Wieso sind fast alle Autos in der Höchstgeschwindigkeit begrenzt?

6 Antworten

Ist eine freiwillige Selbstbeschränkung.

Mit BMW fing es an
Die Geschichte der begrenzten Höchstgeschwindigkeit beginnt in den 1980er Jahren. Es sind vor allem die namhaften deutschen Automobilhersteller, die sich mit leistungsstarken Premiumfahrzeugen einen guten Ruf verschaffen. Im Wettstreit um die Vorherrschaft auf dem Markt überbieten sie sich mit immer größeren Motoren und mehr Leistung unter der Haube. Allen voran Hersteller wie Mercedes-BenzVolkswagenAudi und BMW entwickelten in diesem Jahrzehnt Fahrzeuge, die immer schneller fahren konnten.
In Deutschland keimte eine Diskussion um ein mögliches Tempolimit auf deutschen Autobahnen auf. Für viele Menschen waren Sportwagen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung eine Gefahr für die Sicherheit. Für die Premiumhersteller aus der Bundesrepublik war das damals schon ein Graus.
Sie setzten sich zusammen und entwickelten ein „Gentlemans Agreement“. Fortan galt eine freiwillige Selbstbeschränkung, Autos sollten maximal 250 km/h erreichen. Ein weiterer Vorteil für Mercedes, Audi und Co.: Ein Wettrüsten wurde verhindert, die Kosten für die Motorenentwicklung etwas eingedämmt. Das erste Fahrzeug, das der freiwilligen Selbstbeschränkung zum Opfer fiel, war der BMW 750i der Baureihe E32. Bei 250 Stundenkilometer wurde das Fahrzeug abgeriegelt.

https://www.leasingtime.de/blog/452-elektronisch-abgeregelt-bei-250-kmh-ist-meist-schluss

Es gibt auch Fahrzeuge bei denen nicht bei 250 Km/h Schluss ist.

Die Bugatti Chiron schaffen zwischen 350 Km/h und 490 Km/h.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bugatti_Chiron

Das liegt an der Verkehrssicherheit. Bestimmte Hersteller sind verpflichtet, Tempobegrenzer einzubauen als Serie.

Die 250 km/h Begrenzung ist ein Gentlemen Agreement der deutschen Autohersteller aus den 80iger Jahren man wollte damals das Wettrüsten um die Vmax beschränken und hat sich auf diesen Wert geeinigt - auch aus Kostengründen, aber ebenfalls um die Tempolimit Diskussion nicht noch weiter anzuheizen. Es gibt aber gerade heute sehr viele Fahrzeuge bei denen man bei der Top-Motorisierung ein Sportpaket wählen kann und die Aufregelung auf z. B. 280 km/h oder 300 km/h anheben oder sogar aufheben zu lassen. Sportwagenhersteller wie Porsche haben an der Vereinbarung gar nicht erst teilgenommen.

Volvo regelt seit 2020 dämlicherweise bei 180 km/h ab - auch hier geht es intern natürlich darum Kosten zu sparen auch wenn Volvo das von der Marketingabteilung natürlich anders darstellen lässt - ein Fahrzeug auf 180 km/h zu homologieren ist nunmal günstiger als auf 250 km/h. Und die Kostenanalytiker haben sich offenbar ausgerechnet dass durch die künftigen Einsparungen mehr hängen bleibt als auf dem deutschen Markt an Kunden wegbricht.

Die 210 km/h Abregelung in wenigen A4 Modellen hat soweit ich mich erinnere den Grund dass hier irgendwelche speziellen Reifen aufgezogen werden die es nur in der H-Version (bis 210 km/h) verfügbar gibt. Vermutlich geht es hier um Spritsparreifen mit denen der Verbrauch im WLTP Zyklus erreicht werden soll. - Hier kann man wieder mal sehen was der EU Regulierungswahn alles anrichtet.

