Wie wird ein Hausboot hochseetauglich?

4 Antworten

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Das ist eigentlich ein Widerspruch in sich. Zwecks besserer Platzaunutzung haben Hausboote einen annähernd quadratischen Querschnitt mit mäßigem Tiefgang, dafür aber hohen Aufbauten.

Hochseeboote werden genau anders konstruiert: da baut man einen schlanken Rumpf, speziell am Bug, der die Wellen gut schneiden kann und der gut in die Wellen eintauchen kann, ohne dass es große Schläge gibt. Durch den schlankeren Rumpf gibt es auch etwas mehr Tiefgang, was die Stabilität erhöht.

Mit einem Hausboot sollte man sich auf schönes Wetter beschränken, wenns auf See gehen soll. Bei Sturm besteht immer Kentergefahr. Ideal sind Hausboote auf Seen und Flüssen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Motorentechnik im Hauptfach studiert

708090 
Beitragsersteller
 14.03.2016, 14:26

Hmm, kann man auch ein ideal geschnittenes Schiff umbauen...sooo zwei in einem ? Ich kenne mich da kaum aus und hatte erst mal eine Idee :). Aber deine Antwort war dennoch schon sehr informativ ,dankeschön ;). 

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Hamburger02  14.03.2016, 14:50
@708090

Dann wärst du bei einer klassischen Jacht (Motorboot). Damit kann man auch auf der Ostsee rumschippern. Die kann man natürlich auch wohnlich ausbauen, wenn sie es nicht schon ist.

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Hi,

ein Hausboot ist i.d.R. mehr ein Haus, als ein Boot und basiert zumeist auf Kanal/Flußschifferbooten oder waren noch nie groß "reisetauglich", sondern nur für ein Anlegedock konzipiert. Sicherlich gibt es klassische Hochseeschiffe, welche zum Haus umgebaut wurden, die mir bekannte Masse dürfte aber eher den anderen Weg gehabt haben.

Insbesondere, wenn du so was schickes wie das Hausboot Hamburg von www.martinoff-architekten.de hast (siehe Bild). Dies wirst du sicherlich nicht hochseetauglich bekommen.

Gruß
Falke

 - (Motor, wohnen, bauen)

708090 
Beitragsersteller
 14.03.2016, 14:28

Hallo Falke, danke dir ganz lieb für deine Antwort. Mir geht es in erster Linie um Kurzfahrten nach Polen oder am Rande der Ostsee lang... nicht weite Touren wie nach Norwegen oder weiter . Soll ja aber dennoch nicht sinken :). Die Optik ist da zweitrangig . 

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708090 
Beitragsersteller
 14.03.2016, 14:31

So groß,aufgestylt und kastig muss es gar nicht sein. Auch wenn es sehr toll aussieht........ein Traum die riesen Fenster *schmacht *  :). 

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Hallo 708090!

Du hast schon viele gute Antworten bekommen und ich möchte Alle unterstreichen.

Zur Klarstellung sollten wir zwei Dinge trennen:

1.) Begriffe und Definitionen

2.) Dein Anforderungsprofiel

Zu 1.) dem Begriff "Hausboot", wurde schon richtig geantwortet. Nicht Hochseetauglich, auch nicht für küstennahe Fahrt. Verträgt KEINE Wellen! Daher nur als schwimmendes Haus, vertäut an einem Steg oder als Boot auf Binnengewässern wie ruhigen Flüssen, Kanälen oder Seen geeignet. NICHT für die Ostsee. Amsterdam ist voll mit den Stag-Varianten. Unter "Hausbooturlaub" findest du die für Binnengewässer tauglichen, fahrbaren Varianten (Google).

Umbau zur Hochseetauglichkeit mit vertretbaren Mitteln und Aufwand ist NICHT Teil des Hausbootkonzeptes und daher nicht möglich!!!

Zu 2.), deinem Anforderungsprofiel:

Du willst auf einem Meer fahren und auf dem Schiff wohnen. Gut. Jedes Hochseetaugliche Schiff bietet dir eine Wohnmöglichkeit. Alle Motor und Segelyachten - pardon BOOTE (ab ca. 7Meter Länge)-  beinhalten eine Wohnmöglichkeit. Je nach Bootsgröße zählen dazu mindestens Kojen (Betten), Toilette, Waschbecken, Kochgelegenheit. Bei den Schiffen ca. ab 10m findest du einen zweiflammigen Gasherd mit Backrohr, zumindest eine Duschkabine und einen Kühlschrank. Nach oben ist dem Luxus keine Grenze gesetzt.

Also das, was du willst, kannst du mit diesen Booten durchführen. Das einzige was du dir aus dem Kopf schlagen musst ist dann der Begriff "Hausboot"!

In erster Linie musst du dir über deine Mindeststandards betreffen Raum und Komfort Gedanken machen. Dann musst du deine finanzielle Situation betreffend Erstinvestition, Adaptierungs- und Renovierungskosten sowie über die jährlichen Betriebskosten im klaren sein. DANACH kannst du dich auf die Suche machen. Wenn deine finanziellen Mittel etwas Raum bieten, solltest du auch über den zum Schiff passenden Helikopter und den dafür notwendigen Landeplatz an Deck Gedanken machen :-).

Wenn du weitere Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung. Mehr zum Thema findest du auch hier: http://sailing.czaak.at

Viel Erfolg!!!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Skippertrainer, Ausbildner und professioneller Yachtskipper;

708090 
Beitragsersteller
 17.04.2016, 18:27

Dankeschöööön :)

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Canderes  18.04.2016, 17:37

Ergänzung:

Für die meisten Hausboote auf Binnengewässern benötigt man keinen Schein oder Lizenzen. Bei Hochseetauglichen Schiffen (je nach Land) meistens schon. Klar, Hochsee ist ja auch riskanter!

LG Rudi

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BITTEEEE, nur konstruktive Antworten einsenden. Mir geht es darum,was man benötigt um ein Hausboot so umzubauen, dass man damit auch die Ostsee befahren kann.