Wing tsun ausbessern ist das sinnvoll?

8 Antworten

Ganz konkret zu deiner Frage: Wing Tsun und Thai Boxen sind definitiv nicht kompatibel wegen der unterschiedlichen Konzepte.

Die Frage ist, warum willst du eigentlich WT trainieren? Willst du dich auf der Straße kloppen? Oder zur Selbstverteidigung? Wettkämpfe im WT gibt es nicht und wenn es die geben würde, würdest du nie gegen einen Boxer antreten.

Also, was willst du?

 

Ach und noch ein Nachtrag. Es kommt nicht nur auf die Kampfsportart an, die du trainierst, sondern auch wie du trainierst.


Songoku9000 
Beitragsersteller
 05.11.2015, 13:47

Wenn dan auf der Straße welches von den beiden wäre da besser ?

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Karate ist ein sehr unpassender Sport wenn man Wing Tsun gelernt hat oder als Basis verwenden möchte. Was geeignet ist, ist Taekwondo, ergänzt sich wunderbar mit Wing Tsung. WingTtsun arbeitet viel mit den Armen und Taekwondo mit Kicks. Wenn es dir allerdings um die Selbstverteidigung auf der  Strasse geht reicht Wing Tsun völlig aus kann man aber wenn man noch stärker werden möchte sehr gut mit Escrima (Waffen: Messer Stöcke) oder Krav Maga ergänzen. Dann hat auch ein Thai Boxer wenig Chancen. Kommt immer darauf an wie gut du bist. Ich persönlich habe paar Jahre WT gemacht und mache seit 7 Monaten Taekwondo. klappt wunderbar! 

LG anonymos


Songoku9000 
Beitragsersteller
 05.11.2015, 23:12

Also wenn ich gut genug im wt bin könnte ich gegen einem Thai Boxer Gewinne ?

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anonymos2154  06.11.2015, 07:22

auf der Straße schon weil der Thai-boxer eher Wettkampforientiert trainiert und dazu Ausrüstung wie Handschuhe und Helm benötigt. Die schlagen schnell und hart aber wenn auf den Kopf dqnn brechen sie sich ohne Handschutz die Finger. Ich denke das kommt immer auf die Situation an. Theoretisch schon und praktisch wenn du gut bist auch

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Wing Tsun ist keine Kampfkunst, die in Wettkämpfen stattfindet. Du wirst im Internet kein Video finden, in welchem Wettkämpfer reines, sauberes Wing Tsun anwenden, sie werden immer innerhalb Wettkampfregeln sich verhalten. Zudem unterscheidet sich das Verhalten der "Beteiligten" in einem Wettkampf-Ring von einem Verhalten in einer Selbstverteidigungssituation ganz wesentlich.

Die Anforderungen im Ring bestehen darin, innerhalb der geltenden Regeln jene Person zum Sieger zu erklären, die unter diesen Bedingungen das bessere Ergebnis erzielt. Entweder durch Punkte, die von Wettkampfrichtern vergeben werden, oder durch K.O. Wettkampfregeln sind so gestaltet, dass es nicht zu ernsthaften Verletzung. So gibt es Schutzausrüstungen und diverse Verbote, wie Angriffe auf Kehlkopf, Genick oder Augen. Der Wettkämpfer trainiert gezielt in diesem Spektrum, studiert zuvor seinen Gegner, dessen Stärken und Schwächen. Er kennt das Verhalten des Gegners schon vor dem Kampf, den Stils und die Persönlichkeit. Er bereitet sich gezielt auf den Tag X des Wettkampfes vor, stellt seine Ernährung darauf ab, bereitet sich mental vor, ist zur Stunde X aufgewärmt, fit wie Leo und auf der Spitze seiner Leistungsfähigkeit.

In einer Selbstverteidigungssituation ist alles anders. Der Gegner greift überraschend an, kennt keine Verhaltensregeln, wird tut, was immer er tun will und kann, um sein Ziel zu erreichen. Einer will vielleicht der Dame "an die Wäsche" oder Deine Wertsachen oder seine Ehre vor seinen Kumpeln verteidigen.  Er wird nicht seinen Gegner vorher kennen, nicht wissen wie er handeln wird, ober er überhaupt einen Kampfsport kennt, ob er möglicherweise noch ein Messer in der Tasche oder schon in der Hand versteckt hält. Auch können sich noch weitere Personen einmischen, gar auf den Kopf eines am Boden liegenden Gegners gemeinschaftlich eintreten u.s.w.

