Wieso ist es so schwer Kamikaze-Drohnen abzuwehren?
Die Drohnen sind laut Berichten relativ langsam (140 kmh), akkustisch zu hören und haben keinen eigenen Abwehrmechanismen. Vergleicht man das mit Flugabwehr gegen Kampfjets (>1000 kmh), sollte doch die Abwehr gegen solche Drohnen relativ einfach sein. Was ist also das Problem?
*Die Frage bezieht sich auf Ukrainekrieg
4 Antworten
Die Flugabwehr fast aller Armeen hat hier ein großes Defizit. Man hat sich jahrzehntelang nur auf schall-oder überschallschnelle, tieffliegende Kampfflugzeuge konzentriert und die radar- oder handgerichteten kleinkalibrigen Rohrwaffen, die dagegen immer wirkungsloser wurden, abgeschafft, selbst solche hocheffizienten Systeme wie den Gepard (er war der Regierung einfach zu teuer im Unterhalt) und das Roland-Flugabwehrraketen-System. Auch auf die Bedrohung durch Kampfhubschrauber hat man bei der Flugabwehr nicht ausreichend oder zu spät reagiert und Billig-Drohnen, die in ganzen Scharen die Flugabwehr überfordern und lahmlegen hatte man gar nicht auf dem Schirm.
Aber noch haben wir ja das MG 3.
Nein, aber dieses System ist nicht mobil, es ist eine Art stationäre Festungsartillerie zur Verteidigung z.B. von Feldlagern gegen Raketen, Mörsergranaten, Flugzeuge, Hubschrauber, Artilleriegranaten.
Selbstverständlich würde es das. Aber wie gesagt, das ist keine Waffe für die mobile Kriegführung. Das wird fest aufgestellt, am besten auf einer festen Betonplatte.
Könnte man die aber nicht theoretisch auf das "FLARAKRAD" Fahrgestell packen?
Nein, das Monster wiegt fast 6 Tonnen. Und es benötigt einen Container für die Bedienungsmannschaft der BFZ und noch mindestens eine zusätzliche Radarsensoreinhaeit NBS mit etwa 3,5 Tonnen Gewicht.
Denke auch, dass sie keine besonders grosse Hitze ausstrahlen wie Jets, deshalb können sie schlecht mit Boden-Luftraketen verfolgt werden
Das ist völlig richtig, ein kleiner 2-Takt Modellflugzeugmotor wird nicht sehr heiß
Aber radar Raketen müssten wirken, man baut kein Stealth in Kamikaze Fahrzeuge ein
Wieso ist es so schwer Kamikaze-Drohnen abzuwehren?
Die Menge macht's. Es ist einfach unrentabel, auf so eine kleine Drohne einen millionenteuren Lenkflugkörper abzufeuern.
Um diese Drohnen mit Rohrwaffen bekämpfen zu können, braucht es eine hohe Dichte an diesen Abwehrsystemen. Diese notwendige Anzahl an billigen Abwehrsystemen hat die Ukraine nicht. Es steht eben nicht alle 200m ein Flugabwehrkanonenpanzer herum.
Die Dinger sind wohl relativ klein und fliegen nicht besonders hoch, wodurch sie durch das Radar nur schlecht erfasst werden können.
Vielleicht weil sie deutlich kleiner sind als Jets und keinen heißen Abgasstrahl haben, an dem sich Abwehrraketen orientieren können.
Ich weiß es nicht, ist nur meine Überlegung.
Ich denke mal nicht, dass es bei < 200 km/h Abwehrraketen bedarf. Da würde doch sogar eine WW2 Flak reichen.
Aber kein Schütze kann noch zielen, das übernehmen Computer doch
Haben sie auch die mantis abgeschafft?