein nach etwas später während der Diadochenkämpfe entstanden (Alexanders Mutter Olympias und Antigonos Monopthalmos werden als Beschuldiger genannt) und diente dem Schlechtmachen bestimmter Leute/politischer Gegner.

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Albrecht  10.08.2014, 17:38

Gifte wurden von Mächtigen benutzt und für eine orientalische „Kunst“ gehalten, die von Personen mit einer untergeordneten rechtlichen Stellung (Fremde, Frauen, Sträflinge) ausgeübt wurde.

Juvenal 1, 69 – 72; 6, 592 – 597 und 6, 620 – 661 deutet die Häufigkeit von Giftmord in der Oberschicht als Zeichen moralischer Verkommenheit.

In hellenistischen Herrscherhäusern und römischen Kaiserhäusern scheint Giftmord oder die Furcht vor Giftmord häufig gewesen zu sein.

Laodike soll ihren Ehemann Antiochos II. Theos, dessen zweite Ehefrau Berenike und deren kleinen Sohn mit Gift getötet haben (Appian, Syriake 65 [344]).

Freunde töteten Seleukos III. Keraunos mit Gift (Appian, Syriake 66 [348].

Kleopatra Thea soll versucht haben, ihren Sohn Antiochos VIII. Grypsos zu vergiften, doch dieser sei gewarnt gewesen und habe sie genötigt, selbst den Gifttrank zu trinken (Appian, Syriake 69 [363 – 364]; Iustinus 39, 3, 7 – 8).

König Mithridates V. Euergetes von Pontos, fiel um 120 v. Chr. (vgl. Appian, Mithridateios 112 [541]) in Sinope einem Gift-Attentat oder einem Meuchelmord zum Opfer (Strabon 10, 4, 10, Iustinus 37, 1, 6, Eutropius 4, 20; Orosius 5, 10; vgl. Memnon FGrH 43 F 1, 22,2).

König Mithridates VI. Eupator/Dionysios von Pontos, beseitigte 116 V. Chr. seine Mutter Laodike, bald darauf seinen Bruder Mithridates Chrestos (Memnon FGrH 434 F 1, 22, 2; Appian, Mithridateios 112 [549]).

Aulus Cluentius Habitus hatte 74 v. Chr. seinen Stiefvater Statius Albius Oppianicus des Mordversuch durch Gift angeklagt und dieser wurde verurteilt. 66 v. Chr. wurde Clunentius des Giftmordes an Oppianicus angeklagt, außerdem der Richterbestechung und des Vergiftungsversuches an einem Gaius Vibius Capax und am Sohn Oppianicus. Marcus Tullius Cicero übernahm die Verteidigung. Dem älteren Statius Albius Oppianicus warf er Giftmord an seiner Ehefrau Cluentia, seinem Bruder Gaius Oppianicus und dessen Ehefrau Auria vor (Cicero, Pro Cluentio 10, 29 – 11, 32).

Die vom Dichter Horaz als Hexe und Giftmischerin dargestellte Canidia (Horaz, Epode 3, 8 ; 5, 5, 15; 17, 6; Horaz, Satire 1 8, 24, 2, 1, 48; 8, 95) ist angeblich tatsächlich eine Salbenhändlerin Gratidia aus Neapel gewesen (nach dem Horazkommenttaor Pomponius Porphyrio).

Germanicus soll laut Vorwürfen von Martina, einer engen Bekannten der Munatia Plancina, Ehefrau des syrischen Statthalters Gnaeus Calpurnius Piso vergiftet worden sein (Tacitus, Annales 2, 74, 2; 3, 7, 2; vgl. zu der Angelegenheit Tacitus, Annales 2, 69 – 81; 3. 7 – 18; Sueton, Caligula 1, 2 – 2, 1; Cassius Dio 57, 18, 9; Plinius Naturalis Historia 11, 71).

Der Praetorianerpraefekt Lucius Aelius Seianus soll Livilla, die Ehefrau des Drusus, Sohn des Princeps Tiberius angestiftet haben, ihren Ehemann vergiften zu lassen. Der Arzt Eudemus sei eingeweiht gewesen, der Eunuch Lygdus (anscheinend Vorkoster/Mundschenk) habe das Gift gereicht (Tacitus, Annales 4, 3, 4; 4, 8 – 11, Sueton, Tiberius 62).

Der Princeps Claudius ist angeblich vergiftet worden, der Mord von seiner Ehefrau Agrippina zugunsten ihres Sohnes Nero angestiftet. Der Eunuch und Vorkoster Halotus habe Claudius Gift in das Essen (in ein Pilzgericht) gemischt, der Leibarzt Gaius Stertinius Xenophon habe unter dem Anschein, ihn zum Erbrechen zu bringen, eine Pfauenfeder mit schnell wirksamen Gift an der Spitze in den Rachen eingeführt oder Claudius sei durch ein Klistier noch einmal Gift zugeführt worden (Tacitus, Annales 12, 66 – 67; Sueton, Divus Claudius 44). Agrippina habe durch Hinterlist Iunius Silanus, Prokonsul von Asia, den Tod bereitet, weil sie in ihm einen Rächer der Tötung seines Bruders Lucius Silanus gefürchtet habe, Helfer hätten ihm während des Essens Gift gegeben (Tacitus, Annales 13,1; Cassius Dio 61, 6, 4 - 5; Tötung durch Gift ohne Nennung von Urhebern, Plainius, Naturalis historia 7, 13 ).

Nero soll Giftmord an seinem Stiefbruder Britannicus erreicht haben, indem ein noch unvergifteter und sehr heißer Trank vorgekostet und dann eingeschenkt wurde, als Britannicus ihn wegen der Hitze verschmähte, mit zur Abkühlung gereichtem kaltem Wasser Gift hineingegeben wurde (Tacitus, Annales 13m 14 – 16, Sueton, Nero 33). Eine Giftmischerin Locusta/Lucusta soll wie schon bei Claudius das Gift zubereitet haben.

Es gab Gerüchte, Nero hätte den Präorianerpraefeketen Sextus Afranius Burrus durch ein vergiftetes Medikament vergiftet (Sueton, Nero 35, 5; Cassius Dio 62, 13, 2–3; Tacitus, Annales 14, 51 läßt die Sache offen erzählt sowohl eine Erklärung mit dem Gesundheitszustand als auch eine Vergiftung).

Von Vitellius wurde erzählt, er habe seinen Sohn aus erster Ehe vergiftet, um dessen Erbe an sich zu bringen (Sueton, Vitellius 6).

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Albrecht  10.08.2014, 17:39

Kaiser Commodus tötete den Praetorianerpraefekten Motilenus durch in Feigen verabreichtes Gift (Scriptores Historiae Augustae [SHA], Commodus 9, 2).

Als Commodus sich unberechenbar und bedrohlich verhielt, sie auf eine Todesliste setzte, die zufällig in ihre Hände geriet, planten seine Konkubine/Geliebte, der Praetorianerpraefekt Quintus Aemilius Laetus und der kaiserliche Kämmerer Eclectus seine Ermordung. Der plötzlicher Tod des Commodus wurde als Erdrossleung oder Vergiftung erzählt (Eutropius 8, 15). Marcia gab Commodus Gift in das Rindfleisch (Cassius Dio 73, 22, 1 – 5) bzw. in den Wein, und als Commodus mit Schwindelgefühl wach wurde und stark erbrach (sei es, daß das Gift aufgrund reichhaltigen Weintrinkens und Speisens ausgestoßen wurde, sei es, weil Commodus ein Gegenmittel genommen hatte, wie es die Kaiser gewöhnlich vor jeder Mahlzeit taten), brachten sie den jungen Athleten Narcissus durch Versprechen einer großen Belohnung dazu, den vom Gift und dem Rausch schlaff daliegenden Commodus zu erwürgen/erdrosseln (Herodian 1, 16, 4 – 1, 17, 11; Scriptores Historiae Augustae [SHA],Commodus 17, 1 – 2; Epitome de caesaribus 17, 5) oder ein mitverschworener Arzt riet dem unter Unterleibschmerzen leidenden Commodus zu Leibesübungen und ein eingeweihter Diener, der mit Salbe einreiben sollte, drückte Commodus unter dem Anschein eines Ringkampfs die Kehle zu und erwürgte/erdrosselte ihn (Sextus Aurelius Victor, De caesaribus 17, 7 – 9).

