Wird ein Prostitutionsverbot (als Nordisches Modell oder in anderer Form) kommen, wenn die CDU regieren sollte?
Hallo,
ich verfolge Politik primär passiv und möchte eigentlich keine großen Diskussionen beginnen. Mir geht es hier insofern auch nicht um eine Debatte, sondern um eine Einschätzung, was ihr glaubt, was passieren würde.
Mir sind die Besuche bei Erotikdienstleisterinnen (Prostituierte und Erotikmasseurinnen) sehr wichtig, da ich nur dort körperliche Nähe bekomme. Das kann auch kein Tier ersetzen. Die Parteienlandschaft hat sich ja stark verändert und es ist wahrscheinlich schwieriger geworden, Koalitionen zu bilden. Die CDU ist in Umfragen ja vergleichsweise stark. Soweit ich weiß - dafür will ich aber nicht meine Hand ins Feuer legen - möchte die CDU ein Prostitutionsverbot bzw. das Nordische Modell einführen.
Daher meine Frage: Wie realistisch schätzt ihr es ein, dass es dazu kommen könnte (unabhängig von eurer persönlichen Präferenz) - grundsätzlich und im Hinblick auf eine mögliche zukünftige Regierungsbeteiligung der CDU im Bund?
7 Antworten
Eher nicht. Das Gesetz wurde ja auch erlassen um die Kriminalität dahinter, z.B. Frauen wurden mit falschen Versprechungen auf eine gutbezahlte Arbeit von Banden ins Land gelockt und zur Prostitution gezwungen. Die trauten sich nicht zur Polizei weil es eben illegal war und eine Strafe befürchten mussten und natürlich auch die Einheimischen. Man wollte nicht die Prostituierten bestrafen sondern das illegale Geschäft dahinter.
Ist kaum vorstellbar, denn ein Verbot nach z.B. schwedischem Vorbild, löst das Problem nicht, sondern verlagert es nur.
Seit dem Verbot vor 25 Jahren gibt es zwar kaum noch Straßenprostitution in Schweden, dafür mehr Internetportale, die sowas anbieten. Und in den Nachbarländern stieg die Prostitution in den Grenzgebieten an. Dänemark gilt seither als das "Freundhaus des Nordens".
Da nicht die Anbieterinnen angezeigt werden, sondern die Käufer, kommen immer weniger und die gut situierten bleiben weg, weil sie Angst um Familie, Job und ihr soziales Leben haben. Es kommen nur noch die zweifelhaften, gewalttätigen, die eh nichts mehr zu verlieren haben. Natürlich kann man die anzeigen, aber welche Prostituierte zeigt ihre eigene Kundschaft an? Die lebt ja davon.
Das schwedische und norwegische Prostitutionsverbot zielte von Anfang an darauf ab, käuflichen Sex so unattraktiv zu machen, dass dass es keinen Markt mehr dafür gibt. Das vorgebliche Ziel, die Sexarbeiterinnen zu schützen, bleibe dabei auf der Strecke, sagt die Sozialforscherin Skilbrei: Denn Kollateralschäden würden ja offensichtlich in Kauf genommen. Statt dass das Gesetz Frauen zu mehr Selbstbestimmung verholfen hätte, bleiben sie Opfer.
Prostitution ebenso der Alkohol ist Nicht verbietbar, jedenfalls nicht erfolgreich!
Weltbild aus den 80ern.
Nicht alle Drogen sind gesundheitsschädlich oder machen süchtig.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die CDU hier etwas ändert, sehe ich bei glatten 0%.
Zum einen interessiert das 99% der Leute nicht und zum anderen ist die Union konservativ, die hier wohl nur die Steuergelder sieht, die damit verdient werden können.
Hier etwas zu ändern, würde vollkommen gegen die CDU Linie verstoßen. Erst recht unter Merz.
Auch Prostituierte bezahlen Steuern. Teilweise mehr, als "normale" Angestellte.
Ja, habe ich etwas anderes behauptet?
In Schweden machen sich Freier strafbar. Logischerweise gibt es dadurch ein deutlich geringeres Angebot an Prostitution, da es nur noch verdeckt betrieben werden kann.
Dadurch gibt es KEINE Steuereinnahmen mehr.
In Deutschland hingegen zahlen die Freier, Zuhälter und Prostituierte Steuern. Der Staat verdient also mit.
Ich beschäftige mich nicht besonders intensiv mit dem Thema, aber nach meinem empfinden ist die CDU im Kern doch eher für staatlich kontrollierte Prostitution zum Schutz der Prostituierten, oder?
Diese Verbotsforderungen kommen nach meinem empfinden meistens eher aus dem linken Teil der Partei und allgemein aus dem linken Spektrum.
Drogen auch nicht.
Trotzdem wird es immer wieder versucht.