Wieso sind so viele gegen die Grünen?

10 Antworten

es gibt einige Punkte im Programm der Grünen, die absolut bedenklich stimmen.

  1. die Art, wie sie die Energiewende machen wollen: Natürlich, wir brauchen den Ausstieg aus den Fossilen Energien. Da gibt es keine zwei Meinungen. Aber was ich für sehr bedenklich halte, ist dass sie sich schon festlegen, wann sie was abschalten wollen, ohne garantieren zu können, dass wir genug Strom aus erneuerbaren Energien haben. Und in einem Industrieland wie Deutschland wäre es eine Katastrophe, wenn die Stromversorgung nicht zuverlässig ist.
  2. Das Festlegen auf Elektroautos und sonst nichts. Im Moment ist win Diesel noch umweltfreundlicher als ein Elektroauto. Außerdem ist die Frage nach der Produktion von Batterien und deren Entsorgung noch nicht geklärt und es gibt alternative, emissionsfreie Antriebe, die von den Grünen noch nicht mal in Erwägung gezogen werden. Es gibt noch andere Punkte im Programm, die, genau wie in diese, Beispiel, zwar in eine gute Richtung gehen, aber nicht zu Ende gedacht sind.
  3. Die Grünen haben nicht wirklich die Wirtschaft im Blick, sondern nur die Arbeitnehmer. Zwar gibt es eine Menge gute Absichtsbekundungen, wie man die Wirtschaft fördern will, und umbauen, aber wenn man dann mal ins Programm guckt, dann gelten die konkreten vorgeschlagenen Maßnahmen immer nur den Arbeitnehmern. Die Unternehmer kommen nur vor, wenn es um die Verhinderung von Steuervermeidung geht. Und es gibt Maßnahmen, die in die Unternehmerische Freiheit eingreifen.. So gelingt es natürlich nicht, ein Klima zu schaffen, in dem Unternehmen erfolgreich arbeiten können.
  4. Die Grünen sagen, sie wollen dass mehr Geld „unten“ ankommt und sie Lasten gerechter verteilt werden. Deshalb erhöhen sie auch die Steuern für die „Reichen“ und wollen die Lasten für die „Armen“ verringern. Wenn man aber das sonst mal durchrechnet, wird man feststellen, dass es nicht die Steuern selbst sind, die das Leben teurer machen, sondern die Abgaben (z.B. für Fleisch oder ÖPNV, oder CO2) die das Leben teurer machen und dass die Preise für viele Sachen stark ansteigen werden. Immer wenn ich auf dieser Plattform konkret nachfrage, wie denn ein Normalverdiener sich eine Haussanierung, ein Elektroauto oder einer neuen Heizung leisten soll, heißt es, ja, dann wird es Hilfen geben. Davon steht aber nur wenig konkretes im Programm und Hilfen heißt in der Regel, dass nur ein Teil der Kosten vom Staat übernommen wird.
  5. Die Grünen wollen den Staat extrem aufblähen. Dass heißt mehr Stellen und mehr Bürokratie. Stellen vor allem in Bereichen, die ich persönlich jetzt nicht so wichtig für das Fortbestehen Deutschlands finde, wie Zentren für Genderforschung. Das kostet Geld und bindet Kapazitäten.
  6. Bedenklich ist auch, dass sie den unbegrenzten Zuzug von Migranten wollen. Spätestens nach fünf Jahren sollen sie alle eine Duldung erhalten, nach weiteren fünf Jahren die Deutsche Staatsbürgerschaft. Kein Wort im Programm davon, dass man von Migranten  auch was fordern kann, wie z.B. dass sie das Grundgesetz achten, oder zwingend Deutsch lernen müssen. Das wird -abgesehen von den hohen Kosten - die Deutsche Gesellschaft verändern und man muss wissen, ob man das mag.
  7. Das Verhältnis zu Deutschland und zu dem Konzept der „Nation“ ist bei vielen Grünen (er)klärungsbedürftig. Bei manchen geht das so weit, dass ich mich frage, wieso sie in Deutschland den Kanzler stellen wollen, wenn sie mit Deutschland nichts anfangen können. (Ich gebe zu, nicht alle Grünen sind so, aber die Tendenz ist trotzdem bedenklich.) In der EU wollen sie vieles von der Eigenständigkeit Deutschlands aufgeben und, die Schulden aller Länder vergemeinschaften.
  8. Die Gendersternchen-Debatte: Das hat inzwischen sehr skurrile Züge erreicht. Die Debatte wird mit einer Agressivität geführt, die kaum noch zu ertragen ist, Menschen die zur Mäßigung und zu einer Rückkehr zu einer sachlichen Diskussion aufrufen, wie der ehemalige Bürgerrechtler und Präsident des Bundestages Thierse gnadenlos gebashed. Die Grünen stehen voll hinter dieser Debatte, und sind in vielen Bereichen Motor dieser unguten Bewegung. (In ihrem Wahlprogramm sprechen sie sogar von „Islamist*innen“ - was geradezu absurd ist, weil gerade die Islamisten keine Homosexualität in ihren Reihen dulden).Das Problem: die ganze Debatte geht nicht nur an den wirklichen Nöten vieler Menschen vorbei und frisst auch noch  viel Energie, sie spaltet die Gesellschaft, und das finde ich persönlich sehr gefährlich.
  9. Wenn man alle Maßnahmen zusammenrechnet, die die Grünen vorhaben, kommt man auf Kosten, die die Einnahmen des Staates bei weitem übersteigen. Die Grünen selbst haben im Wahlprogramm eine jährliche Schuldenaufnahme von 50 Milliarden veranschlagt,  aber damit werden sie nicht hinkommen. Ich selbst bin kein Freund von Staatsschulden, weil sie zukünftige Generationen belasten