Der Verteidiger wird keine Sportbekleidung nebst Schutzausrüstung tragen und seine Hände sind nicht mit Handschuhen geschützt. Er wird weder Tage zuvor sich mental und körperlich darauf vorbereitet haben, ist vielleicht sogar in Begleitung, muss neben sich auch diese schützen. Er hat zu bedenken, dass Unbeteiligte später als Zeugen den Hergang aus ihrer Sicht schildern werden. Er muss mit Verletzungen rechnen aber auch selbst verletzen. Er wird sich auch dann verteidigen müssen, wenn er schon alt und etwas gebrechlich ist. Er wird sich evtl. gegen mehr als drei Personen verteidigen müssen.....

Ich hoffe, dass in dieser Gegenüberstellung deutlich wird, dass ein Vermischen sehr unterschiedlichen Aufgaben zu keinem optimalen Ergebnis führt. Die Frage, die Du Dir zu stellen hast ist, mit welchem Ziel Du eine Kampfmethode erlernen willst. Das Ziel und Deine persönliche Situation bestimmt, welche Kampfmethode für Dich geeignet ist.

Solche Ziele können sein:
* Pokale, Urkunden sammeln
* Allgemeine Fitness
* Freizeitgestaltung
* Anerkennung im sozialen Umfeld
* Befähigung zur Selbstverteidigung
* Faszination zu einem bestimmten Kampfstil
* Tradition in der Familie (Paps ist Judotrainer, Enkel macht halt Judo...)

Zum Mixen:
Stile wie MMA  entstand, weil sich traditionelle Kampfsportsysteme (eben) versportlicht hatten und an Realitätsbezug einbüßten. MMA ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn man verschiedene Stile mit einem bestimmten neuen Ziel mixt. Die ursprünglichen Stile, aus denen MMA hervorging (Boxen, Mui Thai, Kickboxen, und weitere...) sind unter dem MMA-eigenen Regelwerk quasi zu einem neuen Stil verschmolzen, sodass auch MMA nun ein weitestgehend eigenständiger Stil ist. Der Grund dafür liegt im Ziel, das durch das Regelwerk vorgegeben ist, worauf sich die Akteure dann spezialisieren.

Historisch betrachtet sind die meisten Kampfmethoden einmal für den realen Kampf entstanden. Entweder zur Selbstverteidigung oder als Kriegskunst. Erst in den letzten etwa 150 Jahren haben sich Sportsysteme entwickelt. Beispiele mögen Karate oder Judo sein, die sich unter dem Einfluss der Olympiade darauf spezialisiert und verändert haben. Das gilt nicht für alle Linien. So gibt es z.B. im Karate Linien mit große Spannbreite.

Aus all diesen Gesichtspunkten halte ich es z.Z. nicht für notwendig, Stile zu mixen. Es gibt für jede Anforderung einen passenden Stil. Ich halte es für sinnvoller, sich für einen Weg zu "ent-"-scheiden", was ich extra betone, denn mit der Entscheidung zu einem Ziel, zu einer Methode, trennt man sich von den anderen und konzentriert sich auf den nun eigenen Ziel, in ihm gut zu werden, was immer nur mit harter Arbeit und viel Fleiß möglich ist.

Später, als "Fachmann", um nicht "Fachidiot" zu werden, kann das eigene Wissen und Können mit dem sogenannten Blick über den Tellerrand erweitert werden.

Einen offenen und wachen Blick für andere Stile sollte man nie durch Verblendung auf den eignen Stil verlieren. Aber die Konzentration auf das eigene Ziel ist das, was einen im eigenen Stil gut werden lässt.

Die GuteKKFeh 


Songoku9000 
Beitragsersteller
 06.11.2015, 14:20

Was wäre besser für Straßen Kämpfe mma oder Wing tsun ?

