Wo bleibt der Strom vom Nabendynamo, wenn man die Lampe ausschaltet?
ich fahre immer mit Licht an, weil es geht ;-) und ich mich freu, dass ich endlich einen energiesparenden Nabendynamo hab einbauen lassen (das Rad musste eh aufgespeicht werden)
Nun sagte ein Kollege, mach doch mal das Licht aus, damit es leichter geht -
Also: Geht es leichter (weniger Kraftaufwand, Tretwiderstand), wenn ich das Licht ausmache?
Oder macht es keinen Unterschied; und wenn der Dynamo dann trotzdem Strom produziert, wo bleibt der dann?
Wäre nett, wenn das jemand einem Physik-Dummie anschaulich erklären könnte, bitte! ;-)
6 Antworten
Es geht leichter : Lenzsche Regel
Dreh das Vorderrad mit und ohne Licht - es wird dich überzeugen.
Wenn du die Lampe ausschaltet fließt durch den Dynamo kein Strom und die bremsenden Magnetfelder an den Polen des Dynamos sind nicht mehr vorhanden. Der Dynamo bremst jetzt nur noch durch die (leichte) immer vorhandene Reibung in den Lagern.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lenzsche_Regel
ich hab mir mal das zur Lenzschen Regel angesehen, dass bedeutet ja, dass der Nabendynamo nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie moderene Windkrafträder, also quasi kontaktfrei - da ist mir erstmal ein Licht aufgegangen ;-)
Allerdings lasse ich das Licht trotzdem weiter an, ich hab immer noch Angst, dass es nicht wieder angeht, wenn es erstmal aus ist, gebranntes Kind aus alten Rubbledynamozeiten ;-)
So hab ich halt einen höheren Trainingseffekt . . .
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Vielen Dank aber noch ausdrücklich allen andern Antwortern, es haben sich ja alle redlich bemüht, mir Physikdummie das System plastisch deutlich zu machen!
Wenn du mit kontaktfrei meinst, dass die Dynamos keinen Kommutator und keine Bürsten haben also auf gut Deutsch brushless sind, dann ist das richtig. Solche mit Reifen- Reibrädchen sind ebenfalls bürstenlos, haben aber in der Regel höhere Reibungsverluste als Nabendynamos ohne Getriebe..
durch die Drehung des Metallkerns im Dynamo, wird ein elektrisches Feld aqufgebaut, das die lampe leuchten lässt. je mehr Strom fliesst, um so höher wird der kraftaufwand oder widerstand des Dynamos. er bremst also. das ist das prinzip einer "Wirbelstrombremse, die z.B. bei Zügen und der Straßenbahn angewandt wird. Bremst man den Zug, arbeitet diese praktisch als "Lichtmaschine", gibt man "Gas", schickt also Strom hinein, arbeitet sie als Antrieb. ** http://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelstrombremse** Eine Wirbelstrombremse ist eine verschleißfreie Bremse, die Wirbelstromverluste von in Magnetfeldern bewegten Metallscheiben (Rotoren) oder Schwertern zur Bremsung nutzt.
Das Prinzip: Bewegt sich eine Metallplatte in einem inhomogenen äußeren Magnetfeld, werden in ihr Spannungen und in der Folge Wirbelströme induziert, die ihrerseits eigene, dem äußeren Magnetfeld gemäß der lenzschen Regel entgegengesetzte Magnetfelder erzeugen, die die Platte schlussendlich abbremsen. Gleiches gilt, wenn umgekehrt die Quelle des äußeren Magnetfelds, z.B. ein Dauer- oder Elektromagnet, über eine elektrisch leitende Fläche, z.B. Eisenbahnschiene, bewegt wird - entscheidend ist lediglich die Relativbewegung des Felds und elektrischen Leiters (siehe Abb.).
