Dirigent überflüssig im Orchester?
Ich schaue grad ein Orchester im TV und der Dirigent fuchtelt dort wild um sich und gibt Anweisungen an die Instrumentenspieler usw.
Aber wenn die Kamera auf die Musiker geht, sieht man nur wie die auf ihre Noten gucken, somit nicht auf den Dirigenten. Bisher hat kein einziger auf seine Handbewegungen geguckt.
Bestimmt hat der beim Üben/Proben eine wichtige Rolle..aber ist der bei der Aufführung nur als Showeinlage gedacht?
13 Antworten
Also, es ist folgendermaßen:
1) Der Dirigent gibt die Einsätze, d.h. er sagt, wann wer spielen aoll. Das ist sehr wichtig, da man vor allem in großen Orchestern nicht immer auf alle anderen Musiker achten kann und somit vielleicht seinen Einsatz verpassen würde. (Mit etwas Pech und ohne Taktgefühl.)
2) Der Dirigent gibt Tempo, Takt und Rythmus an. Das ist ebenso wichtig, aus obengenanntem Grund.
3) Alle Musiker schauen über den Rand des Notenständers hinweg auf den Dirigenten, doch eben nur aus den Augenwinkeln.
LG,
BuckyBuck
Während des spielen schaut man immer auch zum Dirigenten. In soweit weiß man was man spielen muss, dass niemand durchgängig in die Noten schaut.
Der Dirigent gibt die Einsätze der einzelnen Gruppen, denn im Orchester kann niemand jedes andere Instrument hören während man selbst spielt und sich noch aufs Spiel konzentriert.
Beim üben gibt der Dirigent immer mal wieder für den genauen Takt solange bis bspw die zweiten Geigen durchgängig im Takt bleibt, die ersten Geigen so spielt wie er es sich vorstellt.
Der Dirigent hört alles.
Aber auch bei Konzerten bleibt er wichtig als Einsatz Geber oder in dem er für eine Gruppe ein Zeichen gibt, das sie breiter streichen oder akzentuierter spielen.
Ich hoffe du verstehst wie ich es meine, falls nicht fragt einfach nach :)
Die könnten das Stück sicher auch ohne Dirigent spielen, aber jeder Dirigent hat seine eigene Interpretation eines Stücke, vor allem was die Geschwindigkeit angeht.
Bei der maximalen Wiedergabelänge der ersten Audio-CDs hat man sich auf 74 Minuten geeinigt, weil die längste bekannte Interpretation der 9ten Sinfonie von Beethoven genau 74 Minuten betrug und man sie ohne CD Wechsel auf eine CD bekommen wollte (zumindest angeblich). Es gibt aber auch Versionen von anderen Dirigenten, die kürzer sind. Jeder Dirigent hat seine eigene Vorstellung davon wie schnell oder langsam (und auch laut oder leise) bestimmte Passagen gespielt werden sollen. In den Notenblättern finden sich nämlich nur Angaben in Form von Adagio (langsam), Andante (mittel) und Allegro (schnell). Elektronische Musik benutzt oft die Angabe BPM (beats per minute), was einen absoluten Wert darstellt. In der klassischen Musik gab es das nicht
Der Dirigent hat also den Sinn den Musikern die Geschwindigkeit vorzugeben, die er sich vorstellt. Den Takt und die Noten kennen alle Musiker auswendig, aber der "Gleichklang" ist von enormer Wichtigkeit. Wenn ein Instrument die Sinfonie in 70 Minuten spielt und ein anderes in 74 Minuten, dann ist es am Ende kein Genuß mehr, sondern eine Kakophonie.
Wenn alle gut spielen, ist der Dirigent perfekt - auch wenn du von ihm nichts merkst.
Oft sieht man ihn im Augenwinkel und sieht wie er z.b die eins gibt (Handbewegung nach unten)
Und wenn man eine längere zeit Pause hat, dann zählt man mit und ohne Dirigenten ist es schwierig 😁