Wieso sollte man der Gesellschaft was gutes wollen, wenn man von vielen Leuten herablassend behandelt wird?
4 Antworten
Ich persönlich möchte von anderen Personen nicht als „herablassend“ betrachtet werden, deshalb verhalte ich mich auch so, wie ich es mir von meinen Mitmenschen wünschen würde. Ich denke auch, dass man alles im Leben irgendwie zurück bekommt, auch wenn es nur das Gefühl ist, etwas gutes getan zu haben, das reicht mir schon.
Du kannst Dich entscheiden, wem oder was Du gutes tun willst.
Wenn Du erwartest, das hilfsbereit sein und Gutes tun automatisch heißt, Dir wird auch gutes getan, dann ist das nichts für Dich.
Aber es wäre eine Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und mal mit ganz anderen Menschen zu tun zu haben, als wenn Du nur in Deiner bisherigen Welt lebst.
Lernen vom und für das Leben.
Ich denke, das Schwierigste in der Situation ist, dass zwei scheinbar nicht miteinander vereinbare Perspektiven aufeinander treffen.
Wir haben die individualistische Sicht, die sehr subjektiv ist und auf der Betrachtung des Einzelnen beruht. In dem von dir beschriebenen Kontext ist diese Sicht sehr negativ geprägt und dadurch sinkt die Bereitschaft, etwas für die zu tun, die doch umgekehrt auch nichts für einen tun.
Andererseits ist das Konzept einer "Gesellschaft" eher kollektivistisch geprägt. Es geht hier weniger um jeden Einzelnen, sondern um die Gemeinschaft als Großes Ganzes. Damit so eine Gemeinschaft funktioniert und harmonisch ist, muss im Idealfall jedes Mitglied etwas Kleines dazu beitragen und zB einen Beruf ausüben, der der Gemeinschaft hilft oder sich an bestimmte Regeln der Gemeinschaft halten, damit der Frieden erhalten bleibt.
Der Ärger, den man aus deiner Frage herausliest ist aber wie gesagt sehr subjektiv und richtet sich ja nicht gegen ALLE Menschen aus dieser Gesellschaft oder die Gesellschaft als Ganzes. Du wirst ja bestimmt auch mindestens ein paar Menschen kennen, die gut zu dir sind oder dir zumindest nichts tun. Und es wird dir an anderer Stelle bestimmt auch einen Mehrwert bringen, dass du Teil dieser Gesellschaft bist.
Daher wäre es sehr schade, wenn der Frust, der durch ein paar Idioten manchmal in einem entsteht, negative Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft hätte. Die Gesellschaft lebt von den Bemühungen ihrer Mitglieder, sie zu erhalten und weiterzuentwickeln, und auch wenn man das oft nicht direkt sieht, trägt JEDER was dazu bei, der sich bemüht.
Ja, es gibt wie gesagt immer auch eine gewisse Menge an Idioten, die sich nicht bemühen (wollen). Die Frage ist: Möchte man da dazugehören? Oder möchte man nicht aus Prinzip der "größere" Mensch sein und sich so verhalten, wie man es sich von anderen auch wünschen würde. Denn diese Idioten, die andere herablassend behandeln, wollen der Gesellschaft nichts Gutes und es wäre paradox, als Reaktion darauf der Gesellschaft ebenso nichts Gutes zu wünschen.
Ich hoffe, das war soweit verständlich und ich hab deine Frage richtig interpretiert. :)
"Verliere nie deine Würde, indem du dich über das Verhalten anderer ärgerst. Denn die Tat eines anderen gehört ihm allein; deine eigene gehört jedoch dir. Das Bemerken der Fehler anderer und das Aufregen darüber ist eine Verschwendung wertvoller Zeit, die besser genutzt werden könnte, indem man sich auf die eigene Entwicklung und Verbesserung konzentriert."
- Marcus Aurelius