Wieso ist es so verpönt, in unserer Gesellschaft offen über Suizid zu reden?
Sollte nicht jeder Mensch als Teil seiner Menschenwürde entscheiden dürfen, ob und wann er gehen möchte? Wenn die meisten Menschen sowieso nicht an Gott glauben, warum sollte man Menschen das Recht verweigern, zu gehen, auch wenn sie im Stande sind, frei und klar für Ihr eigenes Leben Verantwortung zu übernehmen? Sollte nicht jeder Mensch als höchstes Gut das Recht haben, zu entscheiden, was mit ihm geschieht?
8 Antworten
Wir stellen lächerliche Belange über das Wohl von uns und anderen. Viele verstehen nicht, dass reden die beste Verbeugung ist. Wozu diese Verschwiegenheit führt sieht man in Japan sehr gut, es gibt viele verschiedene Worte für verschiedene Arten des Suizid, wodurch es heute nicht mehr ein Tabuthema ist und auch viel weniger Suizide geschehen
Das Thema ist nicht so leicht.
Ich würde bei suizidalen Menschen immer davon ausgehen, dass die eine psychische Störung haben.
Bei aktiver Sterbehilfe, also wenn wirklich nichts mehr zu machen ist, finde ich es vollkommen okay.
Aber bei gesunden Menschen, die vielleicht in 2-3 Jahren wieder ganz anders denken, wäre ich da nicht so vorschnell.
Ich bin auch Psychologe (leider nur 1,2 Abschluss, aber 5 Jahre Berufserfahrung) und deshalb weiß ich, dass man jedem Menschen helfen kann, denn Suizid stellt nicht die Regel dar.
Ich habe schon einige behandelt, die, wie ich eben schon schrieb, nach 2-3 Jahren psychischer Stabilität dankend in meine Praxis kamen und sich einfach nur freuten, dass ich ihnen half.
Sollte nicht dennoch jeder Mensch das Recht haben, frei über sein Leben zu entscheiden?
Das ist die philosophische Sicht auf dieses Thema, aber aus psychologischer Sicht, weiß ich, dass einfach eine gewisse Hoffnungslosigkeit in einer bestimmten Situation ist, die die betreffenden Personen zu der Ansicht verleiten, dass es keinen Ausweg gibt.
Doch, wenn sie den gefunden haben, sind sie froh, erleichtert und glücklich und zwar ausnahmslos.
nein.
die meisten Leute die das machen wollen machen das, weil sie meinen, das die aktuelle situation sie überfordern tut.
Grds. entscheidet natürlich jeder Mensch selbst darüber, ob und wie lange er Leben möchte oder nicht. Ich persönlich kann auch nicht nachvollziehen, warum die Sterbehilfe in Deutschland nicht erlaubt ist.
Für die Berichterstattung:
Siehe dazu den Pressekodex insb. unter Ziffer 8 (Schutz der Persönlichkeit), Richtlinie 8.7 - Selbsttötung.
Wer sich umbringen möchte, tut es sowieso.
Ich finde nur die Debatte um die Sterbehilfe lästig.
Die Methoden, die sicher und schmerzlos sind, sind nicht leicht durchzuführen weil eben dieses Thema stigmatisiert ist und man Suizide um jeden Preis verhindern will. Wer Tabletten schluckt, überlebt zu 90%. Wer andere Methoden wählt, trägt ein großes Risiko, sein ganzes Leben lang behindert zu sein.
Ich will ja auch keinen guten Rat. Darum geht es hier nicht.
Du suchst nach einer sicheren Methode, sich umzubringen und dabei kann ich dir nicht helfen, weil ich auch keine weiß.
Worum geht es dir dann? Wenn du nicht schreibst, worum es dir eigentlich geht, weiß ich nicht, was du willst.
weil das Thema an sich m.E. sehr wichtig ist
Ich bin Psychologe (1,0 Abschluss) und kann daher sehr gut beurteilen, dass es Menschen gibt, die sehr gerne sterben würden, aber dennoch im Stande sind klar und frei von irgendwelchen Erkrankungen zu denken. Und auch wenn Menschen dazu nicht imstande sind und sie unermäßliche Qualen erleiden, wer gibt uns das Recht Ihnen Erlösung zu verweigern?