Wieso streben so viele das Abitur an?

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Ich denke mal, dass es sich viele zu leicht vorstellen hinsichtlich Abi und Studium. Die wollen halt "fett Kohle scheffeln". Für viele scheint ein Abi bzw. Studium dafür der einzige Weg zu sein.

Ich hab damals kein Abi gemacht, sondern Fachabitur, da ich wusste in Welche Richtung ich beruflich möchte. Also besuchte ich ein technisches Berufskolleg um eine gewisse Vorbildung zu haben, dennoch hab ich zwei Jahre gebraucht, nach Abschluss, bis ich einen Ausbildungsplatz gefunden habe. Damit ich in der Zeit nicht nichts mache hab ich auch ein Studium begonnen, einfach als Lückenfüller, und weitergesucht.

Vermutlich gibt es wirklich so einige Kreise in denen du nur was bist, wenn du Abi machst oder studierst. Aber wie gesagt, ich denke viele stellen sich das einfach zu leicht vor, besonders das Studium, weil man da immer nur was von Partys undso hört.

Es gibt so einige Probleme. Das sinkende Bildungsniveau, die hohen Anforderungen an Bewerber in Stellenausschreibungen für Ausbildungsplätze (mir kamen sie teilweise hoch vor was mich damals sehr abschreckte), dann ist es immer wieder schwierig herauszufinden was für einen Beruf man überhaupt machen möchte, weshalb man dazu neigt weiter zur Schule zu gehen, weil das bekanntes Gebiet ist und man sich so noch etwas Zeit erkaufen kann. Da können so viele Faktoren mit reinspielen.


rotesand 
Beitragsersteller
 24.11.2016, 16:42

Danke für diesen sehr profunden & guten Kommentar. Das hat echt Niveau & ist auch in etwa meine Ansicht.

Viele stellen sich das Studentenleben als ewige Party vor, vergessen aber den tatsächlichen Leistungsdruck, die finanziellen Probleme die sich bisweilen über gute zehn Jahre hinziehen können und auch die Pflichten, die man sich mit dem Studium "erkauft". Ich verstehe jeden, der die Ausbildung oder ein duales STudium der Uni bevorzugt.

Mit dem Finanziellen ist es ähnlich: Ich kenne einen, der jetzt knapp über 30 ist, sich sehr viel erarbeitete, mit sehr viel Einsatz und unter großen Verzicht auf Auto, Wohnung, Hobbys, Freizeit, Beziehung, Sport usw. studiert hat & echt alles für das Studium gab. Er hat einen top Abschluss gehabt... heute sitzt er in einem Großraumbüro und verdient weder mehr als die Realschulabgänger, die ihn umgeben noch hat er mehr Verantwortung trotz dem Studium. Und das ist kein Einzelfall. Da kommt man sich ziemlich schnell veralbert vor, denke ich mir.. würde mir zumindest so gehen.

Ich weiß, dass ich um einiges mehr verdiene als dieser Mann, obwohl ich jünger bin und weder Abi noch Studium habe, sondern nach der Realschule Industriekaufmann gelernt habe & ein Jahr danach zu einem Verlagshaus wechselte. Und da kann doch - sorry - was nicht ganz stimmen, wenn ich als "weniger Qualifizierter" mehr als ein "Studierter" bekomme. Das gibt mir immer zu denken und ich fühle mich dann sogar ein wenig schlecht.

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Golikumani  24.11.2016, 16:51
@rotesand

Es ist gar nicht so selten, dass studierte wenig(er) verdienen. Es kommt darauf an was du studierst. Studierst du bspw. Philosophie, da kann dein Abschluss noch so gut sein, was bringt dir das? Was kannst damit später anderes anfangen als selbst Philosophie zu lehren?

Vielleicht hat dein Kollege den Job den er haben wollte nicht bekommen, weil irgendwas anderes nicht gepasst oder gestimmt hat. Vielleicht hat er schlecht verhandelt, was sein Gehalt angeht. Dinge die man nicht weiß. Ein studierter wird ja auch nicht sofort eingestellt, nur weil er nen guten Abschluss hat. Ich nehm an, dass die auch ein Vorstellungsgespräch durchlaufen müssen.

