Wird das Shure sm7b nie alt?

3 Antworten

Von Experte UnterhaltungNRW bestätigt

Hallo,

das SM7B ist nur ein SM7A mit größeren Schaumstoffkäppchen; und das SM7A ist nur ein SM7 mit leicht modifizierter Humbucking-Spule und einer kleinen Veränderung an der Mikrofonhalterung. Laut Shure gibt es keine klanglichen Unterschiede bei den verschiedenen Versionen.

Das SM7 kam 1973 auf den Mark. Das Design basiert auf der Unidyne III Kapsel, die in den meistverkauften Mikrofonen der Welt Shure SM57/SM58 zum Einsatz kommt. Die Unidyne III Kapsel kam ursprünglich 1960 mit dem Shure 545 auf den Markt.

Die Technik ist uralt. Aber das spielt keine Rolle; etweder taugt das Mikrofon etwas oder nicht. Viele, sehr viele beliebte Mikrofone basieren auf alter Technik. Das Sennheiser MD421; das MD441; das AKG C12; das Beyerdynamic M160; das EV RE20... - Das ist sind alles Mikrofonklassiker, die auch heute noch sehr oft zum Einsatz kommen.

Aber das beste Beispiel ist natürlich das Neumann U87 (bzw. das Neumann U67) mit der K67-Kapsel. So ziemlich jedes (!) günstige (und auch viele nicht so günstige) Großmembrankondensatormikrofon nutzt ein Derivat dieser Mikrofonkapsel. Die K67 kam mit dem U67 1960 auf den Markt.

Mit großen revolutionären Neuerungen im Bereich der dynamischen Tauchspulenmikrofone (wie dem SM7), ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen - Die gab es alle schon. Die AKG Doppelmembraner sieht man heute auch nur noch in alten Beatclub Aufnahmen und im Westminster Palace...


Technisch hat KarlKlammer ja alles gesagt. Ich ergänze mal die Frage, wie willst du klingen? Hast Du schon andere Mikros ausprobiert, am besten im direkten Vergleich? Ich bin vor meinem letzen Mikrokauf ins Musikgeschäft und hab dort erstmal einige ausprobiert. Dann bekommt man ein Gefühl dafür, welche Grundklänge es gibt, welche Unterschiede. Wie es dann konkret klingt in Deiner Umgebung, ist nochmal individuell. Man kann sich ja auch verschiedene Mikros bestellen bei Thomann, udn dann zuhause testen.

Wenn man also den Aspekt des "aktuell seins" ausklammert, gibt es im Grunde genau einen wichtigen Punkt für mich: Welches Mikrofon klingt so, dass Du zufrieden bist. Was passt gut zu Deiner Stimme? Das ist wichtig für mich. Und da ist dann der Punkt, dass das SM57 mit minimalen Equilizereinstellungen nahezu genau so klingt wie das SM7B. Und das SM58 geht auch in die Richtung. 300 euro gespart! Die Optik des SM7B bekommt man nur, wenn man das SM7B kauft, klar. Der Klang ist nicht so einzigartig, zumindest wenn man im nicht optimierten Homestudio arbeitet. Ich werde sicher nicht 400 Euro bezahlen dafür, damit es nahezu klingt wie das SM57. Und direkt verglichen mit anderen hochpreisigen dynmaischen Mikros fand ich das SM7B recht unsauber, das Neumann BCM 705 klingt sauberer, detailreicher für meine Ohren. Und weitere wie das Telefunken M80 sollten ebenfalls klarer sein. Aber - das kann von Nachteil sein, man hört jedes Minischmatzen! Das ist dann wie Kondensatormikros, detailreiche Aufnahmen erhöhen den Nachbearbeitungsaufwand.

Und wenn es man ganz genau nimmt, reicht meist auch ein günstigeres Mikro aus, z.B das T-Bone MB 85 Beta klingt für den Preis gut, 35 Euro. Für gelegentliches Streamen oder mal einen Podcast machen, meine ich. Wenn man merkt, man nutzt das ganze oft, kann man nachlegen und sich verbessern.

Karl hat da schon das wichtigste gesagt. Bist du sicher dass du ein so teures Mikro echt nutzen kannst ? OK, es sieht toll aus. Du benötigst noch ein starkes Interface dazu z.B. das Steinberg UR22 und einen featheat Vorverstärker.

Für zuhause rumzuspielen ist das doch recht aufwendig ? Da reicht nach meinen Ohren ein Sennheiser 835e S oder 845 mit dem Steinberg UR22 voll aus.

Ich nutze ein Rode M2 weil es bei mir recht ruhig ist, ein Yamaha AG 06 Mixerlein und bin trotz des kleinen Preises sehr zufrieden

Woher ich das weiß:Hobby – Semi-professioneller Sänger, lizenzierter Funkamateur