kein Nationalstolz : ist sowas normal?

23 Antworten

Hi,- siehe Schopenhauerzitat von PeVau. Dem ist nichts hinzuzufügen. - Du bist vielleicht normaler als viele andere,- nur gerade in der falschen Zeit.

In Sachen Fußball empfehle ich "harmlosen" Regionalbezug. Man kann Fußball auch als das sehen was es ist: Ein manchmal (irrational) spannender Kinofilm, der nach 90 Minuten wieder vorbei ist,-  aber schööööön. Und ich kann auch wissen, daß mein "Mitfiebern" für "meine" Manschaft etwas in mir anspricht was im Kern ungesund wird wenn ich davon zuviel zu mir nehme,- wie die Bierchen und Cocktails auf einer lockern ausgelassenen Party mit anderen lockeren ausgelassenen Menschen. Wichtig ist nur, dass ich das weiß; dann kann ich es auch kontrollieren; das ist wie mit den Vorurteilen: die gefährlichsten Menschen sind die, die von sich denken, dass sie keine haben und perfekt gut sind. Die sind die ersten "Monster" wenn das "System" ihnen die Chance im Namen des "Guten" dazu gibt.

Nationalismus ist ein Überbleibsel aus der Zeit der "Horden und Reviere" aber es ist noch in uns wie der Blinddarm und wenn die Politik und angeschlossene Eliten mal wieder "verka...t" haben gelingt es ihnen immer wieder diesen alten Reflex als letztes Mittel zur eigenen Machterhaltung zu aktivieren. - Was könnte ein "Oberaffe" auch regieren wenn die Horde keine Horde wäre. Macht braucht immer einen Machtbereich - eine äußere Grenze; sonst funktioniert das nicht. - Mal sehen wielange die Evolution noch brauchen wird, um auch diese Reste noch weg-zu-entwickeln.

PS: Ich persönlich empfehle den BvB oder den heimischen Verein in Kreis-, Bezirks- oder Sonstwas-Liga. Das ist herrlich bescheuert irrational - geht aber auch kurz danach wieder vorbei und tut keinem weh (und Bratwurst und Bierchen im Stadion mit Kumpeln ist auch schööön).

Gruß ;-)


Ich bin durchaus stolz, Deutsche zu sein. Es ist ein fantastisches Land, das vieles hervor gebracht hat, was heute in der ganzen Welt genutzt wird, in dem ich sehr gern lebe. Mit Fußball hat das allerdings wenig zu tun, denn das Ergebnis kann ich nicht beeinflussen. 

Viel mehr geht es mir darum, was ich hier alles habe, was ich in anderen Länder nicht hatte (ich habe eine ganze Zeit im Ausland gelebt). Es geht mir hier einfach sehr gut, und das merke ich jedes Mal, wenn ich (besonders im Außereuropäischen) Ausland bin. 

Natürlich weiß ich, dass es auch in Deutschland unschöne Dinge gab, wie den Nazi-Zeit, aber ich halte mich in dieser Hinsicht gern an die Worte Otto Franks:

"To build a future you have to know the past".

Um Deutschland noch besser zu machen, muss man sich zwangsläufig also mit der Vergangenheit, ob schön oder nicht, auseinandersetzen. Im Übrigen hat jedes Land genug Schandtaten, die sie am liebsten vertuschen würden. 

Hallo!

Ich bin zwar nicht am Auswandern interessiert, aber Nationalstolz in Form von Fußballkult pflege ich auch nicht... das ist vollkommen normal oder auch unbedenklich, wenn jmd. kein Interesse an Fußball hat bzw. nicht ständig Deutschland bis zum Himmel lobt, nur weil er eben hier wohnt.

Überzogener Patriotismus kann ganz im Gegenteil - das ist meine subjektive Meinung - sogar ziemlich prollig & peinlich rüberkommen.. man muss es mit der Deutschtümelei nicht übertreiben!


Torrnado 
Beitragsersteller
 17.05.2016, 18:25

Ich danke Dir für Deine gute Antwort !

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rotesand  17.05.2016, 18:25
@Torrnado

Gerne doch :) Freut mich, wenn ich dir helfen konnte!

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Deine Frage zeigt wohl, dass wir meist nur in Extremen denken. Entweder einen Riesenwirbel mit Autokorsos von Leuten, von denen sich viele danach zwei Jahre nicht mehr um den Fußball kümmern, oder wie in deinem Fall "Rage", nur weil die deutsche Mannschaft gewinnt.

Es steht dir ja frei, keinen Nationalstolz zu empfinden und es steht dir auch frei, auszuwandern. Ich würde dir nur raten, von deinem Schwarz-Weiß-Denken weg zu kommen, denn zwischen schwarz und weiß gibt es noch viele Farben dazwischen.

Passt schon... ikk kann Fussball auch nicht leiden... den Nationalstolz über Fussball zu definieren ist eh duselig.und sinnfrei.

Dennoch seh ich mich als Patriot... zum einen belese ich mich in die Deutsche Geschichte, ja einige Lücken gibs zu füllen^^ und sollte Deutschland in ein Krieg geraten, würde ich auch zur Waffe greifen und das Land verteidigen, statt das es mir gleichgültig ist und mich verkriechen.