Hagar470  14.09.2021, 21:29

Super erklärt und toll recherchiert. Besser kann es wohl kaum erklärt werden ich habe wieder etwas dazugelernt.

ACBRE  14.09.2021, 21:30
@Hagar470

Danke, ich habe einfach nur das Programm gelesen, und weiß seitdem, dass ich die Grünen nicht wählen werde!

Weil sie meinen es könnte ewig so weiter gehen wie sie es seit den 1960er Jahren kannten. Schwerer Irrtum ... seit 1972 wissen wir, dass wir in eine Ökologische Krise laufen. Da wir bis heute nichts geändert haben, werden die nötigen Schritte immer drastischer, je länger wir es hinaus zögern.

Sie fallen auf grünenfeindliche "Argumente" herein. Da ist es einfach netter und einfacher, die Klimaveränderung zu leugnen.

Das, was die Grünen fordern und wollen - Umweltschutz, Klimaschutz - finden halt viele Menschen als nervig, ärgerlich. Wir wollen halt billig fliegen, auf Kreuzfahrtschiffe gehen, den ÖPNV nicht so gerne benutzen, hätten gerne schicke, PS-starke Autos, wollen Erdbeeren zu Weihnachten essen etc... Und wir wollen nicht hören, dass wir uns dadurch leider den Ast absägen, auf dem wir sitzen.

Das musste schon die Prinzessin Kassandra in Troja erleben.

Weil die CDU & die AfD teils sehr brisante Geschichten in die Welt setzen die die Grünen erstmal von sich weisen müssen was meistens eine Zeit dauert, und deswegen sind erstmal mehr mit der schlimmen einen Nachricht "befallen" und glauben diese mehr da sie zuerst kam, und wenn rauskommt von den Grünen das sie nur verarscht wurden und es als nicht wahr gilt trauen die meisten denen dann nicht mehr so wirkich über den Weg weswegen auch die Grünen nicht so häufig gewählt werden, obwohl sie kein schlechtes Wahlprogramm haben das auch eben unserer Umwelt hilft... Nur kommen dann wieder ganz schnell die Aussagen und Behauptungen von den anderen Parteien dazu, und schon werden die Grünen wieder Hops genommen... Leider...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung