Wird da eine Krankheit verheimlicht?

8 Antworten

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Ich gehe nun mal von meinen Eltern und mir aus, da wurde alles offen kommuniziert, und da ich im medizinischen Beruf gearbeitet hatte, konnte ich auch bei Organisation und Übermittlung von Diagnosen helfen, allerdings wollten das meine Eltern auch.

Anders sieht es aus, wenn Deine Mutter das autark regeln will.

Man kann ja mehrere Erkrankungen haben. Die Schilddrüsenentzündung Hashimoto ist eine Autoimmunkrankheit, Rheuma auch.

Wenn man erst mal eine Autoimmunerkrankung hat, gesellen sich gern noch welche dazu.

Gegen die Schilddrüsenprobleme kann man Medikamente einnehmen.

Bei rheumatischen Erkrankungen wird auch mit Biologica und Immunsuppressiva gearbeitet.

Möglicherweise ist sie zur Einstellung dieser Therapie stationär bestellt.

Allerdings kommt mir das ehrlich etwas spanisch vor, denn da gäbe es (für mich) keinen Grund der Heimlichtuerei.

Und auch dauernde Arztbesuche erfordert es nicht.

Kann es sein, dass sie euch nicht beunruhigen will und doch noch andere gesundheitliche Probleme hat?

Der Satz mit dem Krebs macht mich hellhörig.

da ihr so ein enges Verhältnis habt, verstehe ich auch nicht, warum sie beleidigt reagiert, wenn Deine Frau sich erkundigt nach ihrem Befinden.

Du kommst sicher mal in einer ruhigen Minute unter 4 Augen an sie heran und kannst diplomatisch sagen, dass Du und Deine Frau euch Sorgen macht und es auch nicht gewöhnt seid, dass sie nicht über ihre Arztbesuche spricht.

Rheumaherde werden auch im MRT, Röntgen diagnostiziert, per Ultraschall kann man nicht "Kolonien" von Rheumaherden untersuchen. Die bildgebenden Untersuchungen zusammen mit den Blutwerden und Antikörpern sind aussagekräftig. Biete ihr an, sie zum nächsten Termin zu begleichen. Wenn sie wieder ausweicht, kannst Du davon ausgehen, dass sie etwas hinterm Berg hält.

Als Familie sollte man zusammen halten, das kannst Du ihr sicher als Sohn vermitteln.

Ich wünsche Euch, dass es der Mama bald besser geht, und ihr kein schlimmes Kopfkino haben müsst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

DianaValesko  19.09.2021, 20:54

Danke für den ⭐, die Daume sind ganz fest gedrückt für Mama und für Euch🍀

Einen medizinischen Rat kann dir hier aber doch keiner geben.

Deine Mutter ist erwachsen, und ich nehme an das sie auch komplette Entscheidungsfähigkeit besitzt (da also nichts eingeschränkt ist a la finanzielle/ medizinische Fürsorge über eine andere Person).

Insofern müsst ihr euch mit dem zufrieden geben was sie euch gegenüber persönlich offenbaren will. Ob es euch passt oder nicht. Und genau so ist es, auch wenn es genau das ist was du auf keinen Fall hören magst.

Klar, man macht sich Sorgen, das ist natürlich und auch absolut korrekt. Doch muss man sich, egal wie groß Sorgen um andere Leute auch sind - an deren persönliche Grenzen halten. Und das schließt auch die medizinischen Informationen mit ein.

Edit: Manche "älteren" Leute gehen auch einfach "gern/ungern" öfter zum Arzt aus lauter Angst das sie doch noch dies oder jenes haben. Oder um sich wahrgenommen zu fühlen. Manche entwickeln eine hypochondrische Neigung und wieder andere möchten einfach nur sicher gehen.

Manche, die nicht gerne darüber offen sprechen, möchten niemanden beunruhigen.

Mein Vater hat damals auch zu der Sorte gehört dem es immer "gut" ging. Der hat das sogar nach seiner Bypass-OP gesagt. Das steckt in jener Generation eben so drin, dieses "Egal wie es mir geht, nach außen hin vermittel ich immer das es mir gut geht um niemanden zu beunruhigen/ um niemandem zur Last zu fallen"

Ich bin selbst Anfang 50, habe jedoch nicht solche gesundheitlichen Probleme, dass ich zum Arzt gehen müsste zur Behandlung.

Wenn dies jedoch so wäre, geht das meine Kinder oder Schwiegerkinder überhaupt nichts an. Ich bin eine erwachsene Frau und werde nicht mit meinen Kindern über Krankheiten oder Arztbesuche reden. Ich würde ihnen mitteilen, falls ich unheilbar erkrankt wäre und das zu einem Zeitpunkt, den ICH bestimme.

Daher finde ich deine Frage etwas merkwürdig, denn sie ist so gestellt, als hättet ihr ein RECHT darauf, dass die Mutter euch Auskunft gibt. Ihr hab kein Recht auf Informationen zu ihrem Gesundheitszustand, daher lasst sie in Ruhe. Wenn sie mit euch reden möchte, wird sie es tun.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin nur medizinischer Laie und kann daher zum Thema der Krankheiten selbst nichts sagen.

Ich kenne auch leider Deine Mutter und euch beide nicht. Aber Deiner Schilderung nach könnte es durchaus sein, dass sie zumindest eine ernsthafte Krankheit hat (Rheuma kann auch ernsthaft sein). Man geht nicht mehrmals pro Wochen zu einem Arzt aus Spaß an der Freude.

Es ist durchaus möglich, dass der Verdacht auf dieses und jenes besteht und dass sie euch einfach damit nicht belasten will, bis die Diagnose gesichert ist.

Sei mir bitte nicht böse - aber lass Deine Mutter so weitermachen wie bisher, ohne sie weiter zur Rede zu stellen. Ich weiss, dass ihr euch Sorgen macht. Das ist vollkommen in Ordnung und auch vollkommen legitim.

Aber Deine Mom hat ihr eigenes Leben und ist niemandem Rechenschaft schuldig. Sie darf so oft zum Arzt gehen, wie sie will.

Bitte bedrängt sie nicht weiter, lasst sie machen und freut euch über alles, was sie mit euch teilen wird und möchte, auch wenn das nicht unbedingt erfreulich ist.

Von Experte rotesand bestätigt

Ich glaube nicht, dass sie Mist erzählt. Rheumatische Erkankungen sind i.d.R. auch Autoimmunerkrankungen. Sehr autoimmunlastig sind die sog. Kollagenosen. Die können überall im Körper Probleme machen und greifen auch Organe an. Kollagenose und Hashimoto ist nicht selten, wobei die Schilddrüsenerkrankung oft schon vorher entdeckt wird, weil da die Diagnose einfacher ist. Bei Kollagenosen kann sich die Diagnose elend lange hinziehen. Eine Woche in einer Rheumaklinik kann nicht schaden, wichtig sind eigentlich die diversen Laboruntersuchungen, weil an den Gelenken meist kein großer Schaden entsteht und man da jetzt nicht gleich fündig werden kann. Da wird nach jeder Menge von Antikörpern gesucht und die Organe untersucht, ob da irgendwo ein Schaden entstanden ist. Wie es bei deiner Mutter ist, kann ich natürlich nicht sagen, aber grundsätzlich sind Fachärzte wichtig.