Warum muss man seine Erzeuger lieben wieso wird das von der Gesellschaft so erwartet?

11 Antworten

Stabile Familien mit einem Oberhaupt (Mann) und "fügsamer" Frau und ewig dankbaren Kindern ist die Idealvorstellung der Kirchen seit altersher, die Kernfamilie die klein genug ist um leicht dominiert und gegängelt zu werden, denn als sich das Christentum in Mitteleuropa breit machte, herrschten da Klans und Stämme mit ihren jeweiligen Fürsten, die nach kirchlicher Pfeife tanzen zu lassen und von Rom aus zu beherrschen war nicht so einfach. Also hat man sich gedacht, teile und herrsche, per Vereinzelung auf die Kernfamilien, weg von den mächtigen Familienklans.

Nur ist das in der modernen Zeit mit der Vereinzelung weiter gegangen, heute ist das Individuum wichtig und nicht mehr die (patriarchalisch beherrschte) Familie, so war das von den Kirchen auch wieder nicht gedacht, denn einzelne Personen lassen sich so leicht kontrollieren wie ein Sack Flöhe ohne den Sack dazu.

Und so verschwindet auch die "Liebe" der Kinder zu ihren Erzeugern, wenn die nichts taugen. Längst nicht alle Menschen sind gute Eltern oder haben eine Ahnung oder Lust zum Erziehen, manche Familien sind regelrecht toxisch. Von denen trennen sich die Kinder dann logischerweise schnell, um sich selber zu schützen.

Was man unter "der Gesellschaft" verstehen soll, muß auch vorher geklärt werden, denn die hat viele Facetten, da sie aus sehr vielen Menschen mit sehr vielen unterschiedlichen Ansichten besteht, und nicht nur aus Menschen, denn auch Institutionen wie die Kirchen gehören nach wie vor dazu, die gern ihren Einfluß und ihre Macht behalten möchten. Aber die "Schäfchen" laufen ihnen davon, siehe Mißbrauchsfälle und Austrittszahlen, siehe viele andere Sachen wo Kirchen ungut die Finger drin hatten und noch haben.

Man muß seine Eltern nicht lieben. Aber es ist der Normalfall.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist falsch, dass das so ist, nur weil dich zwei Menschen gezeugt haben, bist du ihnen zu nichts verpflichtet. Davon auszugehen ist ungesund.

dafür dass es von einigen erwartet wird, gibt es vermutlich mehrere, es könnte z.B. an folgendem liegen:

  • Kirche, Welt- und Familienbild der Bibel
  • Patriachat und das Bild des Fieber
  • Sozialisierung
  • mangelndes Hinterfragen, da fast alle das so sehen

Ich bezweifle, dass die Gesellschaft von dir erwartet, deine Eltern zu lieben. Wenn du aber den Anspruch fühlst, und ihn nicht erfüllen kannst, solltest du überlegen, warum du erwartest, dass du eigentlich deine Eltern lieben solltest. Der Gesellschaft sind deine Gefühle wirklich völlig schnuppe.

Sonst wärst Du nicht hier.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung