Wieso nehmen Unternehmen überhaupt Praktikanten auf, sind die nicht mehr Last als Segen?

16 Antworten

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Das machen sie aus verschiedenen Gründen:

  • Als Teil des eigenen Personalmarketings. Man hofft so geeignete Personen für den Beruf und das Unternehmen gewinnen zu können.
  • Aus Goodwill gegenüber Mitarbeitern, Kunden oder Dritten, wenn deren Kindern ein Praktikumsplatz angeboten wird.
  • Ganz allgemein aufgrund einer moralischen, gesamtwirtschaftlichen oder wirtschaftlichen Verpflichtung heraus, bzw. dem Grundgedanken, dass der gesamten Wirtschaft oder Gesellschaft dadurch gedient wird und es sinnvoll ist jungen Menschen Einblicke in das Berufsleben zu geben.

Nichtsnutz12 
Fragesteller
 29.11.2021, 18:09

Na deine Sichtweise hört sich ja mal sehr optimistisch und nett an. Gefällt mir 😊😊

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emib5  29.11.2021, 18:14
@Nichtsnutz12

Das sind meine eigenen Erfahrungen. Zuerst selber als Praktikant, der dann später auch in dem Unternehmen eine Stelle bekommen hat. (Kleine Annektote: Beim Bewerbungsgespräch meinte man dann zu mir, dass man ja eigentlich drauf verzichten könnte, da man mich ja eh schon kennt. Wir haben uns dann nett unterhalten…

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emib5  29.11.2021, 18:25
@emib5

Später im Berufsleben war es dann auch genau so. Es wurde eigentlich immer versucht durch die Praktikumsplätze geeignete Mitarbeiter zu finden.

Oder eben Praktikanten die Möglichkeit geben den Beruf kennen zu lernen. Denn es bringt halt nichts, wenn man nur über den Fachkräftemangel klagt, aber als Unternehmer nichts dagegen tut.

Ja, manchmal waren Praktikanten auch willkommene Kapazitäten um spezielle Tätigkeiten auszuführen. In allen Fällen, in denen ich beteiligt war waren das aber dann Studierende und die Tätigkeiten kleine Projekte, bei denen die Praktikanten selbst viel lernen konnten, so dass es Win-Win-Situationen waren.

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Da gibt es ganz verschiedene Gründe für:

Der offensichtlichste Punkt ist sicherlich, dass die Firma die Person, seine Auffassungsgabe und Art kennenlernt. So weiß man, ob diese Person als potentieller Azubi geeignet wäre.

Der Praktikant bekommt dafür die Chance einen Beruf und eine Firma kennenzulernen und zu gucken, ob einem das gefällt.

Bestenfalls passt es und man findet einen Azubi, der den Job wirklich will und den man schon "kennt".

Manche machen es auch einfach aus "solzialer" Sicht, irgendwo müssen Schüler eben einen Einblicks ins Berufsleben bekommen und dann akzeptieren sie es und lassen im begrenzten Rahmen Praktikenten zu.

Andere Firmen nutzen Praktikanten als kostenlose Hilfskräfte und geben ihnen nur blöde Hilfsjobs, statt ihnen wirklich was zu zeigen. Mal Hilfsjobs ist ok, man hat auch nicht immer Zeit einen Praktikanten zu beschäftigen, aber manche übertreiben es und zeigen auch motiverten guten Praktikanten nichts, weil sie sich gar nicht mit denen und den Stärken und Interessen beschäftigen.

Ja, Praktikanten sind oft Last. Selbst Azubis sind bei uns im Bereich eine reine Last, da man monate Einarbeitung braucht ehe man das meiste anfallende alleine bearbeiten kann. Und so viele "Hilfsarbeiten" die ohne viel Wissen gehen haben wir einfach nicht. Daher muss wirklich fast immer einer dafür abgestellt sein, dem Azubi was zu zeigen. Aber das gehört eben dazu, selbst wenn es 80% nicht interessiert.

Es ist tatsächlich ein Entgegenkommen, wenn Firmen sich das antun. Natürlich ist es auch für die Firmen von Vorteil. wenn sich zukünftige Azubis schon einmal über das Arbeitsfeld informiert haben.

Leider wird das aber häufig auf den "letzten Drücker" gemacht, und man nimmt eben, was grade noch so frei ist.

Praktikanten sollen in Betätigungsfelder, wo sie eingesetzt werden könnten hinein schnuppern, somit gewinnt der Praktikant einen Einblick darüber und der Betrieb merkt zugleich, welches Geistes Kind er da hat. Da die Bezahlung moderat ist, wird das nicht zum Desaster für den Betrieb, somit wird das oft praktiziert.

Oft ist das auch eine Probezeit, die darauf hinausläuft, diesen Praktikanten zu übernehmen oder auch nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Bei einem Praktikum guckt auch das Unternehmen ob man die Person gebrauchen kann. Da nimmt man den Aufwand in Kauf.