Informationen:

Theodor Heinze, Gifte. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 4: Epo – Gro. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 1998, Spalte 1065 – 1066

Fridolf Kudlien, Gifte. In: Der Kleine Pauly : Lexikon der Antike, auf der Grundlage von Pauly‘s Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter bearbeitet und herausgegeben von Konrat Ziegler und Walther Sontheimer. Band 2: Dicta Catonis bis Iuno. Stuttgart : Druckenmüller, 1967, Spalte 795 - 796

Willy Morel, Gifte. In: RE Supplementband V: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft ; Agamemnon bis Statilius. Stuttgart : Druckenmüller, 1931, Spalte 223 - 228

Sibylle Ihm, Gift. In: Antike Medizin : ein Lexikon. Herausgegeben von Karl-Heinz Leven. München : Beck, 2005, Spalte 358 – 360

Marion Stamatu, Giftmord. In: Antike Medizin : ein Lexikon. Herausgegeben von Karl-Heinz Leven. München : Beck, 2005, Spalte 360 – 361

Peter Dilg, Theriak. In: Antike Medizin : ein Lexikon. Herausgegeben von Karl-Heinz Leven. München : Beck, 2005, Spalte 859 – 860

Rupert Breitwieser, Vorkoster. In: Antike Medizin : ein Lexikon. Herausgegeben von Karl-Heinz Leven. München : Beck, 2005, Spalte 909

Alexander Demandt, Das Privatleben der römischen Kaiser. 1. Auflage (in der Beck'schen Reihe). München : Beck, 2007 (Beck'sche Reihe ; 1746), S. 57 - 60

Peter Dilg, Die griechischen und lateinischen Bezeichnungen für ‹Gift›. In: Gifte und Gegengifte in Vergangenheit und Gegenwart : die Vorträge der Pharmaziehistorischen Biennale in Mülheim an der Ruhr vom 23. – 25. April 2010. Herausgegeben von Christoph Friedrich und Wolf-Dieter Müller-Jahncke. Stuttgart : Wissenschaftliche Verlagsgesellschafft, 2012 (Veröffentlichungen zur Pharmaziegeschichte ; Band 10), S. 9 - 44

Sabine Anagnostou, Theriak – ein weltweites Antidot. In: Gifte und Gegengifte in Vergangenheit und Gegenwart : die Vorträge der Pharmaziehistorischen Biennale in Mülheim an der Ruhr vom 23. – 25. April 2010. Herausgegeben von Christoph Friedrich und Wolf-Dieter Müller-Jahncke. Stuttgart : Wissenschaftliche Verlagsgesellschafft, 2012 (Veröffentlichungen zur Pharmaziegeschichte ; Band 10), S. 45 - 70

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Cruor 
Beitragsersteller
 26.08.2014, 13:59
@Albrecht

O.O Danke! Vielen, vielen Dank!!

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bountyeis  28.04.2020, 18:45
@Albrecht

Weißt du vielleicht auch, ob die Antike vergiftete Waffen kannte, also Pfeilspitzen oder ähnliches?

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Albrecht  06.05.2020, 17:59
@bountyeis

In der Antike waren vergiftete Waffen bekannt und wurden nach einigen Darstellungen auch verwendet.

Ich habe keine Gelegenheit, in Büchern gesammelte Informationen durchzugehen. Vollständigkeit bei Quellenbelegen ist daher unmöglich.

In Mythen, Sagen und ihrer literarischen Gestaltung kommen vergiftete Waffen vor, was auf eine gewisse Kenntnis deutet, auch wenn es kein sicherer Beweis für tatsächliche Verwendung ist, weil bloße Phantasie nicht ausgeschlossen werden kann.

