Wird der Dirigent vom Orchester wirklich gebraucht?

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Man braucht ihn.

Er ist während dem Stück für die Rhytmushaltung zuständig und zeigt versch. Instrumenten ihren Einsatz.

Eine große Arbeit ist aber auch hinter den Kulissen. Der Dirigent probt mit den Musikern - muss alle dazu bringen, so zu spielen, wie er es gerne hätte.

Ich denke es ist wie bei einem Fußballtrainer.

Die große Arbeit ist beim wöchentlichen Training. Dort sagt er dir (euch), wie ihr zu spielen habt.

Am Spieltag müsst ihr das wiedergeben, was der Trainer euch angewiesen hat.


Mannimanaste 
Beitragsersteller
 05.07.2012, 16:09

Danke, so kann ich es mir am besten vorstellen. Der Dirigent ist - übertragen auf eine Rockband - der Bandleader. Das Dirigieren ist letztlich der Spickzettel für die Musiker, durch den sie jederzeit die vorher langwierig im Proberaum erarbeiteten Absprachen und Details zu dem gespielten Stück erinnert werden, falls sie diese Erinnerungshilfe brauchen.

Dein Vergleich mit dem Fußballtrainer und Dein deutlicher Hinweis auf die Arbeit bei den Proben hat mir diese Sichtweise eröffnet. Daher habe ich Deine Antwort als h.A. ausgewählt.

Trotzdem danke ich auch allen anderen für ihre größtenteils ebenfalls guten Antworten (die schlechteste wurde ja gelöscht, nach dem ich sie dahingehend kommentiert hatte, dass ich bei Wikipedia auch selbst nachsehen kann).

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Ja ... und wie der gebraucht wird, der Dirigent ... !!!

Je größer das Orchester ... um so wichtiger ist ein Meister, der das ganze Ensemble von Spitzenmusikern "zusammen" hält, auf den richtigen Einsatz, auf die Lautstärke der einzelnen "Stimmen" der Instrumente ... auf das Tempo, den Ausdruck und was sonst noch alles achtet.

Und ... Dirgieren ist eine Konzentrationsarbeit und eine hohe Kunst ... und genau so wie es einem Zuseher scheinen mag, dass Balletttanz im Prinzip etwas ist, das kaum Anstrengung vom Tänzer erfordert ... genau so ist es mit der Kunst und dem Wissen und Können eines Dirigenten, je "einfacher" und "unwichtiger" den Zuhörern und Zusehern die Bewegungen eines solchen Maestros erscheinen mögen, umso größer ist seine Kunst.

Ein großes Orchester ohne Dirigenten ist wie ein Schiff auf offener See ohne Navigation ... es muss einen "Chef" geben ... der die Mannschaft führt.

Und ... es kann auch vorkommen, dass eine Gruppe von Musikern durch einen Solisten (Flügel ... Geige ... Blasinstrument) eine Zeitlang "geführt" wird, ohne dass der Dirigent "eingreift" ...


gutzehn  03.07.2012, 18:34

Kleine Anmerkung zu dieser schönen Antwort (DH!):

Der Dirigent steht ja nicht nur einfach beim Auftritt auf der Bühne und "schwingt den Taktstock:

  • Die sehr arbeitsintensive musikalische Vorbeitung (Interpretation des Stückes, Einsatz der verschiedenen Spieler, Üben mit dem Orchester etc). nimmt sicher einen erheblich größer Teil seiner Arbeit sowie das meist extrem vielseitige Können des Dirigenten in Anspruch!

LG.

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Den schaue ich auch nur aus dem Augenwinkel an. Das reicht, um im Takt zu bleiben. Nur wenn besondere Stellen in einem Stück sind, wo alle oder sehr viele gleichzeitig einsetzen müssen, dann schaue ich direkt auf den Dirigenten.


unknown1966  03.07.2012, 08:16

Das mit dem Takt fühlen und auf den Dirigenten verzichten wurde früher mal ausprobiert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das nur für kleine (Kammer-)Orchester bis etwa 10 Personen funktioniert und sich alle gegensseitig sehen können müssen.

Und ja, in gewisser Weise kann man den Dirigenten mit einem Drummer vergleichen. Er ist derjenige, der das Tempo konstant hält und das Orchester bestimmt. Und deshalb notwendig.

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Ja, er wird benötigt. Um so größer das Orchester ist um so wichtiger wird er. Es sieht für einen Laien vielleicht so aus, als würde er wahllos mit seinem Stock herumfuchteln, aber als Musiker weiß man, wenn man gerade gemeint ist und was es bedeutet.

Natürlich muss ein Musiker sich auch am Stück orientieren können und es fühlen um es richtig rüberzubringen. Aber bei einer größeren Menge verschiedener Musiker muss man enien Punkt haben, an dem man sich orientieren kann. Man verliert sonst schnell mal den Überblick, wenn man bedenkt was für eine lautstärke um einen herum ist. Und man muss sich auch selbst hören können, was manchmal schwierig ist. Sitzt man als Violinenspieler zwischen 20 weiteren, so kann es passieren dass man nicht sein eigene Insturment hört, sondern das eines Nachbarn. Deswegen benötigt man den Dirigenten

Ja, der Dirigent wird gebraucht... Auch wenn es den Anschein hat, dass die Musiker ihn nicht ansehen... Sie tun es ständig, wenn auch nur aus dem Augewinkel.

Ein sehr gutes Orchester das schon seit vielen vielen Jahren zusammen spielt, könnte ohne Dirigent ein einfaches Stück ohne Tempowechsel etc vielleicht einigermaßen zusammen spielen... doch würde es sich völlig anders anhören! Sachen wie ritardandi, crescendi, diminuendi, accelerandi, und und und sind ohne Dirigenten wirklich unmöglich!

Des Weiteren trägt der Dirigent wesentlich zur Entwicklung eines Stückes bei, jeder Dirigent dirigiert anders und setzt andere Schwerpunkte!

P.s. Dirigieren sieht einfach aus... ist es aber keineswegs!! Warst du schonmal im "Haus der Musik" in Wien? :p Da kannst du es mal ausprobieren :)