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GuteKKFeh  04.12.2015, 00:50
@Songoku9000

Das kommt auf die Straße an :-), Spaß beiseite. In erster Linie kommt es darauf an, mit klarem Ziel sich "darauf" vorzubereiten. Immer wieder kommt es vor, dass "Laien" auf der Straße gegen Danträger oder Meister gewinnen, weil der Kampfsportler mit dem falschen Selbstbewußtsein sich in die Auseinandersetzung begibt. Der Laie verhält sich nicht "im Muster" eines Kampfstils. Und wenn ein Sitlkämpfer darauf nicht vorbereitet ist, kann schon schnell etwas passieren, wovon er völlig überrascht ist.

Also: Gut trainieren, variantenreich, nicht nur im eigenen Stil "denken", sich von eingefahrenen Mustern wieder verabschieden und stets Achtsam auf alles sein, was in einer realen Situation eine Gefahr sein könnte.

Die Gute KKFeh

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Wing Tsun ist Selbstverteidigung, du wirst trainiert deinen Gegner binnen Sekunden auszuschalten und keine langen Kämpfe aus zufechten, da Wing Tsun eigentlich für Frauen konzipiert ist (sich schnell und effektiv gegen Stärkere zu Verteidigen) und nicht Minutenlang kämpfen zu können. Im Ernstfall wirst du nie solange Kämpfen wie auf Tunieren und es wird auch nicht so flüssig ablaufen. Wir trainieren das um zu überleben und um uns verteidigen zu können und nicht um irgendwelche Leute verprügeln zu können, dass sollte dir klar sein. Ich mach Wing Tsun jetzt seit 3 Jahren und es gefällt mir sehr gut, da es sich viel um Technik dreht. Außerdem hängt die Effektivität des Kampfsports immer von dem ab der es auch aus übt. Den besten Kampfstil gibt es nicht ! Ich hoffe ich konnte dir helfen.



Shiranam  07.11.2015, 08:59

Wing Tsun wurde nicht von und nicht für Frauen konzipiert. Dass das System von von einer Frau erfunden wurde (Ng Mui) und an eine Frau (Yim Wing Chun) weitervermittelt wurde, ist eine schöne, romantische Legende.

Ansonsten stimme ich deiner Antwort zu.

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Wenn Du denkst, Wing Tsun ist nicht effektiv, warum willst Du es überhaupt trainieren?  

Zu deiner Frage: Natürlich kann man seinen eigenen Mix zusammenstellen. Ich persönlich halte es jedoch nicht für effektiv, ausgerechnet diese System mit diesen Stilen zu mixen. Zu einem System wie Wing Tsun kann man evtl Bodensachen dazunehmen, wie z.B. BJJ, damit auch dieser Bereich abgedeckt ist. Ein paar Techniken aus anderen Stilen (Schlag- oder Tritttechniken) könnte man auch dem System Wing Tsun beimixen. Kannst auch zusätzlich was mit Waffen trainieren.

Aber eigentlich versteht sich Wing Tsun als komplettes waffenloses Stand up - System....wenn es komplett vermittelt wird. Daran hapert es in vielen Wing Tsun Schulen.

Generell ist aber zu sagen: Lerne erstmal ein System, Stil oder Konzept gut kennen (mindestens 3 Jahre), damit Du überhaupt Lücken erkennen kannst, die es zu stopfen gilt. Wie willst Du denn beurteilen, was zusammenpaßt, wenn Du gar nichts kennst? -  nach ein paar Videos You Tube oder Filmen? Filme sind sowieso gefakt. Die meisten Videos sind gestellt und Du weißt nicht, was und wie lange und wie intensiv die Darsteller trainiert haben.  

Aber als Newby gleich zu urteilen, dass dort Lücken im System sind, alle Achtung!  Bei mir unbekannten Systemen könnte ich es nicht. Wenn Du total auf Mixe und Abwechslung stehst, dann geh zum MMA (Mixed Martial Arts). Aber dort kann es passieren, dass die gar keine Newbys nehmen und einige Kenntnisse oder schon mal trainierte Stile voraussetzen. Die mixen wenigstens sinnvoll, weil sie bereits Erfahrung haben.  

Ansonsten geh zum Thai-Boxen oder Karate, wenn es dir besser gefällt und mehr anspricht. 

Mixen ohne Ahnung ist Bullshit! - - - - m.E.n.