Wird der Fußball immer langweiliger und strategischer?
Mir fällt auf, dass immer mehr Menschen sich vom Fußball distanzieren. Die einen wegen dem krankhaften Kommerz, der kaum noch was mit der Fankultur zutun hat und zum anderen, dass viel zu viel Strategie angewandt wird.
Was meine ich damit : z.B. Wenn eine Mannschaft 2:0 zur Halbzeit hinten liegt und dann noch 3:2 gewinnt , spricht man von „SENSATION“. Auch die Anzahl an Angriffen und gefährlichen Abschlüssen ist mau.
Gestern wieder, da gewinnt ein Juventus und macht viel weniger für das Spiel - genauso ein Tiraspol gegen Madrid. Radikale Fußballfans würden möglicherweise nun sagen „Ja defensive Defensive“ … Ja aber wenn jeder so spielt, geht jedes Spiel 0:0, 1:0, 1:1 aus. Total uninteressant.
Wie ist es bei euch so? Habt ihr euch auch vom Fußball distanziert und wenn ja warum…
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
3 Antworten
Hallo KaiHermannYouth,
da ich nun mal mit dem Fußball aufgewachsen bin und leidenschaftlicher HSV Fan bin, kann ich mich nicht mehr vom Fußball entfernen, da er mich nie ganz kalt lassen würde.
Aber mit den Punkten die du ansprichst hast du meist auf jeden Fall recht. Viele der europäischen Ligen haben mittlerweile die Nonplusultra-Clubs, die national alles abräumen und anderen Mannschaften meist keine Chance lassen. So hat die Bundesliga die Bayern, die Ligue 1 PSG, die Eredivisie Ajax Amsterdam, die La Liga Barca, Atlético und Real und so weiter. In Italien wurde mit Inter zum Glück mal wieder ein anderes Team als Juventus Turin Meister, allerdings war der Meisterschaftskampf auch hier jahrelang langweilig. Insgesamt verlieren viele Ligen die Reize für neutrale Fans, da oftmals schon vor der Saison schon der Meister feststeht. Das liegt vor allem daran, dass die Spitzenclubs Jahr für Jahr durch Verträge oder etliche Wettbewerbe immer mehr Geld bekommen, während die kleineren Clubs finanziell weit abgeschlagen sind. Dazu kommen dann noch Sonderregeln und Clubbesitzer, die Milliarden für die Vereine bringen. Mittlerweile musst du als Spitzenclub also wirklich einiges falsch machen, um dauerhaft das internationale Geschäft zu verpassen. Außenseitererfolge wie der Leicesters 2015/16 oder der von Lille in der letzten Saison werden also immer rarer, was wiederum den Fußball uninteressant macht.
Ein weiter Punkt ist die unglaubliche Vermarktung des Fußballs. Wir können hier in der Deutschland schon echt froh sein, dass wir zumindest noch am Samstag eine Konferenz haben und nicht jedes Spiel einzeln und am besten noch über 10 verschiedene Streaminganbietern haben. Mittlerweile musst du also schon echt tief in die Tasche greifen, um möglichst alles gucken zu können, wozu verständlicherweise nicht jeder bereit ist.
Deine Aussage zu der defensiven Taktik kann ich allerdings nicht ganz unterstützen. Natürlich ist auffällig, dass sehr viele Teams beispielsweise mittlerweile mit dem eigentlich eher defensiven 4-5-1 spielen, was wiederum nicht bedeuten muss, dass dies weniger Tore bringt. In den gestrigen 8 CL Partien sind durchschnittlich 2,75 Tore -also fast drei Tore pro Spiel- gefallen, was ich jetzt nicht als wenig sehe. Teams wie Atlético sind nun mal bekannt für ihre defensive Taktik und Teams wie Tirasspol haben gegen Gegnern wie Real Madrid nun mal keine andere Wahl als defensiv zu spielen. Das gehört nun mal zum Fußball dazu und kann dennoch durchaus interessante Spiele oder Ergebnisse mit sich bringen.
Ich bin zwar nicht der große Fan dieser Sportart, aber wenn ich Spiele mit früher vergleiche, da sieht man ein deutlichen Unterschied. Früher hatte man immer den Eindruck, dass es den Spielern Spaß macht auf dem Platz, heute habe ich diesen Eindruck nicht mehr wirklich.
Hallo, KaiHermannYouth.⚽️
Ich liebe meinen Fußball nach wie vor.
Die sportliche Seite hat bei mir auf jeden Fall Vorrang.
Gerne sehe ich schöne Spiele, und kümmere mich nicht um den Kommerz, denn daran könnte ich sowieso nichts ändern.
Mit sportlichen Grüßen, Renate.