Wieso Zeitbegrenzung bei Klausuren/Proben/Schulaufgaben?
Eine Sache die ich seit meinen 12 Jahren Schullaufbahn nicht verstehe: Wieso in aller Welt wird eine Klausur zeitlich begrenzt und dann auch noch so knapp? Es geht doch eigentlich darum, unser Wissen abzufragen, und nicht wie schnell wir unser Wissen wiedergeben können? Mittlerweile ist es Standard bei uns, dass keiner in der Klausur fertig wird. Überlegst du bei einer Aufgabe etwas länger, wirst du die letzte Aufgabe nicht mehr schaffen, obwohl du sie wüsstest. Die Lehrer betonen immer, dass die Zeit genau so reicht, wenn man alles ohne groß zu überlegen sofort kurz aber prägnant hinschreibt. Wieso? Was macht das für einen Sinn? Ich meine, ich mache sowieso schon in Bayern Abitur, wo sehr gute Noten extrem schwer sind. Hätte man in jeder Klausur +10-15 min mehr, wäre man sicherlich um höchstens eine ganze Note besser.
5 Antworten
Weil die Lehrer und Dozenten auch sehen wollen, wie man unter Zeitdruck arbeitet. Später im Arbeitsleben gibt es auch Zeitdruck. Mal abgesehen davon, nirgends steht geschrieben, das ich unbedingt mit der 1. Aufgabe beginnen muß, sondern ich mach in einer Klausur erst die Aufgaben, die ich persönlich einfach finde.
Achso, du meintest warscheinlich in Bezug auf die Aufgaben, bei denen man etwas länger überlegen musste. Da ist es aber auch sinnvoll die gleich zu machen, weil es ja nicht umsonst Denkaufgaben sind... die geben natürlich um einiges mehr Punkte als die einfacheren.
Natürlich gibt es im Berufsleben Termine, die man unbedingt einhalten sollte. Strukturierung ist wichtig. Aber ehrlich gesagt, frage ich mich, wie die meisten Älteren und ich gelernt haben, effektiv zu arbeiten, denn ich kann mich nicht erinnern in meiner Schul- und Unizeit so einem Zeitdruck wie meine Tochter, die aktuell in der Q 11 in Bayern ist, ausgesetzt gewesen zu sein. Ich bin selbst Lehrkraft und finde, dass es wichtiger ist, dass die Schüler zeigen, was sie können. Natürlich darf die Zeitgabe nicht ausufern. Aber wenn nicht einmal die Besten fertig werden oder das Team aus zwei Lehrern meint, dass es selbst nur knapp fertig geworden sei? Wobei diese beiden ja allein dadurch, dass sie sich während ihrer Vorüberlegungen mit den Aufgabeninhalten beschäftigt haben und zu zweit sind, klare Vorteile haben!
Und jetzt sind bei vielen aufgrund des doch oft sehr spärlichen Matheunterrichts während der Corona-Zeit auch noch Vorwissenslücken vorhanden, die von einigen Lehrkräften nicht mehr adäquat aufgearbeitet werden konnten.
Das einzige Ergebnis, das ich sehe, ist Frustration. Meine Tochter ist eigentlich gut in Mathe, aber durch die knappe Bemessung der Zeit kann sie manchmal ihre aufkeimende Panik nicht unterdrücken und es passieren unnötige Fehler. Auch in Mathe :-) muss man nachdenken dürfen!
Im wahren Leben wirst Du an Deiner LEISTUNG gemessen.
Leistung bedeutet Arbeit pro Zeit.
Insofern ist es völlig richtig, dass es für die Erledigung gestellter Aufgaben einen Zeitrahmen gibt.
Das gebietet schon allein die Gleichbehandlungsanforderung für alle Schüler.
That´s Life.
Ich glaube, dass das Bildungsministerium absolut keinen Schimmer hat, was es da fabriziert. Besuche derzeit die 13te Klasse und kann deine Empfindung völlig nachvollziehen. Traurig, dass man einfach nie Zeit hat, nochmal über ne Aufgabe einen Gedanken zu verlieren, sondern wie seelenlose Roboter zu funktionieren hat. Ich denke auch nicht, dass das vergleichbar mit der Jobsituation ist, die man später durchlebt. Als ob man da in so kurzer Zeit derart komplexe Sachverhalte lösen muss :D
naja, weil das leben eben nicht vor sich hin plätschert nach dem motto "kommst du heute nicht, kommst du morgen". wie wäre es, einfach die herangehensweise zu ändern? ich habe früher erstmal die ganze arbeit überflogen, die aufgaben die ich eben kurz und prägnant lösen konnte direkt gemacht und somit hatte ich dann zeit für die aufgaben, die ein längeres nachdenken erforderten.
Wenn man alle Aufgaben weiß, wie es bei mir der Fall war, dann fängt man natürlich mit der ersten an