Bei Deinen anderen Beispielen gehe ich mal davon aus, dass sie nicht viel schneller könnten sie sind halt so angegeben und statt sie den Berg runter offen zu lassen werden sie halt bei der angegebenen Geschwindigkeit abgeregelt - warum, darüber kann man jetzt spekulieren, vielleicht geht es gerade bei den downgesizten Motoren darum diese nicht mit zu hoher Drehzahl im Dauerbetrieb zu belasten, ist aber nur eine Vermutung, vielleicht geht es auch einfach um Marketing nach dem Motto "wenn Du schneller fahren willst (auch Berg ab) musst Du eben eine höhere Motorisierung kaufen" - war damals nach der Vereinbarung der 250 km/h Abregelung anfangs z. B. beim 7er BMW so - nur der 750i durfte 250 km/h, der 740i nur 240 km/h - das war halt Marketing das verlangte dass eben nicht nur bei der Beschleunigung sondern auch in der Vmax ein Unterschied bei den Modellen sein sollte. Auch bei Volvo war das schon lange so (vor der 180 km/h Abregelung) dass eben aus Marketinggründen nur der Top-Benziner 250 km/h durfte, der nächstkleinere 230 km/h und dann ging es in 5 km/h Schritten nach unten. Der Top-Diesel durfte 230 km/h und dann auch in 5 km/h Schritten nach unten. Bei Heico-Modellen durften wieder 5 km/h dazu kommen, Ausnahme war der Top Benziner der blieb bei 250 km/h - der Top Diesel durfte mit Heico aber 235 km/h.

Alfa regelt bei 240 km/h ab, lässt das Top-Modell aber komplett offen - das sind halte alles Marketingdinge die eine Marke oder ein Konzern verfolgt.

Bei den BEV kommt dazu dass die Technik nicht ausgereift ist und die Hersteller fast alle abregeln. So darf der neue 5er BMW in der Elektroversion nur 193 km/h - nur der M5 darf 230 km/h (was für einen M aber ja auch nicht viel ist). Toyota regelt sogar die PHEV bei 180 km/h ab, wobei es ja reichen würde einfach ab dieser Geschwindigkeit den E-Motor zu deaktivieren wenn es da Probleme geben sollte.

Das ist in erster Linie eine Image-Frage, die renommierten Hersteller wollen nicht mit Rasern gleichgesetzt werden.

es sind zugeständnisse an die leute, die finden, dass rasen gefährlich und doof ist.

und es würde den durchschnittsverbrauch hochtreiben. dafür gibts aber grenzwerte.

ist zwar nett, in seinem leben mal 280km/h gefahren zu sein, aber nicht notwendig. und man sollte das auf einer rennstrecke tun oder alle ausschliessbaren eventualitäten ausschliessen. man sollte das auch nicht in einer wutzkiste machen, wo man vier wände um sich rum hat, sondern gut und ehrlich auf einem motorrad, damit man merkt, was man da überhaupt tut.

ich finde, man sollte alle kraftfahrzeuge bei 170km/h abriegeln


Mathias4058 
Beitragsersteller
 11.11.2023, 22:26

Ich fahre seit 15 Jahren regelmäßig Auto und glaube nicht daß es Leute gibt die ganze Zeit Vollgas fahren, sprich 230-240km/h

Erstens ist das überhaupt nicht möglich weil die meisten Strecken sowieso beschränkt sind. Dann ist da noch der viele Verkehr was es unmöglich macht. Es ist außerdem enorm anstrengend und die Tankfüllung würde höchstens 150-200km Reichweite haben.

Ich möchte dennoch die Möglichkeit haben selbst entscheiden wie schnell ich fahre. Z.b in einem Notfall nachts schnell ans Ziel zu kommen. Selbst ein 150 PS Kompaktwagen kann 230 fahren. Ich finde die Regelung absolut unsinnig. Es gibt doch schon eine Grenze von 250km/h.

Lasst die Leute wenigstens ihren Spaß haben, kurz mal vollgass zu fahren wenn der Verkehr und alle anderen Faktoren es es zulassen.