Wieso ist immer von Apfel die Rede?
In der Bibel ist keine Rede von einem Apfel, den Adam und Eva gegessen haben. Sondern von einer Frucht.
Wieso ist dann immer von Apfel die Rede?
9 Antworten
Wie einige andere schon sagten, war das ein lateinisches Wortspiel, wo Apfel und boese beide malus heissen.
Aber die Sache ist komplizierter. Im 4. Jahrhundert wurde die Bibel von Hebraeisch in Lateinisch ubersetzt wurde, ein 15 Jahre Projekt des Schriftgelehrten Hieronymus unter Papst Damascus. Hieronymus war wohl ziemlich cool und hat das Wortspiel erfunden - er haette durchaus ein anderes Wort nehmen koennen.
Aber: zu Hieronymus Zeit bedeutete das Wort malus eine fleischige Frucht mit Kernen, nicht unbedingt Apfel, sondern auch Birne, Pfirsich, Feige oder Pflaume. Deshalb hat z.B. Michelangelo die Schlange um einen Feigenbaum gewunden dargestellt.
Duerer, der vermutlich Apfelbaeume besser als Feigenbaeume kannte, benutzte diesen in seinen Bildern.
Dann kam Milton mit "Das Verlorene Paradies" das sozusagen ein Bestseller wurde, besonders 100 Jahre spaeter in Amerika unter Thomas Jefferson.
Waehrend das Wort Frucht/Apfel zu Miltons Zeit noch zweideutig war, bedeutete es zu Jeffersons Zeit eigentlich nur noch Apfel. Apfel passte auch gut als Interpretation, weil Apfel-Cider ein weitverbreitetes Getraenk war, und die Trunkenheit gut zu der Geschichte passte.
Das haben sich Menschen ausgedacht. Richtig ist, dass wir die Frucht nicht kennen.
Erst die christliche Tradition machte aus der namenlosen Frucht einen Apfel. Hintergrund ist das Wortspiel mit dem lateinischen ,,malus", was sowohl Apfel als auch schlecht bedeuten kann. Passt ganz gut zum Gedankengut der Auslegungstradition...
Das liegt an der lateinischen Bibelübersetzung:
Auf Lateinisch heißt der Apfel "malus", was übersetzt "schlecht, schlimm, böse" bedeutet.
Ich vermute, es geht es um Evas „Äpfel“, mit denen sie Adam verführt hat, nachdem er ihr seine „Schlange“ gezeigt hat.
Es kann aber auch anders gewesen sein - es gibt ja keine Zeitzeugen ;-)