Ein "Kollege" von mir, der hat, was hat der, auch keinen sonderlich hohen Abschluss. Dennoch verdienen er und seine Lebensgefährtin genug um sein Haus abbezahlen zu können und es ziemlich gut auszustatten. Die haben sich sogar nen Pool bauen lassen. Dabei hat er keinen allzu besonderen Posten, nicht dass ich es schlecht reden würde.

Sooo teuer ist ein Studium aber nicht mehr unbedingt. Immerhin gibt es nur noch den Semesterbeitrag (wobei ich nur für die Fachhochschule sprechen kann). Wohnst während des Studiums zu Hause geht das also ganz gut.

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Hab jetzt nur die frage gelesen :

Ich selbst strebe das auch an und das weil ich später eine menge Möglichkeiten haben möchte.
Also heutzutage BRAUCHT man dieses ABITUR unbedingt wenn man später so gut wie IMMER und ÜBERALL einen Job bekommen möchte bzw man in einer Liste ist wird man dann vorgezogen (zumindest wenn man qualitativ ist)
Also im allgemeinen ist es einfach besser ein Abitur zu haben da man dann später einfach mehr Möglichkeiten hat und vor allem auch bessere Chancen

Mfg. Eritsch


Eritsch  24.11.2016, 20:21

@Golikumani da hast du vollkommen recht. ich persönlich bin jetzt 9 klasse und bin so eher durchschnittlich aber halt in mathe und Latein nicht so gut. und es fehlen halt wirklich solche nachmittags Angebote wo man da vllt "Nachhilfe " oder ähnliches bekommt. aber da rüstet unsere Schule jetzt nach. zumindest in den nächsten Jahren

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rotesand 
Beitragsersteller
 24.11.2016, 16:37

Danke!

Ich würde nicht sagen, dass man das Abitur zwingend braucht. Es kommt immer drauf an, was man selber eigentlich möchte. Klar, wenn ich Ingenieur, Lehrer oder Arzt werden möchte brauche ich es, kein Thema. Wenn ich aber sowieso bspw. Industriekaufmann, Groß- und Außenhandelskaufmann oder Handwerker lernen möchte, muss man sich das aber nicht geben.

Mein eigentlicher Einwand ist, wieso man sich trotz gerade so ausreichender Noten das antut --------> denn wenn man bspw. mit Schnitt 3,0 einsteigt & sowieso in der Realschule schon Probleme hatte mitzukommen, ist ein Scheitern vorprogrammiert & das tut einem auch nicht gut. Ich habe das an zwei Personen miterlebt.

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Golikumani  24.11.2016, 16:41
@rotesand

Eine einfache Lösung dafür wäre, den nötigen Schnitt für die Qualifikation zu senken, auf 2,0 oderso.

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Golikumani  24.11.2016, 16:53
@rotesand

Nur hätten danne inige Schulen weniger Schüler mit Qualifikation (da man die Noten lieber verschenkt statt Schüler was dafür tun zu lassen), wodurch sie dann schlechter dasteht. Schulen haben in der Regel auch viel zu wenig Nachmittagsangebote bzgl. AGs oder dergleichen, wo man individuelle Talente Fordern und Fördern kann. Schulen machen es erst dann besser, wenn man slebst nicht mehr auf der Schule ist.

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Also, da fühl ich mich direkt angesprochen !

Ich hatte auf der Realschule nichtmals den Mindesschnitt (wegen 4 in Mathe) und durfte demzufolge natürlich auch nicht aufs Gymnasium. Habe mir aber dann die Frechheit erlaubt, das Abitur noch auf einem Erwachsenenkolleg mit Mathe-LK zu machen und danach auch noch bis zum Diplom durchzustudieren. LOL

Ich finde, jeder in Deutschland hat das Recht das Abitur wenigstens zu versuchen. Erwerb von Allgemeinbildung ist schon eine Art Menschenrecht, wie ich finde, und nicht nur das Recht des Bildungsbürgertums.

Ich habe eine unüberwindliche Abneigung gegen jede Art von instutionalisiertem Sozialdarwinismus, wie er meiner Meinung nach noch immer an Fachoberschulen und Höheren Wirtschaftsfachschulen praktikziert wird, z.B. von der Fachhochschulreife zum Abitur nur nach einer Berufsausbildung. Das sollte man mal versuchen an einem normalen Gymnasium einzuführen ! Was würde dann wohl passieren ? Soviele Anwälte und Gerichte gibt es in Deutschland gar nicht, um das zu bewältigen.

Ich finde, die Anforderungen ans Abitur sind adäquat. Wenn nun heutzutage immer mehr Schüler die modernen Medien, z.B. für Mathe, nutzen, die es früher so noch nicht gab, ist das nur ihr gutes Recht und trägt zur Leistungsgesellschaft bei, weg von Ständegesellschaft die noch ein Thomas Mann beschrieb (s. Die Buddenbrooks).


rotesand 
Beitragsersteller
 24.11.2016, 22:18

Danke dir :)

Die Buddenbrooks von Thomas Mann sind eines meiner Lieblingsstücke, danke für den Verweis darauf. Das kommt alles sehr gut hin & ich kenne das noch aus meiner Schulzeit, in der es, obwohl das so lang noch nicht zurückliegt lediglich Opas Lingen-Lexikon in 30 Bänden, den Brockhaus & wenn man Glück hatte die Microsoft Encarta auf Disketten gegeben hat. So schrieb ich alle Referate -------> es ging auch! Von Wikipedia redete bei unserer Prüfungsvorbereitung ab Ende 2006 noch keiner^^

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Gibt 3 Sorten von Leuten die Abi machen: die einen sind ganz gut gehen danach studieren und werden auch später im Beruf erfolgreich sein. Dann gibt's die die schlecht sind trotzdem studieren weil sie kein Bock auf arbeiten haben oder noch bisschen Chillen wollen. Dann die die die ne Ausbildung machen oder mitunter Abi abbrechen und Ausbildung machen. 

Bei Realschülern gibt's die die net gut sind. Die machen entweder irgend ne Schule weiter oder halt die die wirklich gut sind, klare Ziele haben und arbeiten wollen. 

Wenn du den zielstrebigen Realschüler jz mit der 2. oder 3. genannten Art von Abiturienten vergleichst wird der Realschüler eine bessere "Karriere" machen. Wenn ich mir so manchen anschaue der Abitur macht... ist klar das mancher Realschüler besser ist. Im Grunde ist es ja auch so das viele dann Abitur noch machen weil sie nicht wissen wohin es gehen soll. Ansonsten hat man mit Abitur natürlich mehr Möglichkeiten aber wenn man die für sein Berufsziel gar nicht braucht verliert man halt 3 manche 4 Jahre:) Wenn du bei dir schaust siehst du wahrscheinlich die guten Realschüler und die "schlechten" Abiturienten;) es gibt aber auch ne Menge Realschüler die dann nix hinbekommen in der Ausbildung  . Es kommt immer auf den Einzelnen an was er will und was er bereit ist zu tun. Außerdem gibt es Branchen Unterschiede und es kommt auch drauf an was und wie gut man am Ende studiert/ wie schnell/ welche Praktiken man gemacht hat. Am Ende ist es halt statistisch trotzdem so das gilt je höher der Abschluss desto höher das Lebensgehalt. (Kann aber wie gesagt in manchen Branchen anders sein und kommt immer auf das Individium an) 

Meiner Meinun nach sollte man Ausbildungen mehr fördern da viele Schüler heute durch Schulformen und Schulformen gehen. Es ist tausend mal besser nach der Realschule ne Ausbildung zu machen als noch 10 Jahre im Schulsystem zu vergammeln. 

Achso und mt guten Schülern mein ich nicht die Noten die sagen nicht wirklich viel aus Vorallem nicht beim Abitur ;) Sollten natürlich nicht zu schlecht sein wenn man noch ne "große Karriere" hinlegen will aber wen ich mir angucke wer Tw so 1, oder 2, hat.. Im Arbeitsleben wären die komplett aufgeschmissen (natürlich nicht alle) 


Golikumani  24.11.2016, 17:10

Gibt auch Realschüler die gut sind, wissen was sie wollen, aber trotzdem noch zur Schule gehen um sich auf das Arbeitsleben vorzubereiten. ^^

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Chogath  24.11.2016, 17:14
@Golikumani

Ja ich finde ja auch wenn nötig sollen/können sie auch Abitur machen, wenn die es für ihr Berufsziel brauchen aber dieses ständige ich mach bG (packs net) dann halt fos (packs net) .. ist einfach nur Verschwendung. Wenn ein guter Realschüler Abi machen will und das auch gut packt soll ers machen und ist gut;)