Der elektrische Widerstand der Metallplatte bildet dabei für die Wirbelströme einen ohmschen Verbraucher, der die Bewegungsenergie der Platte bzw. des Magneten in Wärme umsetzt. Die Magnetisierbarkeit der Metallplatte dagegen, die bei den ähnlich funktionierenden Hysteresebremsen eine Rolle spielt, ist für die Induktion in einer Wirbelstrombremse unerheblich, allein ausschlaggebend die elektrische Leitfähigkeit.
oho, auch ein Fachman in Sachen Physik, danke für die Erklärung!
Der Dynamo produziert dann keinen Strom.
Für den Laien: Stell dir vor, der Dynamo ist eine Pumpe, das Licht ist ein Wasserrad und die Stromkabel sind Wasserleitungen. Wenn du radfährst, wird die Pumpe angetrieben und pumpt das Wasser durch die Leitungen zum Wasserrad, das sich dann dreht. Wenn du jetzt aber das Wasser ablässt und dann trotzdem radfährst, dreht sich zwar wieder die Pumpe und das Pumpenrad, aber diesmal muss die Pumpe kein Wasser pumpen, sondern dreht in Luft. Für den Antrieb der Pumpe wird jetzt kaum Energie benötigt. Aber dafür dreht sich auch jetzt das Wasserrad nicht.
Danke auch dir, auch wenn ich das grad mit dem Wasserrad erst recht noch nicht richtig verstehe, ich glaub ich muss mir doch mal einen Bauplan von einem Nabendynamo googeln ;-)
DH gibts leider erst morgen wieder.
Natürlich verbraucht ein Nabendynamo auch im Leerlauf (=ohne Verbraucher) "Kraft".
Der Permanentmagnet des Nabendynamos erzeugt Reibungsverluste.
Grüße
Willi
Also das hilft Dir jetzt ganz bestimmt gar nicht, aber das ist der selbe Effekt, nach dem ein Keilriemen im Auto anfängt zu quietschen, je mehr Verbraucher Du anschaltest ...
Stell es Dir vielleicht einfach anders vor (Physiker jetzt weghören bitte), nicht der Dynamo produziert dauernd Strom und "weiß dann nicht, wohin damit", sondern die Verbraucher "saugen" den Strom vom Dynamo weg (über Magnetwirkung). Wenn Du Deine Lampe ausschaltest, unterbrichst Du die "Saugleitung", deswegen gehts leichter.
Strom "fliesst" ja nicht wirklich von einer Stelle zu einer anderen (wie Wasser), sondern ist eher eine "permanent anliegende Spannung", es ist also egal, ob Du die Sache von A (Dynamo) nach B (Lampe), oder von B (Lampe) nach A(Dynamo) betrachtest.
Wenn ich mich recht erinnere, werden hochbelastete Lichtmaschinen auch mit Zahnriemem angetrieben.
AHRGL. - das war ein B E I S P I E L
weiß ich, daß das kein Normalzustand ist, aber immerhin ein relativ weit verbreitetes Beispiel für eine ähnlichen Stromerzeuger, was besseres fiel mir grad nicht ein, Generatoren in Kraftwerken kennt ja kaum einer
Quietscht der Keilrieben eben nicht, je mehr Gas man gibt, sondern hört dann damit auf, weil die Fliehkräfte dazukommen, es sei denn, Du hast - eben
viele Verbraucher angeschaltet, die die LiMa "bremsen", weil sie eben Saft ziehen, dann fängt er wieder an zu eiern.
Zahnriemen kenn ich nur zwischen Nockenwelle und Kurbelwelle, kann aber sein, daß bei den modernen saftfressenden Müllkonstruktionen heute mit Elektrischem PiPaPo für blinde, taube, arm- und hirnamputierte Autofahrer sowas auch an der LiMa nötig ist, sowas fahr ich nicht, bei mir gehört der PC noch auf den Schreibtisch und nicht in die Werkstatt. Aber Danke für die Hinweise :D
Ja und für den Nockenwellenantrieb lobe ich mir meine Steuerkette, auch wenn sie oft lauter ist als ein Zahnriemen.
aber wie kann das angehen, nur weil ich die Lampe ausschalte, schalte ich doch den Dynamo nicht aus, oder?