Herakles hat seine Pfeile in die Hydra von Lerne gesteckt (Apollodor(os), Bibliotheke 2, 80; Diodor(os), Bibliotheke historike [Βιβλιοθήκη ἱστορική; Historische Bibliothek; lateinischer Titel: Bibliotheca historica] 4, 11, 6 ; Hyginus, Fabulae 30), wodurch sie giftig wurden. Streit um Wein löste eine Auseinandersetzung aus, bei der mehrere Kentauren an Pfeilen starben (Apollodor(os), Bibliotheke 2, 84 – 86; Diodor(os), Bibliotheke historike [Βιβλιοθήκη ἱστορική; Historische Bibliothek; lateinischer Titel: Bibliotheca historica] 4, 12). Herakles hat den Kentauren Nessos mit so einem Pfeil totgeschossen, der sterbend Deïaneira sein Blut als Bestandteil eines Liebeszaubermittels empfahl (Apollodor(os), Bibliotheke 2, 152: Diodor(os), Bibliotheke historike [Βιβλιοθήκη ἱστορική; Historische Bibliothek; lateinischer Titel: Bibliotheca historica] 4, 36, 4 – 5). Als Deïaneira später ein Gewand damit tränkte, erkrankte Herakles unheilbar und ließ sich auf einem Scheiterhaufen verbrennen (Apollodor(os), Bibliotheke 2, 157 - 160: Diodor(os), Bibliotheke historike [Βιβλιοθήκη ἱστορική; Historische Bibliothek; lateinischer Titel: Bibliotheca historica] 4, 38).

Später besitzt Philoktetes Bogen und Pfeile des Herakles und tötet in der Endphase des Troianischen Krieges mit einem Pfeilschuß Paris/Alexandros, wobei die Bergnymphe Oinone, seine ehemalige Geliebte, den verwundeten Paris/Alexandros zuerst nicht pflegen will, als er einen Boten schickt bzw. zu ihr kommt, und erst zu ihm kommt, als er schon tot ist (mit ausdrücklichem Hinweis auf Gift: Quintus von Smyrna, Ta meth' Homeron [Τὰ μεθ' Ὅμηρον; Nachhomerisches; lateinischer Titel: Posthomerica] 10, 223 – 363; Dictys Cretensis, Ephemeris belli Troiani 4, 19; ohne ausdrücklichem Hinweis auf Gift: Parthenios, Erotika pathemata [Ἐρωτικὰ παθήματα; Liebesleiden; lateinischer Titel: Erotica pathemata] 4, 3 – 4; Apollodor(os), Bibliotheke 3, 154 – 155).

Excidium Troiae, ein anynomes spätantikes/frühmittelalterliches Werk, enthält eine Darstellung, Paris (griechisch: Πάρις; lateinisch: Paris)/Alexandros (griechisch: Ἀλέξανδρος; lateinisch: Alexander) habe auf Achilleus (griechisch: Ἀχιλλεύς; lateinisch: Achilles) mit einem vergifteten Pfeil geschossen (der durch die Fußsohle eingedrungen sei, als Achilleus im Heiligtum des Apollon kniete) und ihn dadurch getötet. Anscheinend hatte ein Autor ein Bedürfnis, einige Umstände wie die Todesursache realistisch zu gestalten.

Homer, Odyssee α - 1. Gesang, Vers 255 – 264 erzählt Athene, die sich Telemachos gegenüber als Mentes, Sohn des Anchialos, Herrscher von Taphos, ausgibt (sie gleicht ihm in dieser Situation), zwischen dem und Odysseus Gastfreundschaft bestand, Odysseus habe versucht, in Ephyra von Ilos tödliches Gift zu bekommen, um es auf erzbeschlagene Pfeile zu streichen, Ilos habe aus Scheu vor den Göttern nichts gegeben, Odysseus sei weitergefahren und habe von Anchialos Gift bekommen.

Bei den Kämpfen der von Aeneas angeführten Troianer in Italien tötete Turnus den Troianer Amycus, einen verheerenden Jäger wilder Tiere, geschickt in der Herstellung vergifteter Geschosse (Vergil, Aeneis 9, 771 – 777) und Ismarus aus Maeonia [= Lydien] hat vergiftete Pfeile eingesetzt (Vergil, Aeneis 10, 139 – 142).

Es gibt auch antike Angaben über ein tatsächliches geschichtliches Einsetzen vergifteter Waffen.

Skythen haben vergiftete Pfeile verwendet ([Aristoteles], Peri thaumasion askousmenon [Περὶ θαυμασίων ἀκουσμάτων; Über wundersame Hörensagengeschichten: lateinischer Titel: De mirabilibus auscultationibus 141, 845 a; Claudius Aelianus, Περὶ ζῴων ἰδιότητος [Über die Eigenart der Tiere/Tiergeschichten; lateinischer Titel: De natura animalium] 9, 15 nach Theophrast).