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Das Abiturienten den Realschülern die Stellen weg nehmen, ist absoluter Blödsinn!
Wir nehmen auch viel lieber Abiturienten als Azubis, weil diese in den allermeisten Fällen reifer im Kopf sind und ihnen das lernen um einiges leichter fällt. Ob das nun die Theorie in der Berufsschule ist oder das theoretische und praktische im Betrieb.
Wir sehen es auch ständig bei unseren Einstellungstest, dass ein Großteil der Realschüler nicht einmal die chemische Formel von Kochsalz kennen, geschweige denn wissen, wann Wasser die niedrigste Dichte hat 🙄
Selbst bei den Vorstellungsgesprächen sind sie nicht mal in der Lage ganze Sätze zu bilden.
Bei den Abiturienten die wir bisher zu den Tests und Gesprächen eingeladen haben, war das nie so der Fall.
Man muss mit einem Abitur nicht unbedingt studieren, selbst nach einer Ausbildung hat man es mit Abitur einfacher, wenn man sich weiterbilden möchte. Zum Beispiel in Richtung Meister oder Techniker.


FrauSchlau84  24.11.2016, 22:11

Das interessante ist ja, Chemikant hat kaum was mit Chemie zu tun. Sondern eher was mit Physik und Verfahrenstechnik.
Während der Ausbildung muss man zwar schon noch zu den Themen organische und anorganische büffeln, aber sobald man ausgelernt hat, hat man nur noch mit Apparaten, Pumpen und der gleichen zu tun.
Ist aber auch ein gut abwechslungsreicher Beruf 😊

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FrauSchlau84  24.11.2016, 18:31

Das ist wirklich ein großes Problem 😕

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FrauSchlau84  24.11.2016, 17:20

@Goli,
Da gebe ich dir recht. Auch solche die nie erwachsen werden soll es geben. Ich kann wie gesagt nur aus meinen Erfahrungen berichten 😉

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FrauSchlau84  24.11.2016, 17:17

Ob die Frage nach der chemischen Formel von Kochsalz fachspezifisch ist oder nicht, sei mal dahin gestellt. Sowas gehört zum Allgemeinwissen. Genau wie solche Fragen, wer vor Frau Merkel Bundeskanzler war oder wer aktueller Bundespräsident ist.
Da harpert es gewaltig bei einigen.
Und während des Abiturs lernt man auch verschiedene Formen des Lernens. Das hat nichts mit auswendig lernen zu tun.
Das war zumindest noch so, als ich vor 12 Jahren mein Abi gemacht habe und das hat mir während der Ausbildung und später bei meinem Meister geholfen 😉

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Golikumani  24.11.2016, 17:30
@FrauSchlau84

Ich als Realschüler kann mich daran nicht erinnern. Ich hab damals nur mal verschiedene Methoden gelernt wie man sich Dinge besser merken kann. Aber merken alleine reicht ja nicht. Verstehen ist das Wichtige. Rechenwege auswendig zu lernen hilft wenig, wenn du die Aufgabe die du berechnen sollst nicht verstehst.

Chemie... Ich erinner mich an kaum was aus dem Unterricht. Gibt aber auch wirklich Schulen die kein Chemie haben. Oder Physik. Lehrermangel ist nen großes Problem.

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FrauSchlau84  24.11.2016, 17:12

Wir bilden Chemikanten aus und arbeiten in der chemischen Produktion.
Also ich kann da nur von meinen Erfahrungen berichten. Das es unter den Abiturienten auch Pappnasen gibt, ist mir auch klar 😉 Bisher war es eben bei uns so, dass die älteren schon vom lernen her es einfacher hatten.
Auch muss ich sagen, das den älteren, also den volljährigen Azubis mehr klar war, dass eine Ausbildung wichtig ist.
Bei den 16jährigen geht es da mehr um Party und jedes Wochenende frei haben.
Die Gedankengänge und generell an die Zukunft denken ist bei volljährigen anders als bei den minderjährigen. Aber auch das ist nur etwas, was ich aus meiner Erfahrung berichten kann

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Golikumani  24.11.2016, 17:16
@FrauSchlau84

