Wieso legten einige Edelfamilien in Westen viel Wert auf tadelloser Tischmanieren fuer die Kinder?
11 Antworten
Hier ist erst mal zu unterscheiden zwischen gängigen "Tischmanieren" bis hin zu einer komplexen, tatsächlich aufwändig zu erlernenden "Tischchoreografie".
Natürlich wird es ein Großteil der Menschen bevorzugen und seinen Kindern auch beibringen, dass sie ihre Tischnachbarn nicht zum kotzen bringen, in Ruhe essen lassen, und was man halt so als "vernünftig" kennt.
Nun gibt es aber, wolltest du darauf hinaus?, regelrechte Tischrituale, womöglich >100 Jahre alt, bis hin zur Demonstration von innerfamiliären Machtverhältnissen, noch am Mittagstisch. Diese werden in "einfacheren Verhältnissen" sicherlich kaum bis gar nicht vollzogen. (Hoffe ich mal, optimistisch) Und in die "andere Ecke" kann ich live auch kaum schaun, aber es wird immer mal wieder privaten "Bildungsfernsehn" als Arbeitsinhalt vermittelt, als wäre es irgendwo eben noch höchst wichtig und bedeutend, nicht nur zu Essen, und sich wohl zu fühlen, sondern dabei auch etwas darzustellen, was mehr als nur die eigene Persönlichkeit ist.
ich stamme nicht aus einer Edelfamilie, was immer du da auch da drunter verstehst, aber ich habe bei meinen Kindern auch Wert auf gute Tischmanieren gelegt
Wieso legten einige Edelfamilien in Westen viel Wert auf tadelloser Tischmanieren fuer die Kinder?
Das hat mit "im Westen" nichts zu tun und ist auch keine Sache von "Edelfamilien" (was auch immer das sein soll).
Das ist einfach gute Erziehung und ordentliches Benehmen. Darauf hat man auch in normalen Arbeiterhaushalten mal wert gelegt (und macht es auch heute in manchen Haushalten noch immer). Denn nur weil man weniger Geld hat muss man ja nicht schlechte Manieren haben.
Es gibt dazu einen guten Spruch:
Benehme Dich zu Hause als ob Du beim König wärest, dann kannst Du Dich beim König benehmen als ob Du zu Hause bist.
Im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa …
Das ändert nichts an meiner Antwort.
Und das "-1" darunter stammt nicht von mir.
PS:
Warum müllst Du jetzt der Reihe nach mehrere Antworten mit dem selben Text als Kommentar voll? Wenn es Deiner Ansicht nach relevant für die Beantwortung der Frage sein sollte, dann schreibe es gleich von Anfang an direkt mit in den Fragetext und schiebe es nicht erst hinterher unter den Antworten nach. Und wenn es keine Rolle für die Beantwortung spielt (so wie hier), dann ist es auch als Kommentar überflüssig.
Schlechtes Benehmen (Verhaltensweisen) können beim Gegenüber Unbehagen auslösen, was zu zwischenmenschlichen Spannungen führt. Das kann man mit Verhalten, das erwartet und gewünscht wird (Konventionen), positiv beeinflussen. Das eigene Verhalten lässt Rückschlüsse über den eigenen Kern zu. Höfliche und kultivierte Menschen lassen eine gute innere Einstellung vermuten. (und ein gutes Elternhaus)
Hallo,
das ist weder eine Frage von Edelfamilien (Was immer das sein sollen?) noch des Westens. Es ist eine Frage des Benimms und das steht jedem gut zu Gesicht.
AstridDerPu
Im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa waren Tischsitten ein Mittel, um sich von der "rohen" Unterschicht abzugrenzen. Während Bauern oft mit Händen aßen, entwickelten Adlige komplexe Regeln (Bestecks, Servietten, Speisefolgen), um ihre Verfeinerung zu demonstrieren.
Noch im 19. Jahrhundert dienten Tischmanieren dazu, den eigenen Stand zu markieren. Kinder lernten früh, dass ihr Verhalten die Familienehre repräsentierte – etwa bei dynastischen Hochzeiten oder politischen Banketten.
Im 18./19. Jahrhundert übernahm das Bürgertum diese Normen, um sich dem Adel anzunähern – doch im Adel blieben die Regeln besonders streng.