Kelten/Gallier haben vergiftete Pfeile bei der Jagd verwendet ([Aristoteles], Peri thaumasion askousmenon [Περὶ θαυμασίων ἀκουσμάτων; Über wundersame Hörensagengeschichten: lateinischer Titel: De mirabilibus auscultationibus 86, 837 a http://www.austriaca.at/0xc1aa5576%200x0029e456.pdf (134 - 135; 2 und 3 von 3); Celsus, De medicina 5, 27,3; Plinius, Naturalis historia 25, 25 [61] und 27, 76 [101]; Aulus Gellius, Noctes Atticae 17, 15, 6). Im Keltenland wächst ein feigenähnlicher Baum, der Früchte hervorbringt, mit dessen todbringenden Saft die Leute ihre Pfeile bestreichen (Strabon, Geographika 4, 4, 6).

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Albrecht  06.05.2020, 18:01
@bountyeis

Auf dem Indienzug, den König Alexander III. (»der Große«) von Makedonien 327 – 325 v. Chr. unternahm, haben sich einige Einheimische nach der Überlieferung auch mit vergifteten Waffen zu wehren versucht: Die Einwohner der Stadt Harmatelia im Gebiet der Brahmanen setzten Waffen mit vergiftetem Eisen ein, Ptolemaios und viele andere verwundetet seien mit Hilfe eines Krautes geheilt worden (Diodor(os), Bibliotheke historike [Βιβλιοθήκη ἱστορική; Historische Bibliothek; lateinischer Titel: Bibliotheca historica] 17, 103, 3 – 7. Bewohner Stadt des Königs Sambus verwendeten vergiftete Schwerter, Ptolemaios und viele andere verwundetet seien mit Hilfe eines Krautes geheilt worden (Curtius Rufus 9, 8, 13 – 28). Einwohner der an Meer gelegenen Stadt des Königs Ambus verwendeten vergiftete Pfeile. Ptolemaios und viele andere verwundetet seien mit Hilfe eines Krautes geheilt worden (Iustinus 12, 10, 2- 3)

Die Soanen im Kaukasus verwendeten vergiftete Pfeile (Strabon, Geographika 11, 2, 19).

Oppianos (Ὀππιανός; lateinisch: Oppianus) aus Apameia, Halieutika (Ἁλιευτικά; Über den Fischfang; lateinischer Titel: Halieutica) 2, 482 – 483 schreibt von verderbenbringenden Giften, die persische Giftmischer an geflügelten Pfeilen ersonnen.

Vergiftete Pfeile verwendeten Parther (Marcus Annaeus Lucanus, Pharsalia 8, 300 – 305 und 8, 382 – 384) und Meder (Marcus Annaeus Lucanus, Pharsalia 8, 386 – 388).

Araber, die Ascitae genannt werden, verwendeten vergiftete Pfeile (Plinius, Naturalis historia 6, 34 [177]). Araber verwendeten vergiftete Pfeilspitzen (Iulius Pollux, Onomastikon [Namenskunde; lateinischer Titel: Onomasticon] 1, 128).

In Arabien erlegten manche der Elefantenesser bei der Jagd Elefanten mit in Schlangengalle getauchten Pfeilen (Strabon, Geographika 16, 4, 10).

Die Oreiten in Gedrosien verwendeten vergiftete Pfeile (Strabon, Geographika 15, 2, 7)

Ovid (Publius Ovidius Naso) zählt zu den Gefahren an seinem Verbannungsort Tomis am Schwarzen Meer vergiftete Pfeile (Ovid, Epistulae ex Ponto 1, 2, 15 – 24 ; 4, 7, 11- 12). Gemeint sein könnten Völker wie die Geten (griechisch: Γέται [Getai]; lateinisch: Getae), der thrakische Stamm der Besser (griechisch: Βεσσοί [Bessoi]; lateinisch: Bessi) und die Sarmaten (griechisch: Σαρμάται [Sarmatai]; lateinisch: Sarmatae).

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