Gut, wenn ich die Pappnasen in meiner Berufsschulklasse erlebe... Das ist echt nicht mehr feierlich. Das sind dann aber auch solche, die nur ein doer zwei Bewerbungen geschrieben haben und alles, sorry, gefühlt in den Bobbes geschoben bekommen. Die mussten sich dafür gar nicht anstrengen. Ich glaub ich hab in meiner Berufsschulklasse keinen einzigen Hauptschüler. Sind alle Real oder höher. Bei denen hast zum Großteil auch nicht den Eindruck, dass die das wirklich ernst nehmen. Zumal bald Zwischenprüfungen sind. Die werfen noch immer gerne Sachen durch die Gegend. Letztens hätte ich fast was ins Auge bekommen. Das sind dann welche die nie wirklich erwachsen werden.

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rotesand 
Beitragsersteller
 24.11.2016, 22:03
@FrauSchlau84

Danke :) Wenn ich ehrlich bin, habe ich genau so was vermutet. Chemikant ist tatsächlich ein Beruf, der ähnlich wie Verfahrenstechniker am ehesten für Abiturienten geeignet ist. Da gehe ich voll und ganz mit dir konform. Die Vorkenntnisse, die der Chemieunterricht in der Realschule bietet, sind dafür viel zu lückenhaft. Chemikant kann man am ehesten werden, wenn man im Gymnasium den naturwissenschaftlichen Zweig wählte und sich echt für Chemie begeistert.

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Golikumani  24.11.2016, 17:07

Na, ob das Blödsinn ist, ich wieß ja nicht.

Dass die Reifer sind oder sonst was würde ich nicht wirklich unterschreiben. Reifegrad hat schließlich nichts mit Bildung zu tun. Ob einem das Lernen leicht fällt oder nicht hängt davon ab, ob man weiß wie man für sich selbst am Besten lernt. Aber man lernt nun mal nicht welche verschiedenen Lernmethoden es gibt. Es gibt nur das stumpfsinnige Auswendiglernen und Wiedergeben was einem beigebracht wird. Und das ist nun wirklich keine Kunst und nichts besonderes.

Was für ein Einstellungstest für welchen Beruf stellt denn solche Fragen? Ich finde Fragen die so Fachspezifisch klingen immer etwas fragwürdig, da es bei einer Ausbildung darum geht das alles was man braucht zu lernen. Eine gewisse Vorbildung ist nie verkehrt, kann aber halt nicht jeder haben.

Dieses "ganze Sätze zu bilden", ich weiß nicht wie genau ich mir das vorzustellen habe. Aber die Situation "Vorstellungsgespräch" setzt Bewerbern halt ziemlich zu, eben unter Druck und Stress. Da kann man nun mal so nervös sein, dass man Probleme mit dem Reden bekommt, weil die Zunge schneller ist als das Gehirn, man wird aufgeregt denkt einen Satz, möchte was sagen, und dann wird daraus doch nur Kuddelmuddel. Denn für kaum jemanden dürfte man das Gefühl einer Gleichberechtigung während so eines Gespräches haben. man hat nur den Gedanken und das Gefühl, dass der andere am längeren Hebel sitzt, dass man kleine Brötchen backen und so gut wie möglich von sich überzeugen muss. Je nachdem wie viele (erfolglose) Gespräche ein Bewerber schon hatte, umso unsicherer wird er.

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rotesand 
Beitragsersteller
 24.11.2016, 16:46

Genau das kann ich jetzt nicht bestätigen. Vielleicht habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt, aber dass Abiturienten per se reifer und abgeklärter sind kann ich aus meiner Sicht nicht bestätigen. Ich habe oftmals sogar das Gegenteil festgestellt - gerade seit der Zeit, in der ich bei uns im Betrieb hauptsächlich für die Praktikanten zuständig bin. Sicher ist auch das nur eine Momentaufnahme, aber ich kann das eben nicht bestätigen.

Sicher kommt es aber auch auf die Berufsbilder an, die ausgeschrieben werden. Da sind Abiturienten mitunter tatsächlich zumindest fachlich die bessere Wahl, auch da für manche Berufs in gewissen Fächern der an Realschulen gelehrte Stoff nicht tief genug geht. Was kann man denn bei euch im Betrieb etwa erlernen bzw. in welche Richtung geht das?

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